Die 737 MAX-Krise brachte kaum Anleger dazu, sich von der Boeing-Aktie zu verabschieden, aber als der Lockdown im Frühjahr deutlich machte, dass es den Bilanzen der Airlines an den Kragen gehen würde, brach die Aktie des Flugzeugbauers gnadenlos sein. Es folgte ein kurzlebiger Hoffnungs-Impuls im Juni, danach bröckelte der Kurs so vor sich hin – bis er Ende Oktober/Anfang November wieder zum Leben erwachte.
Es begann mit der Quartalsbilanz, in der Boeing einen geringer als erwartet ausgefallenen Verlust präsentierte. Die Aussage, man werde weiter sparen und Stellen streichen, weckte Hoffnungen. Die Meldung, dass die 737 MAX wieder für den Flugbetrieb zugelassen sei, belebte diese Hoffnungen dann Mitte November zusätzlich. Und gestern folgte eine Meldung, auf die viele lange vergebens gewartet hatten: Ein größerer Auftrag kam herein. Ryanair bestellte ganze 75 Maschinen – ausgerechnet des Typs Boeing 737 MAX. Die Aktie zog kräftig an und überwand dadurch das markante Zwischenhoch vom Juni bei 234,20 US-Dollar.
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Expertenmeinung: Geht da noch mehr? Vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan, solche Geschichten schreibt der Aktienmarkt ja öfter. Aber nicht alle solche Gipfelstürmer bleiben auch auf Dauer, was sie zu sein scheinen. Gehört die Boeing-Aktie zu denen, die ihre neue Karriere als Hausse-Star durchalten? Oder kommt für diejenigen, die da gerade zulangen, als wäre es morgen verboten, in Kürze das böse Erwachen?
In der „Causa Boeing“ kann es gut sein, dass sich das weniger auf der Ebene der Fakten in Form konkreter Umsatz- und Gewinndaten sowie Auftragseingängen und Auslieferungen abspielt, sondern auf der psychologischen Ebene. Wenn genug Trader nicht nur an die Wende zurück zu dicken Gewinnen glauben, sondern auch die Geduld aufbringen, die nötig wäre, bis aus solchen großen Erwartungen harte Fakten werden, kann diese Aktie grundsätzlich immer weiter steigen. Positive Nachrichten seitens des Unternehmens wären hilfreich, aber derzeit tut es auch die Aufrechterhaltung der seit der US-Wahl und den Meldungen über nahende Impfstoffe deutlich aufgehellte Stimmung am Gesamtmarkt.
Alles, was sich auf der Nachrichtenseite in Sachen Rückkehr zu solidem Wirtschaftswachstum und Normalisierung des täglichen Lebens (und damit auch des Flugverkehrs) tut, wäre für die Aktie hilfreich. Und mit dem Break über das Juni-Hoch wäre der Weg – rein charttechnisch betrachtet – bis an die in den August 2019 zurück reichende Widerstandszone 303/324 US-Dollar frei.
Aber wie immer bei derartigen Steigflügen wäre es ratsam, sich daran nicht ohne einen Fallschirm in Form eines konsequenten Stop Loss zu beteiligen. Denn um das kurzfristig sehr bullische Bild zu torpedieren, würde es im Moment schon reichen, wenn Boeing das Tagestief des Mittwochs (210,30 US-Dollar) unterbieten und damit das Juni-Hoch und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie wieder unterschreiten würde!

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