PayPal Aktie Prognose PayPal: Wenn diese Trendwende tatsächlich funktionieren soll, dann…

News: Aktuelle Analyse der PayPal Aktie

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PayPal
ISIN: US70450Y1038
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Chartanalyse
Basis 6 Monate neutral
Zur PayPal Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Seit Ende 2021 kennt die PayPal-Aktie eigentlich nur eine Richtung und diese zeigt nach Süden. Der der bisher tiefste Punkt der Reise wurde im Oktober des vorigen Jahres erreicht. Seither versucht sich das Papier zumindest zu stabilisieren. Die fulminante Rallye an der Wall Street wurde größtenteils dazu genutzt, um den freien Fall zu stoppen. Es stellt sich nun die Frage, ob sich auch tatsächlich eine längere Trendwende ausgehen kann.

Zumindest in den letzten beiden Wochen scheinen die Bullen wieder etwas Lust auf mehr zu haben. Das Handelsvolumen war eher durchschnittlich. Dennoch konnten sich die Kurse dem Widerstandsbereich bei rund 67/68 USD nähern. Der Trend bleibt vorerst neutral.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur PayPal Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Wenn es die Bullen tatsächlich ernst meinen, dann müsste die Aktie bald den im Chart eingezeichneten Widerstandsbereich nach oben durchbrechen. Ideal wäre ein Wochenschlusskurs darüber, um etwaige Fehlsignale gleich im Keim zu ersticken.

Dann wäre noch viel Handelsvolumen notwendig, um die Beteiligung von Großinvestoren zu erahnen. Erst wenn beide Faktoren vorhanden wären, könnte sich eine nachhaltige Trendwende wirklich ausgehen.

Aussicht: NEUTRAL

PayPal Aktie: 21.03.2024, Kurs: 66.40 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: 21.03.2024, Kurs: 66.40 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der PayPal Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die PayPal-Aktie erweckte zuletzt den Eindruck, dass sie günstig ist, doch billig ist nicht immer gut. In den letzten Wochen zeigte sich die Aktie zudem überaus volatil. Großanleger nutzten scheinbar die kurzfristige Stärke, um Kasse zu machen, und dies dürfte wohl seine Gründe haben.

So warteten dann auch viele Anleger gespannt auf die Quartalsergebnisse des Zahlungsanbieters. Das abgelaufene Quartal lief zumindest schon mal besser, als von Analysten erwartet. Sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzerwartungen der Analysten konnten übertroffen werden. Das war es dann leider aber schon mit den guten Nachrichten, denn für das erste Quartal 2024 gibt es bereits eine Negativmeldung.  

Expertenmeinung: Der Konzern revidierte seine Gewinnaussichten nach unten. Bislang waren Analysten für das laufende Quartal von einem Gewinn je Aktie in der Höhe von 1.27 USD ausgegangen. Dieser soll nun lediglich bei 1.23 USD liegen. Für das Gesamtjahr 2024 wurden die Schätzungen von 5.49 USD je Aktie sogar auf 5.10 USD je Aktie nach unten revidiert. Alles in allem eine herbe Enttäuschung für Anleger.

Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel 8% an Wert und wurde zuletzt knapp über 58 USD gehandelt. Zumindest für den heutigen Start sieht es demnach alles andere als positiv aus.

Aussicht: NEUTRAL

PayPal Aktie: 07.02.2024, Kurs: 63.24 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: 07.02.2024, Kurs: 63.24 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS

Der CEO von PayPal verspricht bahnbrechende Neuigkeiten. Damit hat er einen Kaufrausch ausgelöst. Hat gerade das Comeback von PayPal begonnen?

Das war der Auslöser

PayPal hat in den letzten Quartalen immer wieder die Erwartungen übertroffen und zuletzt nochmal die Prognose erhöht.
All das wurde an der Börse ignoriert, die Aktie erreichte im November sogar einen neuen Tiefststand.

Wir hatten damals eine umfassende Analyse zur Aktie veröffentlicht und auf die Gelegenheit hingewiesen:
PayPal: Die Chance einer Generation?

Seitdem hat das Unternehmen keine neuen Geschäftszahlen vorgelegt, allerdings hat sich vor wenigen Tagen der neue CEO zu Wort gemeldet und damit einen Kaufrausch ausgelöst.

