Was ist Daytrading?
Daytrading oder Day Trading, wird vor allem von professionellen Investoren betrieben und die Königsklasse bilden die sogenannten High Frequency Trader (Hochfrequenzhändler). Diese Investoren handeln meist automatisiert mit Hilfe von Algorithmen und können innerhalb weniger Millisekunden Positionen eröffnen und wieder schließen.
Nichtsdestotrotz gibt es auch viele Privatanleger, die an den Börsen als Daytrader agieren. Wenn auch Sie beabsichtigen mit dem Daytrading zu beginnen, werden Sie in dem folgenden Artikel viele hilfreiche Informationen dazu finden. Am Ende werden wir zudem noch eine Einführung in einige mögliche Handelsstrategien geben, die Sie für ihr persönliches Trading nutzen können.
Einstellung und Disziplin im Daytrading
Die mitunter wichtigsten Punkte, die über Erfolg oder Misserfolg im Trading entscheiden, insbesondere im Daytrading, sind die mentale Einstellung und Disziplin des Traders. Denn wenn Sie sich auf eine Handelsstrategie festgelegt haben, sollten sie sich auch strikt an diese halten. Egal wie gut Ihre Strategie ist, werden auch immer wieder Perioden des Misserfolgs Ihr Trading begleiten. Aber gerade in diesen Zeiten ist es besonders wichtig, nicht von seiner Strategie abzuweichen. Ebenfalls sollte man sich an seinen initialen Trading-Plan halten. Oft gehen gerade unerfahrene Trader ein zu hohes Risiko ein, was meist zu hohen Verlusten führt.
Darüber hinaus ist es natürlich unerlässlich, die eigene Trading-Strategie kontinuierlich zu überwachen und kritisch zu prüfen. Denn was in der Vergangenheit gut funktionierte, ist keine Garantie für die Zukunft und nur ein stetiges verfeinern der eigenen Strategie sichert den langfristigen Erfolg.
Transaktionsgebühren
Durch die vielen Transaktionen, die ein Daytrader Tag für Tag abwickelt, bezahlt dieser einen entsprechend hohen Betrag an seinen Broker. Da Broker sehr unterschiedliche Gebühren haben, ist die Wahl des richtigen Brokers von zentraler Bedeutung, um die eigenen Kommissionen niedrig zu halten. Als Daytrader kommt man durch das hohe Handelsvolumen meist auch in den Genuss von Mengenrabatten. Bitte wenden Sie sich dazu aber direkt an ihren Broker.
Allerdings sollten bei der Wahl des Brokers nicht ausschließlich die Gebühren bzw. Transaktionskosten eine Rolle spielen. Denn einige Broker, meist CFD-Broker, bieten zum Beispiel den Handel ohne Kommissionen an, erweitern aber künstlich den Spread zwischen Bid- und Ask-Kursen (Geld- und Briefkursen) und erhöhen damit maßgeblich die indirekten Kosten des Handelns.
Handelsplattform
Für einen Daytrader ist eine schnelle und vor allem zuverlässige Handelsplattform wichtiger als extrem niedrige Transaktionskosten. Denn ein Daytrader hat keinen Vorteil, wenn er ein paar Euro oder Cent für einen Trade weniger bezahlt, seine Order aber nicht schnell genug an die Börse übermitteln kann, um Positionen aufzubauen oder zu schließen. Sollte die Handelsplattform zum Beispiel nicht schnell genug laden oder einen Fehler haben, können die Folgen katastrophal sein. Zudem sollte die Handelsplattform dem Anleger ausreichend Ordertypen- und Orderzusätze zur Verfügung stellen, damit dieser seine Strategie professionell und erfolgreich umsetzen kann.
Echtzeit-Marktdaten
Neben einer professionellen und zuverlässigen Handelsplattform ist es ebenfalls wichtig, dass auch die Daten- und Kursversorgung stabil läuft. Für Daytrader spielen dabei Echtzeit-Marktdaten eine entscheidende Rolle, weil diese auf Grundlage der Daten Ihre Kauf- bzw. Verkaufsentscheidung treffen. Die meisten Broker bieten Ihren Kunden die Möglichkeit, für Echtzeit-Marktdaten ein Abonnement abzuschließen. Welche Abonnement oder Marktdatenpaket Sie wählen, hängt vor allem von Ihrer individuellen Strategie bzw. den gehandelten Produkten ab. Zudem muss man sich entscheiden, ob die Darstellung der aktuellen Bid- und Ask-Kurse ausreichend, oder ob ein tieferer Blick ins Orderbuch von Nöten ist. Für letzteres werden Level-II-Datenpakete benötigt, die aber nicht von jedem Broker angeboten werden. Bitte erkundigen Sie sich deshalb im Voraus über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten.
