Da staunten die Investoren nicht schlecht: Die Aktie des IT-Dienstleisters Bechtle schoss am Mittwoch um 12,63 Prozent in die Höhe. Nun war die an diesem Morgen veröffentlichte Quartalsbilanz auch gut gewesen. Umsatz und Gewinn hatten im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr zugelegt, zugleich hob Bechtle die Gesamtjahresprognose an. Der Umsatz soll zwischen fünf und zehn Prozent, der Vorsteuergewinn um über zehn Prozent zulegen (da hatte man im Vorfeld fünf bis zehn Prozent angepeilt). Gut, ja. Aber so grandios?
Noch überraschender wurde der Kurssprung, wenn man weiß, dass Bechtle am 26. Oktober bereits eine vorläufige Bilanz präsentiert hatte und die Anleger da keinen Finger rührten, der Kurs gab an diesem Tag sogar nach. Nun wurde das vorläufige Ergebnis zwar leicht übertroffen, aber nur minimal. Das ändert nichts daran, dass Bechtle wächst, aber in einer relativ „gemütlichen“ Geschwindigkeit. Was also könnte hinter diesem Satz nach oben stecken?
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Expertenmeinung: Es könnten Wetten auf einen Aufstieg sein. Bechtle wird, das wurde ebenfalls gestern gemeldet, am 30. November in den MSCI Deutschland aufgenommen. Und da gab es noch ein verbreitetes Statement des Bechtle-Chefs: Er hätte kein Problem damit, wenn Bechtle ein heißer Kandidat für den DAX-Aufstieg wäre. Das wäre natürlich etwas … und der Blick zurück auf andere DAX-Aufsteiger aus jüngerer Zeit zeigt, dass die im Vorfeld, wenn die Chancen immer konkreter wurden, auch immer weiter stiegen. Immer mehr Akteure kauften vor, was dann auch dazu führte, dass solche Kandidaten immer bessere Chancen bekamen, dass die Wette auch aufgeht, weil Umsatz und Marktkapitalisierung für den Aufstieg entscheidend sind. Aber:
Bechtle liegt zwar von der Marktkapitalisierung her nicht allzu weit hinter den beiden derzeit kleinsten DAX-Unternehmen MTU Aero Engines und Covestro zurück. Aber eigentlich stehen im MDAX noch zahlreiche Unternehmen vor Bechtle auf der Liste, die eine deutlich höhere Marktkapitalisierung aufweisen als die beiden genannten Dax-Schlusslichter. Da darauf zu wetten, dass Bechtle an denen vorbeizieht und das auch noch zeitnah, wäre derzeit eher verwegen. Und was das Chartbild angeht, ist die Aktie immer noch wacklig, denn:
Dieser immense Kurssprung von 12,63 Prozent hatte zur Folge, dass Bechtle sich von der wichtigen 200-Tage-Linie lösen und aus der derzeit entscheidenden Unterstützungszone 139,80 zu 151,40 Euro nach oben hinauslaufen konnte. Aber damit wurde nur ein zuvor unmittelbar drohendes, markant bärisches Signal verhindert. Das grundsätzliche Bild einer in ihrer Entwicklung befindlichen Toppbildung bleibt erhalten. Dass die Aktie diese Zone 139,80/151,40 Euro nicht doch noch erneut angeht und dann bricht, ist damit nicht vom Tisch!

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