Bei einigen Aktien aus der Maschinenbaubranche sind die Anleger verblüffend optimistisch, obwohl die bisherigen Bilanzdaten das nicht hergeben und der VDMA, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer, sehr schwierige Zeiten und einen steinigen Weg heraus aus der Krise sieht. Doch bei der Aktie des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer findet man diese Zuversicht nicht. Möglich, dass diese im SDAX notierte Aktie einfach weniger Aufmerksamkeit erhält und die kurzfristigen Trader fehlen, die auch mal eine bullische Attacke reiten könnten. Aber der Chart der Aktie zeigt zwei Dinge ganz klar:
Zum einen, dass die Zone, die es zu bezwingen gälte, um ein markant bullisches Signal zu generieren, nicht allzu weit entfernt ist. Zum anderen, dass das die Käufer bislang in keiner Weise motiviert, den Ausbruch anzugehen. Dabei unterscheiden sich die Ergebnisse ebenso wie die Analystenerwartungen nicht besonders von anderen Unternehmen: Dieses Jahr setzt es rote Zahlen, nächstes Jahr soll es weit besser aussehen und wieder Tuchfühlung zu den 2019er-Ergebnissen aufgenommen werden. Aber bis hierhin scheint der Optimismus, der die deutschen Aktienindizes bislang oben hält, nicht zu reichen: man zweifelt. Und das womöglich auch zu Recht.
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Expertenmeinung: Wenn Koenig & Bauer selbst zu Beginn des zweiten Halbjahrs keine Prognose für das Gesamtjahr 2020 wagt, was sollen da Weissagungen von Analysten für das Jahr 2021 wert sein? Und die neusten Daten vom Unternehmen selbst, in Form der Ende Juli vorgelegten Bilanz des zweiten Quartals, waren zumindest unerfreulich: Umsatz (jeweils zum Vorjahresquartal) -15,7 Prozent, vor Steuern und Zinsen (EBIT) ein Verlust von 6,0 Millionen Euro nach einem Gewinn von 3,4 Millionen, Auftragseingang -29,7 Prozent. Dass die Lage 2021 wieder deutlich besser wird, ist aus aktueller Sicht der Dinge nichts anderes als eine Hoffnung …
… die im Aktienkurs schlicht nicht eingepreist ist. Sobald die Aktie die entscheidende, derzeit durch die 200-Tage-Linie verstärkte Widerstandszone 22,28/23,00 Euro überwinden würde, wäre das ein immens bullisches Signal. Solange die Anleger aber nicht einmal den Versuch unternehmen, dieses „Elend“ zu beenden, kann es jederzeit zu einem erneuten Test der März-Tiefs bei 14,42 Euro kommen. Der Vorteil bei solchen Aktien ist zwar, dass das Abwärtspotenzial überschaubarer ist, weil hier keine überzogenen Erwartungen eingepreist sind. Das aber unterhalb der vorgenannten Widerstandszone als Argument zum Einstieg zu sehen, könnte dennoch daneben gehen. Die Aktie mit einem potenziellen Stop-In über 23 Euro auf die Beobachtungsliste zu setzen, ist sicherlich kein Fehler; sofort einzusteigen könnte sich hingegen als ein solcher erweisen.

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