Die US-Hersteller Ford und General Motors haben in den USA im zweiten Quartal deutlich mehr Fahrzeuge verkauft als im Vorjahreszeitraum, deutsche und japanische Hersteller verbuchten großenteils Rückgänge. Klappt Trumps Strategie des „buy american“ also?
Diejenigen, die am 1. Juli, als diese Absatzzahlen veröffentlicht wurden, kräftig zugelangt haben, glauben das zumindest. Ob sie damit richtig liegen, ist indes offen genug, um nicht vorschnell zur Attacke zu blasen. Zumal die Aktie, befeuert durch diese gestiegenen Verkaufszahlen, zwar am Donnerstag (am Freitag wurde feiertagsbedingt nicht gehandelt) in die für einen Befreiungsschlag zu überwindende Widerstandszone 53,29/55,06 US-Dollar hineinlief, dann aber genau dort Abgabendruck sah und knapp unterhalb dieser Zone schloss.
Was da wirklich im zweiten Quartal gelungen ist, hängt nicht alleine von der Zahl der verkauften Fahrzeuge ab. Entscheidend wird sein, was GM am 22. Juli an Bilanzzahlen auf den Tisch legt. Und dahingehend gibt es eine Menge, was unsicher ist und ebenso positiv wie negativ überraschen könnte. Was deutlich wird, wenn man das jetzt beendete Frühjahrsquartal noch einmal Revue passieren lässt.
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Expertenmeinung: Ende April hatte GM die Zahlen zum ersten Quartal präsentiert, die zwar bei Gewinn und Umsatz ein Stück über der durchschnittlichen Analystenprognose lagen. Zugleich kassierte man aber die bisherige Jahresprognose aufgrund der unsicheren Perspektive in Bezug auf die Zölle. Am 1. Mai folgte die Mitteilung, dass man wegen dieser Zölle eine Gewinnbelastung zwischen vier und fünf Milliarden US-Dollar erwarte.
Die Aktie, die zuvor zwar ihren April-Crash ein Stück weit aufgeholt hatte, dann aber seitwärts lief, reagierte kaum. Erst als am 12. Mai der angebliche „Deal“ mit China bekanntgegeben wurde (der keiner war), machte die Aktie einen Satz nach oben, der indes genauso am Gesamtmarkt zu beobachten war. Dabei waren die Zölle ja nicht das einzige Problem:
Die fast durchweg in China weiterverarbeiteten und dann exportierten Seltenen Erden drohten bei den US-Autobauern knapp zu werden. Anfang Juni gewährte China den US-Autobauern dann zeitlich begrenzte Erwerbslizenzen für diese Seltenen Erden, aber dass die Aktie kaum reagierte, zeigt, dass viele Anleger dieses letztlich für die Produktion essenzielle Problem nicht auf dem Schirm hatten und auch aktuell wohl nicht haben. Und das Schlüsselwort in Bezug auf die Lieferungen lautet „zeitlich begrenzt“.

Erst diese Verkaufszahlen, die am vergangenen Dienstag gemeldet wurden, holten die GM-Aktie aus einer wochenlangen Seitwärtsbewegung unterhalb der jetzt als Unterstützung fungierenden Chartzone 49,86/50,50 US-Dollar heraus. Aber das ist eben ein Kaufargument, das ziemlich dünn daherkommt, bevor man die Bilanzzahlen des zweiten Quartals nicht kennt.
Für das Gelingen des im Weißen Haus erwünschten „buy american“ ist das zu mager, dazu bräuchte es über mehrere Quartale starke Ergebnisse. Es ist nicht einmal sicher, dass man sich nicht bereits jetzt auf ein zu ambitioniertes Kursniveau begeben hat, zumal nur die Hälfte der Analysten GM derzeit als kaufenswert ansieht und ihr durchschnittliches Kursziel mit 53,85 US-Dollar am Tageshoch des Donnerstags bereits erreicht wurde. Fazit: Die Hoffnungen mögen groß sein, aber die Luft nach oben ist hier doch eher dünn.
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