Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
2021/2022 war der Gewinn bei K+S stark gestiegen, aber allen war klar: Das bleibt nicht so. 2023 kehrte die Normalität in die Bilanz zurück, 2024 wird es laut Ausblick nicht anders. Aber wieso stieg die Aktie daraufhin zunächst stark, warum wurde dieses Plus dann abverkauft?
Als die 2023er-Bilanz nebst Ausblick auf 2024 am Donnerstagmorgen vorgelegt wurden, sauste die Aktie des Düngemittel- und Salzproduzenten K+S anfangs um knapp neun Prozent nach oben. Doch am Ende des Tages blieb nur ein Mini-Plus von einem Viertelprozent übrig. Am Freitag versuchten es die Käufer noch einmal, schafften es, die K+S-Aktie um in der Spitze 4,1 Prozent nach oben zu bringen … und am Ende stand da ein Minus von einem halben Prozent zu Buche.
Was passiert da gerade? Waren Ergebnis und Ausblick so schlecht? Der Blick auf die Zahlen zeigt: Nein, eher ein bisschen weniger mager als befürchtet. Aber selbst ohne sich diese Daten genauer anzusehen, ließe sich das eher ausschließen. Denn wäre es so, wären die Käufer ja gar nicht erst angetreten, weder am Donnerstag noch am Freitag.
Dass Umsatz und Gewinn klar unter dem Rekordjahr 2022 ausfielen, war von vornherein klar gewesen. Aber die Ergebnisse waren immerhin einen Tick besser ausgefallen als im Schnitt von den Analysten erwartet wurde. Beim Umsatz lag man mit 3,87 Milliarden Euro (2022: 5,67 Milliarden) zwar nur leicht über der Durchschnittsprognose von 3,85 Milliarden. Aber der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kam mit 712 Millionen schon etwas deutlicher über den geschätzten 695 Millionen herein (2022: 2,42 Milliarden). Lag es womöglich am Ausblick auf 2024?
Auch das wäre nicht zwingend, denn ja, K+S sieht 2024 mit einem EBITDA zwischen 500 und 650 Millionen Euro erneut niedrigere Gewinne. Aber im Schnitt hatten die Experten im Vorfeld des Ausblicks mit 557 Millionen gerechnet, das liegt etwas unterhalb der Mitte der vom Unternehmen angepeilten Spanne. Zudem erwartet man in Bezug auf den wichtigsten Bereich der Düngemittel eine Stabilisierung der Angebot/Nachfrage-Situation.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur K+S Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Das war alles nichts, was es bei der Aktie eine dramatisch positive Reaktion hätte hervorrufen müssen. Aber es wäre auch kein Grund gewesen, ein Plus so entschlossen wieder abzuverkaufen. Es bleibt: das Chartbild. Und da findet sich sehr wohl ein Argument.
Denn wir sehen, dass die K+S-Aktie am Hoch des Kursanstiegs nach der Bilanz am Donnerstag dabei war, eine entscheidende, mittelfristig relevante Widerstandszone zu überwinden, die sich aus der vor gut einem Jahr etablierten Abwärtstrendlinie und den Zwischentiefs der Monate Juni und November 2023 zusammensetzt und zwischen 13,65 und 14,35 Euro wartet. Zwar reicht die Zone an Charthürden, die es zu überbieten gälte, um ein mittelfristig bullisches Signal zu generieren, weiter, konkret bis 15,55 Euro. Aber angesichts dieses Chartbilds drängt sich der Eindruck auf, als hätten bärische Trader versucht zu verhindern, dass die K+S-Aktie ein solches Signal erzeugt. Und das erfolgreich.
Es könnte aber lohnen, die Sache weiter zu beobachten, denn möglich wäre es allemal, dass dieses gezielte Dagegenhalten eng mit der am Freitag absolvierten Abrechnung an der Terminbörse zusammenhing. Dass aus der auf diese Weise verhinderten Vollendung der vorherigen Bodenbildung doch noch etwas wird, wäre also zumindest denkbar genug, um K+S im Auge zu behalten.
Quellen:
Presseinformation zur Bilanz 2023, 14.03.2024: https://www.kpluss.com/.downloads/ir/2024/kpluss-presse-information-gj23.pdf
Steigern Sie die Rendite Ihres Depots, indem Sie Ihre Aktien verleihen und dafür Zinsen erhalten. Nutzen Sie das Aktienrendite-Optimierungsprogramm über LYNX. Jetzt informieren: Aktien verleihen
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen