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Der Aktienmarkt bleibt angeschlagen, die Anleger vor dem heute Nachmittag anstehenden US-Arbeitsmarktbericht weiterhin nervös. Denn dessen Ausgang wird großen Einfluss auf die weiteren Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed haben. Einen ersten Vorgeschmack lieferte vergangenen Mittwoch bereits der ADP-Arbeitsmarktbericht, der mit 324.000 neu geschaffenen Stellen erneut sehr stark ausfiel. Gerechnet wird für den Monat Juli mit einer unveränderten Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent sowie mit einem leichten Rückgang bei den neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft von 200.000.

Bereits veröffentlicht wurden heute Zahlen zum Auftragseingang in der deutschen Industrie, der im Juni mit 7 Prozent deutlich stärker als erwartet zulegen konnte und auch über dem Vormonatswert von 6,2 Prozent liegt.

Der deutsche Leitindex DAX startete heute trotz schwächerer Vorgaben aus den USA mit 15.917 Punkten 0,2 Prozent höher in den Handel und hält sich seitdem weiter leicht im Plus. Richtig Bewegung in den Markt dürfte aber erst nach Vorlage der US-Arbeitsmarktdaten kommen.

Von Unternehmensseite sorgen heute u. a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:

Deutsche Wohnen & Vonovia legen Zwischenergebnisse vor

Deutschlands größter Wohnimmobilienkonzern Vonovia sowie dessen Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen SE haben heute Zwischenergebnisse vorgelegt.

Vonovia konnte demnach im 2. Quartal 2023 die Segmenterlöse um 1,5 Prozent auf 1,495 Milliarden Euro steigern. Das bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) lag mit 681,2 Millionen Euro 0,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Wegen hoher Abwertungen auf den Immobilienbestand in Höhe von rund 2,7 Milliarden Euro brach der Konzerngewinn allerdings auf minus 2,04 Milliarden Euro ein, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 1,8 Milliarden Euro erzielt werden konnte.

Für das Gesamtjahr bestätigt der Vonovia-Vorstand die Prognose und rechnet mit Segmenterlösen von 6,4 bis 7,2 Milliarden Euro und einem EBITDA von 2,6 bis 2,85 Milliarden Euro.

Anlässlich der Vorstellung der Zwischenergebnisse beim Mehrheitsaktionär Vonovia hat heute auch die Vonovia-Tochtergesellschaft Deutsche Wohnen SE ausgewählte Kennzahlen veröffentlicht. Der Konzern konnte mit 297,4 Millionen Euro einen FFO1 (Funds from Operations) in etwa auf Vorjahresniveau erzielen. Durch die Neubewertung des Portfolios lag das Ergebnis aus der Bewertung von Investment Properties nach dem ersten halben Jahr bei -2,18 Milliarden Euro. 

Die im DAX notierten Vonovia-Aktien verlieren aktuell 2,9 Prozent auf 19,98 Euro, Aktien der Deutsche Wohnen SE legen leicht um 0,6 Prozent auf 22,42 Euro zu.

Aurubis investiert in wasserstofffähige Anodenöfen

Der weltgrößte Kupferproduzent Aurubis kommt weiter bei der Reduktion von CO2-Emissionen voran und hat in seinem Hamburger Werk als eine der ersten Kupferhütten überhaupt in wasserstofffähige Anodenöfen investiert. Die Investitionssumme beläuft sich Unternehmensangaben zufolge auf 40 Millionen Euro. Aurubis geht damit einen weiteren wichtigen Schritt Richtung Klimaneutralität, denn nach dem Umbau der Anlagen im Frühjahr 2024 soll hier Wasserstoff statt Erdgas eingesetzt werden.

Die im MDAX notierten Aurubis-Aktien legen aktuell ein halbes Prozent auf 83,58 Euro zu.

Dürr kann Gewinn deutlich steigern

Aktuell bester Wert im MDAX ist der Maschinenbauer Dürr, dessen Aktien um 3,1 Prozent auf 29,80 Euro zulegen können.

Die Kauflaune dürfte durch die gestern Abend veröffentlichten Zahlen für das 2. Quartal ausgelöst werden. Denn Dürr konnte in diesem Zeitraum den Umsatz um 6,8 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro und das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sogar um 54,8 Prozent auf 62,6 Millionen Euro steigern. Die EBIT-Marge zog auf 5,6 Prozent an.

Der Auftragseingang erreichte im ersten Halbjahr dank guter Aufträge aus der Automobilbranche mit 2,587 Milliarden Euro sogar einen neuen Rekordwert.

Gleichzeitig hat der Vorstand seine Jahresziele bekräftigt und rechnet mit einem Konzernumsatz von 4,5 bis 4,8 Milliarden Euro und einer EBIT-Marge vor Sondereffekten von 6 bis 7 Prozent.

Infineon: DZ Bank reduziert Kursziel

Gestern hat der Münchner Chiphersteller Infineon Zahlen für sein drittes Quartal vorgelegt, die im Rahmen der Erwartungen ausfielen. Und auch der Gesamtjahresausblick überraschte nicht.

Enttäuscht reagierten viele Anleger allerdings auf die hohen Kosten, die im Rahmen des Fabrikausbaus in Malaysia anfallen dürften sowie die rückläufige Entwicklung bei den Margen. Als schwächster DAX-Wert brachen die Aktien von Infineon gestern mehr als neun Prozent auf 34,89 Euro ein.

Heute meldet sich Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank zu Wort und führt die negative Marktreaktion auf die Quartalszahlen unter anderem „auf die Ergebnisentwicklung im Bereich Automotive sowie auf die Tatsache zurück, dass die Jahresziele nicht weiter angehoben worden seien“. Seiner Meinung nach hat sich nämlich „das fundamentale Bild indes nicht wesentlich verändert“, weshalb er auch seine Einstufung für Infineon mit „Kaufen“ bestätigt. Das Kursziel für die Aktie senkt er allerdings leicht von 47 auf 45 Euro.

Nach dem gestrigen Kurssturz geben Infineon-Aktien heute bislang weiter um 0,6 Prozent auf 34,66 Euro nach.

Infineon Aktie: Chart vom 04.08.2023, Kurs: 34,66 EUR, Kürzel: IFX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Infineon Aktie: Chart vom 04.08.2023, Kurs: 34,66 EUR, Kürzel: IFX | Quelle: TWS

Quellen:

EQS-News: H2-Ready: Aurubis investiert in wasserstofffähige Anodenöfen im Werk Hamburg (04.08.2023); https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/aurubis-ag-h2-ready-aurubis-investiert-in-wasserstofffaehige-anodenoefen-im-werk-hamburg/1873473

Dürr Group: Dürr-Konzern verbessert Ergebnis im zweiten Quartal deutlich und bekräftigt Prognose (03.08.2023); https://www.durr-group.com/fileadmin/durr-group.com/Media/News/2023/Files/230803-duerr-h1-2023-DE.pdf

 

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