Im Interview mit CNBC vom 17. Januar 2024 (Link, Ausschnitte aus dem Interview) sprach der neue PayPal-CEO Alex Chriss über seine Pläne für das Unternehmen.
Seine Kernaussagen kann man wie folgt zusammenfassen:

Das Geschäftsjahr 2024 wird ein Übergangsjahr, in dem es um gute Umsetzung der Pläne geht. In der Vergangenheit habe man zu viele Übernahmen durchgeführt und sei nicht fokussiert genug vorgegangen.

PayPal fokussiert sich auf profitables Wachstum und Datenrevolution

Ziel sei es, sich auf profitables Wachstum zu konzentrieren. Um das zu erreichen, setze man auf Innovation und Daten, denn niemand habe eine breitere Datenbasis als PayPal, da ein Viertel des weltweiten E-Commerce über PayPal abgewickelt wird.

Ein Fokus sei Automatisierung. Mit KI könne man die Conversion-Rates der Kunden dramatisch verbessern und vor allem kleineren Online-Händlern die Möglichkeit geben, ihre Daten besser auszuwerten und zu nutzen.

Darüber hinaus sei das Weihnachtsgeschäft sehr gut ausgefallen und die starke Entwicklung habe auch im Januar angehalten.
Neben den Ankündigungen, sind das handfeste Argumente für die Aktie.

Am 25. Januar werde man einen „Innovation Day“ abhalten um die zukünftigen Pläne und neue Produkte vorzustellen.
Details wurden nicht genannt, doch es handle sich um eine Innovation, die sowohl die Endkunden als auch die Shop-Betreiber und Venmo betrifft.

Man werde die Welt „schockieren“. („We will shock the world“)

Darüber hinaus muss ich sagen, dass ich vom CEO sehr angetan bin. Wenn er im operativen Geschäft ebenso so ein Könner ist wie kommunikativ, stehen den PayPal-Aktionären gute Zeiten bevor.

Wir dürfen gespannt sein, was uns am 25. Januar bevorsteht, der CEO hat enorme Erwartungen geschürt.

Das sind meine Vermutungen

In einem Interview von wenigen Minuten, kann man Themen unmöglich im Detail besprechen, außerdem wollte Alex Chriss ganz offensichtlich nichts ausplaudern, was man am 25. Januar bekanntgeben möchte.

Es gibt jedoch einige Aussagen, die uns eine relativ klare Vorstellung davon geben, wohin die Reise unter seiner Führung gehen soll.

Aus meiner Sicht wird PayPal dem Thema Daten, Datenanalyse und entsprechenden Tools eine größere Bedeutung beimessen. Dass das bisher nicht geschehen ist, ist vermutlich das größte Versäumnis von PayPal.
Daher ist es umso erfreulicher, dass sich das endlich ändert.

Denn dabei handelt es sich um ein einträgliches und gut skalierbares Geschäft mit wiederkehrenden Einnahmen.

Ferner wurde betont, dass man sich auf profitable Geschäftsbereiche konzentrieren wolle. Das kann aus meiner Sicht nur zwei Dinge bedeuten:
Entweder verkauft man die unliebsamen Geschäftsbereiche oder streicht Stellen.

Darüber hinaus wurde Venmo explizit angesprochen. Dabei handelt es sich um einen mobilen Zahlungsdienst. In den USA ist Venmo die am weitesten verbreitete Wallet-App, vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt und einer der wichtigsten Wachstumstreiber von PayPal.

PayPal Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 65,82 USD - Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 65,82 USD – Kürzel: PYPL | Quelle: TWS

