Henkel Aktie Prognose Henkel Vz.: Dranbleiben oder Kasse machen?

News: Aktuelle Analyse der Henkel Aktie

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Henkel
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Dass Henkel mal Tagessieger im DAX wird, passiert nicht alle Tage. Am Freitag war es so: Die Aktie legte satte 7,22 Prozent zu. Auslöser war die Anhebung der Gesamtjahresprognose. Aber eigentlich fiel die mager aus … sollte man da nicht besser den Gewinn mitnehmen?

Kurz vor den übermorgen ohnehin regulär anstehenden Quartalsergebnissen hob Henkel am Freitagmorgen die Prognose für das Gesamtjahr an. Aufgrund der besser als erwartet gelaufenen ersten Monate des Jahres sieht man das organische Umsatzwachstum jetzt bei 2,5 bis 4,5 Prozent (vorher 2,0 bis 4,0 Prozent) und die EBITDA-Gewinnmarge bei 13,0 bis 14,0 Prozent (vorher 12,0 bis 13,5 Prozent). Der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn pro Aktie wird jetzt 15 bis 25 Prozent höher als 2023 gesehen, bislang waren es 5 bis 20 Prozent.

Das liest sich zwar gut. Aber insgesamt wirkt die Prognose-Erhöhung aufgrund ihrer überschaubaren Dimension nicht gerade wie ein „Game Changer“, der Henkel über die (ohnehin für die eher ruhig laufende Aktie starke) Reaktion des Freitags hinaus in neue Kursdimensionen katapultieren könnte. Außerdem ist der Kurs dadurch in eine Widerstandszone gelaufen, wie man in unserem längerfristig gehaltenen Chart auf Wochenbasis sieht. Müsste man sich da nicht sagen, dass man Geschenke, die einem in den Schoß fallen, besser annehmen sollte … und den Gewinn kassieren?

Henkel Vorzugsaktie: Wochenchart vom 03.05.2024, Kurs 79,34 Euro, Kürzel: HEN3 | Online Broker LYNX
Henkel Vorzugsaktie: Chart vom 03.05.2024, Kurs 79,34 Euro, Kürzel: HEN3 | Quelle: TWS

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Henkel Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Antwort ist nicht so einfach, wie man es beim reinen Betrachten des Verhältnisses Prognoseanhebung zu Kursanstieg meinen könnte.

Richtig ist: „Billig“ ist die Aktie nicht mehr, auch, wenn es in diesem längerfristigen Chartbild so wirkt. Zwar wurden 2017 am Rekordhoch knapp 130 Euro für eine Vorzugsaktie bezahlt. Aber 2017 erreichte Henkel auch einen Gewinn von 5,79 Euro pro Aktie, während man jetzt auch nach der Prognose-Anhebung in einer Region um 4,50 Euro liegen könnte. Mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 18 für den geschätzten 2024er-Gewinn liegt die Aktie aber auch noch nicht im überteuerten Bereich. Damit wäre sie zwar jetzt kein unbedingter Kauf mehr, wäre aber auch noch nicht so teuer, dass keine Luft nach oben mehr denkbar wäre.

Richtig ist auch, dass die Aktie in eine zwischen 78,84 und 83,40 Euro liegende Widerstandszone gelaufen ist. Aber auf der anderen Seite hat der Aufwärtsimpuls des Freitags die bereits 2017 etablierte Abwärtstrendlinie überboten: Ein starkes Signal. Und gelänge es, diese Zone 78,84 zu 83,40 Euro zu überbieten, wäre aus rein charttechnischer Sicht Spielraum bis an die nächste, markantere Widerstandszone zwischen 96,62 und 99,50 Euro.

Dann, wenn die Aktie dorthin laufen würde, wäre sie „teuer“ und die Entscheidung zum Verkauf leichter. So aber sitzt man zwischen den Stühlen. Jetzt erst einzusteigen wäre gewagt, Short zu gehen nicht minder. Aber die Frage von Gewinnmitnahmen ist so knifflig zu beantworten, dass man sich einen Kompromiss überlegen könnte: Einen Teil verkaufen und für den Rest den Stoppkurs deutlich anheben, den man jetzt auf einen Level knapp unter das Tagestief des Freitags (73,30 Euro) nachziehen könnte.

Quellen:
2024er-Prognoseanhebung, 03.05.2024: https://www.henkel.de/presse-und-medien/presseinformationen-und-pressemappen/2024-05-03-henkel-hebt-umsatz-und-ergebnisprognose-fuer-2024-an-1958530

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Vorherige Analysen der Henkel Aktie

Bei vielen Aktien findet man äußerst bullische Kursziele der Analysten, doch bei Henkel ist das absolut nicht so. Trotzdem könnte die Aktie, die schon jetzt über dem Durchschnitts-Kursziel der Experten liegt, noch höhere Gefilde erobern … wenn die aktuelle Hürde genommen wird.

Als Henkel am 9. November die Rumpfdaten für das dritte Quartal vorlegte, hob das Unternehmen auch die Gesamtjahresprognose an. Der Gewinn pro Aktie wird jetzt zwischen 15 und 25 Prozent über dem Vorjahresniveau gesehen, zuvor hatte der Ausblick bei +5 bis +20 Prozent gelegen. Das ist für ein Unternehmen im Konsumgüterbereich eine respektable Leistung, immerhin kommt der Konsum derzeit vor allem in Europa nicht gerade mit breiter Brust daher.

Und auch, wenn die Analysten Henkel im Schnitt nur mit „Halten“ einstufen und das durchschnittliche Kursziel auf dem jetzt erreichten Level liegt: Die Bewertung der Aktie über das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist mit momentan 16 eher günstig, die Dividendenrendite mit gut 2,5 Prozent recht ordentlich. Da ließe sich festhalten: Würde die Aktie noch zehn oder fünfzehn Prozent zulegen, wäre sie dadurch zumindest noch nicht „teuer“. Aber wird sie das denn?

Expertenmeinung: Sie ist auf den Sprung dazu. Seit wir uns die Aktie am 13. November zuletzt angesehen hatten, hat sich hier nämlich ein interessantes Fundament für weiter steigende Kurse ausgebildet. Wir sehen im Chart, dass der Kurs der Vorzugsaktie bis zum 14. November weiter stieg, sich dann aber auf Höhe des Zwischenhochs vom August bei 72,80 Euro festfuhr und dies einen Rücksetzer einläutete. Doch diese Gewinnmitnahmen wurden schnell aufgefangen. Und zwar genau dort, wo die Aktie drehen musste, um diese Situation nicht nur zu bereinigen, sondern sogar in einen Matchball für die Bullen zu verwandeln:

Henkel Aktie: Chart vom 30.11.2023, Kurs 72,20 Euro, Kürzel: HEN3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Henkel Aktie: Chart vom 30.11.2023, Kurs 72,20 Euro, Kürzel: HEN3 | Quelle: TWS

Henkel drehte auf Höhe der bis Ende 2022 zurückgehenden Wendezone um 69,50 Euro, die das obere Ende einer breiten Unterstützungszone darstellt und lief jetzt wieder an diese Widerstandslinie bei 72,80 Euro zurück. Dadurch hat sich das Chartbild der vergangenen fünf Monate in eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter Aufwärtswende-Formation verwandelt, die mit einem Anstieg über eben diese Linie bei 72,80 Euro vollendet wäre.

Gelingt es, diese Nackenlinie der Formation zu überbieten, wäre ein Anlauf an das Jahreshoch bei 78,84 Euro durchaus drin, denn wie geschrieben: „Teuer“ wäre die Henkel Vorzugsaktie auch auf diesem Niveau noch nicht, so dass es gut möglich wäre, dass die Trader dann die eher zurückhaltenden Kursziele der Analysten beiseiteschieben und trotzdem zugreifen könnten.

Quellenangaben: Ergebnis 3. Quartal, 09.11.2023:
https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/investor-relations-news/2023-11-09-henkel-hebt-jahresprognose-fuer-2023-an-1898204

Analysten-Kursziele:
https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/aktien/analyst-coverage

Wer an den DAX denkt, dem fallen spontan sehr viele weit spannender als Henkel wirkende Aktien ein. Aber dass diese Aktie eher im Hintergrund der Aufmerksamkeit unterwegs ist heißt nicht, dass sie für das Trading uninteressant wäre. Oft sind ja die stillen Wasser am tiefsten.