Auch wenn Sie nur ein bestimmtes Produkt an einem bestimmten Markt handeln, kann es unter Umständen ratsam sein, auch Echtzeit-Marktdaten für weitere Märkte zu abonnieren. Ein Daytrader, der zum Beispiel den niederländischen AEX-Future (FTI) handelt, benötigt für seine Handelsentscheidungen meist Echtzeitdaten von deutschen- sowie US-Futures, da der AEX-Future oft den Bewegungen ausländischer Futures folgt.
Die Broker bieten die Echtzeit-Marktdaten meist in Paketen an, für welche der Daytrader eine monatliche Gebühr bezahlt und im Gegenzug einen besseren Einblick in die Dynamik der Märkte erhält und somit Handelsideen aus den Daten ableiten kann.
Technische Analyse im Daytrading
Die meisten Daytrader treffen ihre Handelsentscheidung auf Grundlage von Chartanalysen und technischen Analysen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Indikatoren, die den Daytrader bei der Analyse von Marktbewegungen unterstützen.
Indikatoren können unter anderem dazu verwendet werden, um entstehende Trends zu erkennen aber auch um das Ende von Trends zu identifizieren. Zu den bekanntesten Indikatoren gehören der RSI, der Moving Average (gleitender Durchschnitt) und der MACD. Darüber hinaus gibt es viele weitere Indikatoren, die in der Chartanalyse genutzt werden können. Über LYNX haben Sie zum Beispiel Zugriff auf über 100 verschiedene Indikatoren.
Der folgende Chart zeigt den Wochenchart des niederländischen AEX-Futures mit einer Reihe von Indikatoren. Auch bei ihren Handelsentscheidungen sollten Sie sich nicht nur auf einen Indikator konzentrieren, sondern versuchen Ihr Handeln aus einer Kombination von mehreren Indikatoren herzuleiten. Ebenso kann es gut sein, dass die technische Analyse für Ihre persönliche Anlagestrategie überhaupt nicht geeignet ist.

Werkzeuge und Tools
Jede professionelle Handelsplattform sollte dem Trader eine Reihe von Werkzeugen und Tools zur Verfügung stellen, die helfen können das Trading einfacher und übersichtlicher zu gestalten. Welche Werkzeuge letztendlich Anwendung hängt meist vom Produkt bzw. von der persönliches Handelsstrategie ab. Denn nicht das Werkzeug bestimmt die Strategie, sondern die Strategie bestimmt das Werkzeug.
Chart-Trader – Handeln aus dem Chart
Eines der wichtigsten Tools für einen Daytrader ist die Möglichkeit direkt aus dem Chart zu handeln. Dadurch können Kauf- bzw. Verkaufsaufträge direkt im Chart platziert und angepasst werden.
In der folgenden Abbildung sehen Sie eine Kauforder, an die eine sogenannte Bracket-Order angehängt wurde. Damit hat der Trader schon vor Übermittlung der Kauforder an die Börse die Möglichkeit, seine Gewinn- bzw. Verlustschwelle individuell zu definieren. Durch das frühzeitige definieren der Stop- und Limit-Verkaufsorder muss der Trader im Anschluss seine Position nicht mehr kontinuierlich überwachen. LYNX bietet neben dieser einfachen Art der Orderabsicherung insgesamt über 80 Ordertypen und –zusätze an.

Markt-Scanner
Eine weitere Möglichkeit um Trading-Setups zu finden, ist das kontinuierliche Überwachen und Filtern des Marktes anhand bestimmter Kriterien. Dafür bietet der Markt-Scanner der Trader Workstation von LYNX die optimale Lösung. Mit diesem können Sie beispielsweise die größten Gewinner oder Verlierer eines Handelstages auf Knopfdruck finden und im Anschluss noch weitere Filter hinzufügen, wie zum Beispiel Preis- und Volumenfilter, um dadurch Pennystocks aus den Suchergebnissen auszuschließen.

Was bedeutet Daytrading: Strategien
Es gibt sehr viele Strategien, die von Daytradern verwendet werden. Im Folgenden möchten wir Ihnen die am häufigsten verwendeten Strategien kurz vorstellen. In den nächsten Wochen werden wir dann auf diese und andere Strategien in weiteren Artikeln genauer eingehen.
Scalping – Eine Strategie für aktive Daytrader
Die sogenannten Scalper sind die aktivsten aller Daytrader. Sie eröffnen Positionen auf der Long- oder Short-Seite und schließen diese schon nach wenigen Minuten oder sogar Sekunden. Ein Scalper versucht damit viele kleine Gewinne zu generieren, um einen langfristigen Profit zu erwirtschaften. Dafür setzt der Scalper sehr enge Stops, weil ein größerer Verlust die kleinen Gewinne negieren würde. Oft wählt der Scalper deshalb den gleichen Abstand für die Profit- und Stop-Order vom Einstiegspreis, da ein Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) von 1 angestrebt wird.