Da der langfristige Abwärtstrend per Wochenschluss durchbrochen wurde, ist es zu einem bedeutenden Kaufsignal gekommen.
Mögliche Kursziele liegen bei 68 – 89 USD sowie 72,50 USD. Darüber wäre der Weg in Richtung 76,50 – 77,50 frei.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der US-amerikanische Zahlungsdienstleister hatte in den letzten beiden Jahren schwer zu kämpfen und verlor dabei rund 80% seines Börsenwertes. Die PayPal-Aktie erschien wiederholt als überaus attraktives Investment, doch bislang wurden Anleger, die versuchten, das sprichwörtliche fallende Messer zu fangen, enttäuscht. Die Börsenlehre zeigt uns, dass es so etwas wie ein ‘Schnäppchen’ nicht unbedingt gibt, und dieses Beispiel verdeutlicht eindrucksvoll, dass es selten eine gute Idee ist, eine Aktie nur deshalb ins Depot aufzunehmen, weil ihr Kurs stark gefallen ist und sie sich weiterhin in einem Abwärtstrend befindet. Ein Lichtblick waren jedoch die Anfang November veröffentlichten Quartalsergebnisse, die über den Erwartungen der Analysten lagen und eine kurzfristige Rallye auslösten, die einen neuen Widerstand bei 58,56 USD formte.

Expertenmeinung: Der Abwärtstrend scheint durchbrochen, und derzeit befindet sich PayPal in einer neutralen Kaufphase. Ob sich daraus mehr entwickelt, hängt vor allem davon ab, ob der besagte Widerstand bei 58,56 USD durchbrochen werden kann. Sollte dies gelingen, könnte eine nachhaltige Erholung im Bereich des Möglichen liegen. Eine Rallye bis auf etwa 65,73 USD scheint nicht ausgeschlossen, dort liegt der nächste signifikante Widerstand. Alles darunter bleibt jedoch vorerst spekulativ, weshalb ich der Aktie momentan eine neutrale Perspektive zuschreibe.

Aussicht: NEUTRAL

PayPal Aktie: 22.11.2023, Kurs: 56.43 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: 22.11.2023, Kurs: 56.43 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS

PayPal ist von einem Börsensternchen zu einem Trauerspiel geworden. Wird sich das jemals wieder ändern? Eine umfassende Analyse.

Euphorie mündet in Katastrophe

PayPal hat die Art und Weise, wie Menschen und Unternehmen Geld senden, empfangen und verwalten, revolutioniert.
Für viele Jahre garantierte die enorme Nutzerbasis den Erfolg und das kam auch den Aktionären zugute.

Nach dem Börsengang kannten Kurse über viele Jahre hinweg nur eine Richtung. In der allgemeinen Börsenhysterie von 2020 und 2021 erreichte PayPal Höchstkurse von mehr als 300 USD.
Wer nach dem IPO eingestiegen war, konnte sich über Kursgewinne von etwa 700 % freuen.

Seitdem kommt jedoch wenig Freude auf. PayPal ist heute unwesentlich mehr Wert als zu Zeiten des Börsengangs.
Jegliche Euphorie und Zuversicht ist verflogen. Der Turnaround ist auch in diesem Jahr ausgeblieben.

Die Psychologie hinter dem Abverkauf

Dazu hat eine ganze Reihe von Gründen beigetragen. Stühlerücken in der Chefetage, der geplante Verkauf von Xoom, ein schwaches Wachstum, rückläufige Margen und der Verkauf des Kreditportfolios („Buy now pay later“).
Am schwersten wiegt aber vermutlich, dass die Geschäftszahlen durch all diese Sondereffekte für die Mehrheit kaum zu deuten sind.

In Summe führen alle diese Faktoren zu einer enormen Verunsicherung der Anleger, die aufgrund der sinkenden Kurse ohnehin schon groß genug ist.
Diesen psychologischen Faktor sollte man nicht unterschätzen, doch versuchen Sie sich in die Lage der Aktionäre hineinzuversetzen:

Nehmen wir an, Sie sind investiert und der Kurs sinkt Tag um Tag. Die Buchverluste werden immer größer. Sie fragen sich, wo der Fehler liegt, ob Sie nicht etwas übersehen haben.
Je länger diese Entwicklung anhält, desto geringer wird ihre Zuversicht.

Und das betrifft natürlich nicht nur Sie, sondern jeden Anleger. Sinkende Kurse lösen enormen emotionalen Stress aus.
Das führt dazu, dass jeden Tag weitere Anleger aufgeben und ihre Anteile abstoßen.

Leerverkäufer halten Abstand

Gleichzeitig lassen sich wenige Käufer finden, denn 99 % aller Handelsentscheidungen haben Trading als Ziel und für Trader ist bei PayPal auf der Longseite wenig zu holen. Aus charttechnischer Sicht lassen sich keinerlei bullische Signale identifizieren.

