Die Optionsstrategie Protective Put

von Die Optionsstrategie Protective Put
Optionsstrategie Protective Put: Definition | Online Broker LYNX
Mit einem Protective Put decken Sie das Risiko eines Kursverfalls einer Aktienposition ab. Sie kaufen eine Put-Option auf eine Aktie, die Sie selbst im Portfolio haben. Mit dieser Konstruktion bezahlen Sie eine Prämie und haben ein negatives Theta. Das heißt, das Verstreichen der Zeit ist für Sie ein Nachteil. Die bezahlte Optionsprämie ist vergleichbar mit der Prämie für eine Versicherung zur Deckung eines Risikos. Der maximale Verlust der Position ist dabei auf die Differenz zwischen dem Kaufpreis der Aktien und dem Ausübungspreis der Put-Option sowie der bezahlten Optionsprämie begrenzt.

Der Protective Put in der Theorie

Eine Aktie wird zu $ 40 erworben. Für den Kauf der Put-Option mit Ausübungspreis $ 39 werden $ 2 als Prämie bezahlt, wodurch der Break-even Preis bei $ 42 liegt. Schließt die zugrunde liegende Aktie über $ 42, dann machen Sie einen Gewinn. Schließt die Aktie am Verfallstag unter $ 39, dann ist Ihr Gesamtverlust auf $ 300 begrenzt.

Protective Put: Beispiel | Online Broker LYNX

In diesem Beispiel werden die folgenden Transaktionen durchgeführt:

  • LONG: 100 Aktien für $ 40 pro Aktie
  • KAUF: Put-Option $ 39

Protective Put: Die richtige Optionsauswahl

Auch beim Protective Put bestimmen zwei Faktoren die Höhe der Prämie. Zunächst hat die Differenz zwischen dem Ausübungspreis der Option und dem Aktienkurs einen Einfluss die Höhe der Optionsprämie. Je weiter die Put-Option aus dem Geld ist, desto geringer wird die Optionsprämie. Der zweite wichtige Faktor ist die Laufzeit der Option.

Der gewählte Ausübungspreis spielt eine wichtige Rolle bei der Protective Put Strategie. Die Wahl des Ausübungspreises hängt von den Erwartungen ab. Sind die Risiken einer stärkeren Korrektur minimal, dann kommt eher eine Option mit niedrigerem Ausübungspreis in Frage. Wird jedoch erwartet, dass der Kurs der zugrunde liegenden Aktie deutlich fallen könnte, dann entscheidet man sich besser für einen höheren Ausübungspreis. Vergleichen Sie es mit Ihrer Krankenkasse: haben Sie eine Zusatzversicherung für den Zahnarzt, weil Sie leider nicht so gute Zähne haben? Oder haben Sie selten oder nie Probleme, so dass Ihre Grundversicherung bereits ausreichend ist?

Die Abwägung der Kosten für die Versicherung gegen die möglichen Risiken ist also ein wichtiger Bestandteil der Optionsauswahl. Ein Kursrückgang von z. B. 10% ist für kaum einen Anleger problematisch. Darum wird es kaum als erforderlich angesehen, eine „ sehr teure“ Versicherung abzuschließen, bei der fast alle Risiken ausgeschlossen werden. Indem man z. B. eine Put-Option ING mit einem Ausübungspreis von € 13,50 kauft, wird das Risiko nach unten vollständig abgedeckt. Die Kosten hierfür sind jedoch beträchtlich, vor allem wenn man diese auf Jahresbasis umrechnet. Für eine Option mit einer Laufzeit von drei Monaten beträgt die Optionsprämie € 0,94. Auf Jahresbasis beträgt die Prämie damit 25% des aktuellen Aktienkurses der ING-Aktie.

Die Tabelle zeigt die Optionsprämien von Put-Optionen auf ING mit einer Laufzeit von drei Monaten. ING notiert in diesem Beispiel bei € 13,50.

