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Auf den ersten Blick waren es gute Zahlen, die Basler am Montag für das vergangene Jahr vorlegte. Doch die Aktie nahm keine Fahrt auf. Bei genauem Hinsehen ist das nachvollziehbar. Und es wäre denkbar, dass für die Bullen vorerst weiterhin nichts zu holen sein wird. Wieso?
Im Herbst 2021 pendelte die Aktie des Spezialisten für Industriekameras für den Einsatz in Produktionsanlagen noch zwischen 45 und 58 Euro. Jetzt werden bei der Aktie deutlich kleinere Brötchen gebacken. Und das, obwohl Basler am Montag einen 2022er-Gewinn meldete, der über dem des Jahres 2021 lag. Im ersten Moment wirkt das unlogisch. Aber dass man angesichts des leicht von 20,8 auf 21,4 Millionen Euro gestiegenen Nettogewinns nicht den Daumen hob und einstieg, obgleich die Aktie seit Mitte Januar fiel, wird verständlich, wenn man sich die Sache genauer ansieht.
Zunächst einmal war der Anstieg des Gewinns nicht nur netto, sondern auch operativ, vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), mager. Von 44,5 Millionen Euro im Jahr 2021 auf 45,8 Millionen im Jahr 2022, das sind gerade einmal knapp drei Prozent. Das ist umso magerer, als der Umsatz zum Vorjahr um fast 27 Prozent zugelegt hat. Denn daraus wird ersichtlich, dass Basler die vorherige Gewinnmarge nicht halten, gestiegene Kosten nicht ausreichend an die Kunden weitergeben konnte. Und dann wäre da noch der Ausblick:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Basler Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Basler wartete zwar nicht mit konkreten Zahlen auf. Aber die Formulierung „das anhaltend schwache Auftragseingangsniveau in den ersten Wochen des Jahres lässt das Management jedoch eher zurückhaltend auf den Jahresverlauf blicken“ war nicht gerade ein Argument, um bei der Aktie beherzt zuzugreifen. Konkreter will Basler dann bei der Vorlage des endgültigen, geprüften 2022er Geschäftsberichts am 30. März werden. Aber natürlich lässt eine Formulierung wie diese nicht gerade Goldgräberstimmung aufkommen und hoffen, dass das Unternehmen in einem Monat Besseres für die Zukunft zu verkünden hat.

Ein anderes Problem ist, wenn man den aktuellen Kurslevel mit dem im Herbst 2021 vergleicht, dass die Aktie damals ein Kurs/Gewinn-Verhältnis zwischen 70 und 80 aufwies und dadurch überbewertet war. Daher ist diese alte Zone zwischen 45 und 58 Euro kein sinnvoller Vergleich. Vor der Corona-Phase hatte Basler zwischen 10 und 25 Euro gependelt. Erst mit den überzogenen Erwartungen an ein stark anziehendes Wirtschaftswachstum nach Corona lief die Aktie bis zum Herbst 2021 immer höher. Jetzt aber findet man sich auf dem harten Boden der Realität wieder. Und selbst, wenn Baslers Gewinn trotz dieser ernüchternden Formulierungen in Sachen 2023 leicht steigen sollte, wie es die Analysten bislang im Schnitt erwarten, wäre die Aktie aktuell mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 36 noch zu hoch bewertet, weil die Wachstumsperspektive zu niedrig ist.
So gesehen ist es kein Wunder, dass die Zahlen die Abwärtsbewegung nicht umkehren konnten. Die Aktie müsste mit Schlusskursen über 32 Euro die kurzfristige Abwärtstrendlinie nebst 20-Tage-Linie überwinden, um ein kurzfristig bullisches Signal zu generieren. Für ein mittelfristiges Kaufsignal müsste die Widerstandszone 38,00/40,35 Euro bezwungen werden. Auf der Unterseite hingegen ist der Kurs gerade erst durch das Dezember-Tief und die 200-Tage-Linie gefallen und hätte theoretisch sogar freie Bahn bis an das 2022er-Tief bei 21,65 Euro. Das ist, nicht zuletzt aufgrund dieses trüben Ausblicks, der leichtere Weg für die Trader.
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