Gleichzeitig scheint aber auch kaum jemand gewillt zu sein, PayPal zu shorten. Derzeit liegt der Short Float nur bei 1,75 %, obwohl die Aktie seit Monaten im Sinkflug ist.
Das sagt viel über die Qualität von PayPal aus.

Die Bären scheuen Aktien nicht grundlos. Unter den Aktien mit dem niedrigsten Short-Float lassen sich beispielsweise auch Philip Morris, RTX, Mastercard, Procter Gamble, Alphabet, Microsoft und Apple finden.

Aus Sicht der Leerverkäufer kann man bei diesen Aktien keinen Blumentopf gewinnen.

Bringt der neue CEO die Wende?

Doch kommen wir zurück zu den Problemen von PayPal:
Stühlerücken in der Chefetage, der geplante Verkauf von Xoom, ein schwaches Wachstum, rückläufige Margen und der Verkauf des Kreditportfolios („Buy now pay later“).
Am schwersten wiegt aber vermutlich, dass die Geschäftszahlen durch all diese Sondereffekte für die Mehrheit kaum zu deuten sind.

Wenn in kürzester Zeit mehrere Vorstände ausgetauscht werden, ist das keine vertrauensbildende Maßnahme, doch im Endeffekt sind alle Postenwechsel leicht zu erklären.

Der langjährige CFO Rainey hat ein Jobangebot bekommen, dass wohl niemand ausschlagen würde. Er wechselt auf den CFO-Posten bei Walmart und dürfte dort das Vielfache verdienen.

Als Nachfolger hatte man notgedrungen und übergangsweise Blake Jorgensen bestellt. Jorgensen hat jedoch bereits seit längerer Zeit gesundheitliche Probleme und im Jahr zuvor sogar eine Auszeit genommen.
Nach wenigen Monaten gab er auf.
Inzwischen hat man Jamie Miller als CFO bestellt, die sich bei General Electric zum CFO hochgearbeitet und anschließend CFO-Posten bei Cargill sowie EY innehatte.

Der langjährige CEO Dan Schulman ist mit 65 in Rente gegangen, behält jedoch seinen Posten im Board und hat kurz vor seinem Abschied nochmal zu einem Kurs von 76,17 USD für knapp 2,0 Millionen Dollar Aktien von PayPal gekauft.

Sein Nachfolger steht inzwischen ebenfalls fest. Den Posten als CEO übernimmt Alex Chriss, der zuvor bei Intuit den Geschäftsbereich für Kleinunternehmen und Selbstständige geleitet hatte. In dieser Rolle war er für mehr als 8.000 Mitarbeiter verantwortlich.

Xoom und schwaches Wachstum

Die anderen Probleme sind deutlich schneller abgehakt. Ein möglicher Verkauf von Xoom ist im großen Bild nicht besonders, würde aber eine Verschlankung der Konzernstruktur und eine Fokussierung auf die schneller wachsenden Unternehmensbereiche ermöglichen.

Ob das Wachstum eines Unternehmens schwach ist, liegt natürlich im Auge des Betrachters. Andernorts würde man sich darüber freuen, dass der Umsatz 2022 um 8% gesteigert werden konnte, für PayPal war es hingegen das schwächste Jahr seit dem Börsengang.

Wenn man es mit vielen Konkurrenten im Payment-Bereich vergleicht, läuft es bei PayPal jedoch sehr gut. Darüber hinaus hat man in diesem Jahr wieder an Fahrt aufgenommen, der Umsatz je Aktie dürfte 2023 um 18 % steigen.

Für weitere Verstimmung sorgen die sinkenden Margen, die im letzten Geschäftsjahr zu einem um 10 % rückläufigen Gewinn führten.
Ursächlich dafür war eine personelle Fehlplanung, man hatte ab 2020 schlichtweg zu viele Leute eingestellt. Hinzu kam die beschleunigte Abwicklung des eBay-Geschäfts und das überproportionale Wachstum der PayPal-Sparte Braintree.

