Die Gefahr eines harten Brexits lastete schwer auf der GFT Aktie. Jetzt ist das Thema vom Tisch und die Stunde der Bullen ist gekommen. Fliegt jetzt der Deckel?
Wo liegen die Probleme?
GFT Technologies ist auf die digitale Transformation im Finanzsektor spezialisiert.
Das Unternehmen unterstützt Banken und Versicherer bei der Umsetzung technologisch herausfordernder Projekte, wie Online- und Mobile-Banking oder auch der Implementierung von neuen Regulierungen.
Dementsprechend lastete das Brexit-Thema schwer auf der Aktie, denn bisher war London das Zentrum der europäischen Finanzindustrie.
Der Sektor war zurückhaltend mit Investitionen, denn niemand wusste genau, wie es weitergehen wird.
Der zweite Belastungsfaktor war die große Abhängigkeit von zwei Großkunden.
Harter Brexit vom Tisch
Das Brexit-Thema ist inzwischen vom Tisch. Eigentlich sollte die Aktie darauf stark positiv reagieren, aber manchmal passiert das eben mit Verzögerung.
Vielleicht erfolgt der Startschuss zur Rallye plötzlich in einigen Tagen.
Die Hängepartie um den Brexit hat in jedem Fall zu einem Investitionsstau im Finanzsektor, vor allem bei Banken, geführt. Früher oder später muss man aber in die Digitalisierung investieren.
Dieser Zeitpunkt dürfte langsam gekommen sein. Durch die Brexit-Einigung ist die Unsicherheit vom Tisch und die Pandemie wird man aller Voraussicht nach im Jahresverlauf in den Griff bekommen.
Abkopplung
Kommen wir zum nächsten Thema. Grundsätzlich ist eine große Abhängigkeit von wenigen Kunden natürlich ein Problem.
Die Kritiker von GFT führen dieses Argument zurecht an, sie übersehen dabei aber auch etwas.
Trotz rückläufiger Investitionen der zwei größten Kunden wächst das Unternehmen und abseits von ihnen sogar in erheblichem Umfang. Das gilt auch in der Krise.
In den ersten neun Monaten des Jahres legte der Konzernumsatz um 4% zu. Abseits der Top-2 Kunden legte das Geschäft sogar um 15% zu.
In dieser Art läuft das bereits seit Jahren ab und dementsprechend wird die Abhängigkeit immer geringer. Es findet auch eine zunehmende Verschiebung des Geschäft von den Banken, hin zu Versicherern statt.
Gleichzeitig überdeckt es die grundlegend gute Entwicklung.
Daher hatte ich mich auch in der Vergangenheit schon positiv zum Unternehmen geäußert, damals noch zu einem Kurs von 8,28 Euro (Von der damaligen Analyse ist nur noch die Einleitung online abrufbar).
Am Markt scheint man ebenfalls eine deutliche Verbesserung der Zahlen zu erwarten. Derzeit wird für 2021 ein Gewinnsprung von 0,39 auf 0,65 Euro je Aktie erwartet. Das sollte dem Kurs nachhaltig helfen.
Chart
Steigt die Aktie nachhaltig über 12,50 Euro, ist der langfristige Abwärtstrend überwunden. Dann käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit Kurszielen bei 13,25 sowie 14,00 und 15,00 Euro.
Kommt es zuvor noch zu einem Rücksetzer, wäre der Bereich zwischen 11,00 Euro und dem Aufwärtstrend interessant.

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