Auch beim Scalpen selbst gibt es zahlreiche Strategien die Anwendung finden. Eine der bekanntesten ist dabei das Handeln mit Widerstands- bzw. Unterstützungsniveaus im Chart. Beim Scalpen werden diese Niveaus allerdings für sehr kurze Zeiträume bestimmt, liegen meist auf Intraday-Ebene, sind weniger stark und unterscheiden sich meist von längerfristigen Unterstützungen oder Widerständen im Chart.

Momentum Trading
Ein Momentum Trader ist stets auf der Suche nach größeren Kursbewegungen in einem Wertpapier. Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Kursbewegungen positiv oder negativ sind. Allein der Trend ist wichtig und nachdem dieser identifiziert ist, eröffnet der Trader seine Position. Um die Position mit Gewinn zu schließen, schaut der Trader ins Orderbuch der jeweiligen Börse, welches durch Level-II-Marktdaten zur Verfügung steht. Mit Hilfe dieser sogenannten „Markttiefe“ wird versucht, einen großen Kreis an Käufern bzw. Verkäufern zu finden, die sich an einem gewissen Level im Orderbuch platziert haben, um die eigene Position mit Gewinn zu schließen.
Kontra-Trend-Trading / Fading
Der Kontra-Trend-Investor tut einfach ausgedrückt das Gegenteil des Momentum Traders. Er identifiziert ein Wertpapier mit einer großen Kursbewegung und versucht diesen Trend in die Gegenrichtung zu handeln, weil er von einer kurzfristig einsetzenden Trendumkehr ausgeht. Tritt diese dann tatsächlich ein, wird die Position schnell mit entsprechendem Gewinn geschlossen. Ein anderer Name für diese Art des Investierens ist Fading.
Diese Art von Trading ist allerdings mit einem großen Risiko verbunden. Denn sollte der bestehende Trend nicht drehen, können Verluste zwar mit Hilfe von Stops begrenzt, jedoch nicht vermieden werden. Die Risikoaversion des Investors sollte daher entsprechend hoch sein, um diese Strategie mit Erfolg anwenden zu können.
Pivot-Punkte-Trading
Der Handel mit Pivot-Punkten ähnelt ein wenig dem vorher besprochenen Scalping, da auch hier im Chart nach Widerstands- und Unterstützungsniveaus gesucht wird. Allerdings hält der Pivot-Händler seine Positionen länger als der Scalper und ist auf der Suche nach ausgeprägteren Widerständen und Unterstützungen, wie Tageshochs bzw. Tagestiefs, an denen im Optimalfall der Einstieg erfolgt. Die Widerstände werden in diesem Fall als Verkaufsschwellen, die Unterstützungen als Kaufschwellen interpretiert. Erreicht der Chart das Tageshoch, kann der Trader dann eine Shortposition einnehmen und diese schließen, wenn ein Turnaround im Kurs stattgefunden hat. Das Risikomanagement bei dieser Strategie ist recht einfach, denn der Stoploss würde in dem eben angesprochenen Beispiel kurz über dem Tageshoch platziert werden und sollte es zu einem Ausbruch in die Gegenrichtung kommen, ist die Position schnell wieder geschlossen und der Verlust minimal.
Wie Sie sehen, gibt es viele verschiedene Dinge zu beachten, wenn Sie Daytrading lernen wollen. Daher werden wir Ihnen in den nächsten Wochen die angesprochenen Strategien genauer in unserem Wissensbereich vorstellen.
Automatisierter Handel
Wenn Sie eine gut funktionierende Anlagestrategie bereits gefunden haben, können Sie diese auch automatisieren. Dazu können Sie externe Programme wie z.B. Multicharts, Ninja Trader, Meta Trader oder Trade Station verwenden. Verbinden Sie diese Programme einfach über die API mit der Handelsplattform von LYNX und handeln Sie Ihre Strategie auch dann, wenn Sie einmal nicht am Bildschirm sitzen.
Daytrading über LYNX
Profitieren Sie als Daytrader von dem ausgezeichneten Angebot von LYNX, denn wir ermöglichen Ihnen den preiswerten Handel von Aktien, Futures, Optionen, Forex u.v.m. Nehmen Sie sich die Zeit, unsere Gebühren mit denen der Konkurrenz zu vergleichen und handeln Sie in Zukunft über unsere professionelle Handelsplattform.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen