Pfizer verdient sich eine goldene Nase. Inzwischen sitzt man auf 31 Mrd. USD Cash, schließlich hat sich der Gewinn im letzten Jahr verdoppelt, doch es soll noch viel mehr werden. Sollte man hier einsteigen, oder rutscht das Ergebnis nach der Pandemie wieder in den Keller?
Normalerweise…
Pfizer ist einer der weltweit größten Pharmakonzerne. Das Unternehmen erforscht, entwickelt und vermarktet Medikamente, Ernährungsergänzungsmittel sowie Tiermedizin.
Pfizer bietet sowohl verschreibungspflichtige als auch frei erhältliche Arzneimittel an und darüber hinaus Impf- und Wirkstoffe für zahlreiche Krankheitsgebiete. Am bekanntesten war man bisher für Viagra, inzwischen dürfte der mit BioNTech entwickelte Impfstoff dem Potenzmittel allerdings den Rang abgelaufen haben.
Die Gesundheitsbranche ist krisensicher, das dürfte feststehen. An Medikamenten kann man schließlich nicht sparen. Im Gegenzug hält sich das Wachstum allerdings in der Regel auch in Grenzen.
Die Uhr tickt
Davon kann bei Pfizer derzeit aber keine Rede sein. Durch die Pandemie sind Umsatz und Gewinn regelrecht in die Höhe geschossen.
Der Kurs hat sich zwar auch positiv entwickelt, hinkt den Geschäftszahlen allerdings deutlich hinterher.
Das hat einen absolut rationalen Grund: Die Mehrheit der Anleger geht davon aus, dass die derzeitigen Gewinne nicht dauerhaft zu erzielen sind.
Dem würde ich beipflichten.
Das ist auch der Grund, warum die Aktien der Impfstoff-Hersteller wie BioNTech oder Moderna für KGVs von 5-6 gehandelt werden.
Es ist absehbar, dass man in Zukunft nicht mehr so viel Geld verdienen wird.
Im Fall von Moderna wird für 2023 beispielsweise ein Gewinneinbruch von 60% auf 10,80 USD je Aktie erwartet. Dadurch würde das KGV mit einem Schlag von 6,2 auf 17,2 steigen.
Plötzlich wirken die Impfstoff-Hersteller doch nicht mehr so günstig.
Für sie tickt die Uhr, die Durchseuchung schreitet voran, weite Teile der Bevölkerung in den Hauptmärkten sind geimpft und die Zahl der Impfungen geht zurück.
Die Pandemie inklusive Beschränkungen des öffentlichen Lebens finden zunehmend ein Ende. In den letzten Wochen ist es weltweit zu Lockerungen der Reisebestimmungen und Covid-Restriktionen gekommen.
Hoffentlich hat das Elend damit endlich ein Ende. In diesem Wunsch sind sich wohl alle einig.
Da war doch was
Dabei wird allerdings übersehen, dass Pfizer auch abseits des Impfstoffs enorme Fortschritte erzielt hat.
Zukünftig dürfte unter anderem auch die Corona-Pille Paxlovid für Umsatz sorgen.
Glücklicherweise beziffert Pfizer aber auch sehr genau, was man abseits von Corona verdient. Seit einigen Quartalen werden beide Geschäftsteile gesondert berichtet.
Hier hatte ich bereits ausführlich darauf hingewiesen:
Pfizer: Bisher wird das vollkommen unterschätzt
Damals bin ich zu dem Schluss gekommen, dass das Altgeschäft die damalige und derzeitige Bewertung rechtfertigt.
Folgt man dieser Einschätzung, bekommt man das Corona-Geschäft faktisch kostenlos.
Das ergibt natürlich wenig Sinn, denn die Impfungen und Paxlovid spülen geradezu Unsumme in die Kasse.
Dadurch hat sich Pfizer in nur einem Jahr „saniert“. Die Barmittel sind 2021 von 12,2 auf 31,1 Mrd. USD in die Höhe geschossen.
Der Pharmariese hat keine nennenswerten Nettoverpflichtungen mehr und prall gefüllte Taschen.
Der nächste Kassenschlager
Und selbst 2022 erwartet Pfizer noch Impfstoff-Umsätze von 32 Mrd. USD. Paxlovid dürfte weitere 22 Mrd. USD in die Kasse spülen und auf Jahre hinweg Einnahmen generieren.
So wie jedes andere Medikament gegen Husten, Schnupfen oder Grippe.
Daher erwartet Pfizer für 2022 auch keine rückläufigen Geschäftszahlen, ganz im Gegenteil.
Der Konzern stellt einen Umsatzsprung von 81,29 auf 98 – 102 Mrd. USD in Aussicht, der Gewinn soll um 46% auf 6,35 – 6,55 USD je Aktie steigen.
Das KGV würde dadurch von 12,3 auf 8,4 sinken.
Das bedeutet, dass Pfizer 36,7 Mrd. USD verdienen könnte. Im Jahresverlauf wird sich die Frage stellen, was man mit den sich auftürmenden Barmitteln anfangen möchte.
Da man in der Vergangenheit bereits auf Aktienrückkäufe gesetzt hat, liegt die Vermutung nahe, dass man es jetzt wieder tun wird.
Bereits jetzt könnte man es sich leisten, rund 10% aller ausstehenden Papiere einzuziehen. Mit dem Gewinn von 2022 könnte man weitere 10% einziehen. Zu Buybacks in dieser Größenordnung wird es aber vermutlich nicht kommen, es soll nur zeigen, was möglich wäre und wie viel Cash man im Verhältnis zum Börsenwert inzwischen besitzt.
Eine Erhöhung der Dividende ist allerdings ausgemachte Sache, womöglich wird es zusätzlich auch noch eine Sonderausschüttung geben.
Aber auch ohne ist die Dividendenrendite mit 2,95% stattlich.

Größere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen. Mit etwas Glück könnte es jetzt dazu kommen.
Wer noch nicht engagiert ist, könnte den Support bei 50,50 USD ins Auge fassen. Dasselbe gilt für die obere Aufwärtstrendlinie, die derzeit nahe 47 USD verläuft.
Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie allerdings nicht unter 45 USD fallen. Sollte es dazu kommen, müssen weitere Rücksetzer eingeplant werden.
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