Henkel Aktie: Chart vom 10.11.2023, Kurs 70,70 Euro, Kürzel: HEN3 | Online Broker LYNX
Henkel Aktie: Chart vom 10.11.2023, Kurs 70,70 Euro, Kürzel: HEN3 | Quelle: TWS

Das sieht schon beeindruckend aus, was der Chart der Henkel Vorzugsaktie bietet: Innerhalb eines bereits im Frühjahr 2022 etablierten Aufwärtstrends gelang zum Wochenschluss der Ausbruch über eine im Mai 2023 etablierte Abwärtstrendlinie und den Widerstandsbereich 68,48/69,54 Euro, unter dem im Vorfeld eine Bodenbildung vollzogen wurde. Jetzt müsste die Henkel-Aktie nur noch über die am Freitagabend erreichte, bei 70,66 Euro verlaufende 200-Tage-Linie laufen, dann wäre erst einmal charttechnischer Spielraum bis zum August-Hoch bei 72,80 Euro und darüber dann bis zum Jahres-Verlaufshoch bei 78,84 Euro vorhanden.

Was machte der Aktie Beine? Die Bilanz des dritten Quartals bzw. die Anhebung der 2023er-Prognose. Zum dritten Quartal wurde nämlich nur der Umsatz gemeldet, der zum Vorjahr um 9,0 Prozent fiel, um Wechselkurse und Verkäufe bereinigt aber organisch um 2,8 Prozent zulegte. Mehr kam da nicht, dafür wirkte die Prognose positiv:

Expertenmeinung:

Henkel grenzte die 2023er-Umsatzerwartung von bislang +2,5 bis +4,5 auf +3,5 bis +4,5 Prozent auf der Unterseite ein. Die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) sieht man bei 11,5 bis 12,5 Prozent (vorher 11,0 bis 12,5 Prozent), den Gewinn pro Aktie 15 bis 25 Prozent über Vorjahr, da hatte man bisher +5 bis +20 Prozent anvisiert. Gut. Aber auch gut genug, um auf den Zug aufzuspringen?

Wenn man sich ansieht, wie die Analysten reagierten, eher nicht. Denn einige hoben zwar ihre Kursziele an, aber nur leicht. Die Spanne der aktuellen Kursziele liegt zwischen 59 und 76 Euro, der Durchschnitt mit 69,64 Euro sogar unter dem Freitags-Schlusskurs und … und das sieht man nicht oft … kein Analyst rät derzeit zum Einstieg. Ein Grund: Auch mit einem etwas höheren 2023er-Gewinn läge die Bewertung über dem Kurs/Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr zwischen 18 und 19 und damit in einem für das aktuelle und für die Zukunft erwartete, moderate Wachstum normal bewerteten Bereich.

Der Spielraum nach oben könnte damit eng begrenzt sein. Aber im Frühjahr schaffte es die Aktie ja auch bis 78,84 Euro? Richtig … und ausschließen sollte man einen erneuten Rallyeschub nicht, denn einerseits ist zwar das Wachstumspotenzial in Henkels Betätigungsfeldern nicht gerade beeindruckend, aber dafür ist auch das „Absturzpotenzial“ in einem rezessiven Umfeld geringer als bei Aktien anderer Branchen. Henkel könnte also allemal von einer Art „Sicherer-Hafen-Status“ profitieren. Nur darauf wetten sollte man besser nicht, sprich:

Wenn, könnte man die Aktie einfach konsequent dem Trend entlang traden und die Stoppkurse nach jedem Zwischentief innerhalb des Aufwärtstrends auf einen Level knapp darunter nachziehen. Für eine größere Hausse-Wette wäre die Luft hier indes zu dünn.

Quellen:
Ergebnis 3. Quartal, 09.11.2023: https://www.henkel.de/investoren-und-analysten/investor-relations-news/2023-11-09-henkel-hebt-jahresprognose-fuer-2023-an-1898204
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/henkel_vz