AusübungspreisOptionsprämieBezahlte Prämie
(10 Puts)
€ 11,50€ 0,31€ 310
€ 12,00€ 0,43€ 430
€ 12,50€ 0,55€ 550
€ 13,00€ 0,72€ 720
€ 13,50€ 0,94€ 940

Es ist attraktiver, z. B. eine Put-Option mit einem Ausübungspreis von € 12 zu kaufen. Die Optionsprämie ist etwa um die Hälfte niedriger, wodurch die Kosten für die Absicherung der ING-Aktien geringer ausfallen. Möglicherweise kann auch die Dividende verwendet werden, um die Optionen teilweise mitzufinanzieren. Natürlich besteht noch ein Risiko in Höhe der Differenz von aktuellem Aktienkurs und Ausübungspreis der Put-Option. Allerdings ist dieses Risiko überschaubar. Das Risiko, dass der Kurs von ING mehr als 10% verliert, weil z. B. eine Krise ausbricht, wird nun abgedeckt. Eine normale kleine Korrektur ist ein akzeptables Risiko, das in der Regel nicht abgesichert wird.

Neben dem passenden Basispreis muss natürlich auch die richtige Laufzeit der Put-Option gewählt werden. Beim selben Ausübungspreis zahlt der Käufer für eine 3monatige Option eine höhere Prämie als für eine Option mit einer Laufzeit von einem Monat. Deshalb ist es wichtig, auch hier genau abzuwägen, bevor man sich für den Kauf einer bestimmten Put-Option entscheidet. Ziel ist es, das Risiko sinkender Kurse abzudecken und gleichzeitig den Zeitwertverlust möglichst gering zu halten. Bei Optionen mit einer Laufzeit von einem Monat ist der Verlust an Zeitwert relativ groß im Vergleich zu länger laufenden Optionen.

Die folgende Tabelle zeigt die Optionsprämien von Put-Optionen auf ING mit einem Ausübungspreis von € 12. ING notiert bei € 13,50. Das Theta wird auf Basis von zehn Put-Optionen errechnet:

LaufzeitOptionsprämieBezahlte Prämie
(10 Puts)
Thata
1 Monat€ 0,10€ 100€ -6
2 Monate€ 0,25€ 250€ -5
3 Monate€ 0,43€ 430€ -4
4 Monate€ 0,55€ 550€ -3

Das Theta nimmt ab, je weiter das Verfallsdatum in der Zukunft liegt. Für die Protective Put Strategie ist dies sehr relevant. Denn das Ziel lautet ING-Aktien zu akzeptablen Kosten abzusichern. Kurz laufende Optionen sind absolut gesehen zwar preiswerter als langlaufende Optionen, jedoch ist der Verlust an Zeitwert um ein Vielfaches höher.

Es ist jedoch auch nicht unbedingt immer die beste Idee, einfach die Option mit der längsten Laufzeit zu wählen, da deren Theta am geringsten ist. Auch die Kursentwicklung der mit den Put-Optionen abzusichernden Aktien muss berücksichtigt werden. Wenn z. B. der Kurs von ING nach einiger Zeit auf € 16 gestiegen ist, dann ist es möglicherweise nicht mehr optimal, eine Put-Option mit einem Ausübungspreis von € 12 und einer Restlaufzeit von 18 Monaten zu besitzen. Die Differenz zwischen dem Ausübungspreis und dem aktuellen Kurs der ING-Aktie wird dann zu groß und die Deckung der Put-Option ist deshalb weniger effektiv. Optionen mit einer Laufzeit von mehr als vier Monaten haben wir daher in der obigen Tabelle weggelassen.

Zusammenfassung Proctective Put

Vorteil Protective Put:

  • Risikoabsicherung gegen sinkende Aktienkurse

Nachteil Protective Put:

  • Die zu bezahlende Prämie für den Kauf der Put-Optionen

Wenn die Put-Option am Verfallsdatum im Geld liegt, gibt es zwei Möglichkeiten:

  1. Die Put-Option verkaufen;
  2. Der Verkauf der Aktien durch die Ausübung der Put-Option.

Ein Anleger sollte für seine Erwartungshaltung für die Entscheidung Folgendes berücksichtigen. Wenn der Kurs z. B. stark eingebrochen ist, kann man sich entschließen, die Put-Option auszuüben und seine Aktienposition zu verkaufen. Wenn aber eine Erholung erwartet wird, dann könnte z.B. die Put-Option geschlossen und eventuell eine neue Put-Option mit einem niedrigeren Ausübungspreis gekauft werden.

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