Es gibt Analysten, die sehen für die SAF-Holland-Aktie noch 70 Prozent Spielraum nach oben. Doch es gibt andere, für die ist die Aktie bereits mehr als 100 Prozent über ihr Kursziel gelaufen. Die Frage ist: Wer bekommt Recht? Könnte man hier den Einstieg noch wagen?
SAF-Holland ist eigentlich allen Autofahrern bekannt, vielen aber womöglich nur unbewusst: Diesen Schriftzug finden Sie auf zahllosen Aufliegern oder Anhängern, denn das Unternehmen ist Ausrüster/Zulieferer für die LKW-Industrie. Einer Branche also, die durch die Corona-Problematik ihre Probleme bekam, bisher aber relativ gut durch die Krise gekommen ist. Und das dürfte auch die beiden Analysten, die ihre Kursziele in der vergangenen Woche einmal auf 17, einmal sogar auf 22 Euro angehoben haben, zu dieser optimistischen Haltung bewogen haben.
Zwar wird SAF-Holland 2020 weniger verdient haben, wie sich aus den letzte Woche vorgelegten, vorläufigen Ergebnissen ermessen lässt. Der Umsatz kam um 25 Prozent zurück, die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern soll leicht über der vorher avisierten Range von fünf bis sechs Prozent gelegen haben und damit womöglich nur minimal unter den 6,2 Prozent des Jahres 2019. Aber gerade der Umstand, dass es gelang, die Marge stabiler zu halten als gedacht, ist ein positives Signal. Könnte man bei diesem Kurs von 12,98 Euro also vielleicht noch einsteigen, obwohl die Aktie vor knapp einem Jahr knapp über drei Euro aufschlug und somit schon immens zugelegt hat?
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Expertenmeinung: Wenn man sich konsequent gegen böse Überraschungen wappnet, wäre das einen Gedanken wert, wobei die Charttechnik da derzeit eine gute Orientierungsbasis bietet. Die SAF-Holland-Aktie hatte Anfang 2018 die 20-Euro-Marke touchiert. Über zehn Jahre hatte es damit gedauert, bis der erste Börsenkurs der Aktie aus dem Jahr 2007 (19,25 Euro) wieder erreicht wurde. Doch das Glück hielt nicht lange vor, ausgerechnet da begann für die Automobilindustrie eine schwierige Zeit, die sich bei SAF-Holland im Jahr 2019 in einem Gewinneinbruch manifestierte. Aber momentan setzen viele Analysten darauf, dass die Robustheit, mit welcher das Unternehmen durch das Jahr 2020 kam, die Basis sein wird, in diesem und vor allem im kommenden Jahr deutlich steigende Gewinne zu sehen. Käme es so, wäre das aktuelle Kursniveau noch günstig. Weiß man sicher, ob es so kommen wird?
Nein. Daher muss man sich hier in jedem Fall am Trend orientieren. Solange der hält, kann man an Bord bleiben, aber in so ziemlich allen Aktien aus dem „Großraum Automobilindustrie“ stecken derzeit große Erwartungen, die eben auch leicht mal enttäuscht werden können.
Sie sehen, dass die Aktie derzeit ein originelles Bild abgibt: Der eigentliche, mittelfristige Trendkanal wurde nach oben verlassen, jetzt sehen wir darüber einen schmaleren, blau eingezeichneten Trendkanal, an dem sich der Kurs momentan orientiert. Solange er hält, ggf. sogar noch oben verlassen würde, könnte man hier am Ball bleiben. Sollte dessen untere Begrenzung bei aktuell 11,50 Euro indes brechen, kann die obere Linie des darunterliegenden Basis-Trendkanals halten – muss es aber keineswegs. Daher wäre ein Stoppkurs knapp unterhalb dieses blauen, kurzfristigeren Trendkanals als Absicherung unbedingt zu überlegen.

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