Margen und BNPL

Mit Braintree können E-Commerce-Shops Zahlungen per Kreditkarte abwickeln, auch abseits der bekannten PayPal-Oberfläche.
In diesem Bereich sind die Margen deutlich geringer, daher sinken die Margen auf Konzernebene.

Final kommen wir noch zum Verkauf der Kredite aus dem BNPL-Geschäft („Buy now pay later“).
Diese Entscheidung kann man befürworten oder nicht, aber sie diente wohl vor allem dazu, die Kreditrisiken loszuwerden und dadurch das Vertrauen der Anleger zu stärken.

Darüber hinaus brachte der Verkauf 1,8 Mrd. USD ein, die man umgehend in Aktienrückkäufe stecken konnte.
Leider hat die Transaktion aber auch dazu geführt, dass der freie Cashflow kurzzeitig massiv eingebrochen ist. Dabei handelt es sich zwar lediglich um einen buchhalterischen Effekt, doch es hat weiter zur Verunsicherung beigetragen.

Fazit:
PayPal hatte etliche offene Baustellen, die schwer zu durchschauen waren und viele Anleger irritiert oder abgeschreckt haben. Inzwischen sind sie aber weitgehend erledigt.

Unter dem Radar

All das Störfeuer hat offensichtlich dazu geführt, dass die operativen Erfolge nicht wahrgenommen wurden.

In den ersten neuen Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte man den Umsatz von 20,1 auf 21,7 Mrd. USD steigern.
Da man auf der Kostenseite zurückhaltend war, führte das zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses von 2,59 auf 3,30 Mrd. USD.
Das Nettoergebnis hat sich von 1,50 auf 2,84 Mrd. USD nahezu verdoppelt. Der freie Cashflow lag bei 3,8 Mrd. USD.

Ausblick und Bewertung

Im dritten Quartal Gewinn lag mit 1,30 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,22 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,42 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,38 Mrd. USD ebenfalls.

Das Zahlungsvolumen konnte um 15 % gesteigert werden. Der Umsatz legte um 7 % zu und das Ergebnis um 20 %.

Daraufhin hat man die Gewinnerwartungen für das laufende Geschäftsjahr von 4,95 auf 4,98 USD je Aktie leicht erhöht und es soll ein freier Cashflow von mindestens 4,6 Mrd. USD erzielt werden.
PayPal kommt demnach auf eine forward P/E von 11 und einen P/FCF von 12,8.

Um die Vermögenswerte bereinigt, ist PayPal sogar noch günstiger, denn derzeit hat man 4,8 Mrd. USD mehr Barmittel als Schulden.

Das befähigt PayPal nicht nur zu umfassenden Aktienrückkäufen, sondern spült inzwischen auch enorme Summen in die Kassen.
PayPal weist die Zinseinnahmen nicht gesondert aus, sondern verbucht sie unter „Revenues from other value added services“.

Sprudelnde Zinseinnahmen und Buybacks

In diesem Segment legte der Umsatz in den letzten Quartalen jeweils um 25-39 % zu. Im jüngsten Quartal wurden Einnahmen von 764 Mio. USD erzielt, inzwischen entfällt also mehr als ein Zehntel des Konzernumsatzes auf diesen Bereich.
Ein bedeutender Teil davon dürfte auf Zinseinnahmen zurückzuführen sein. Weitere Steigerungen sind zu erwarten.

Unter dem Strich dürfte PayPal in diesem Jahr einen Gewinnsprung um 21 % auf ein neues Rekordergebnis von 4,98 USD je Aktie verzeichnen.
In den beiden Folgejahren werden jeweils Gewinnsteigerungen um 12-13 % erwartet.

Im Verhältnis dazu erscheint eine forward P/E von 11 äußerst wenig zu sein und daher kann man es nur begrüßen, dass PayPal massive Buybacks durchführt.
Abgesehen von den laufenden Wachstumsinitiativen und Sparmaßnahmen ist das das Beste, was man derzeit tun kann.

Im laufenden Geschäftsjahr wird man 5,0 Mrd. USD in Aktienrückkäufe stecken und mit Blick auf den starken Cashflow und die bilanzielle Lage wird man 2024 wohl ähnlich verfahren.
Um das einzuordnen: PayPal kommt derzeit auf einen Börsenwert von 58,9 Mrd. USD.

Kann PayPal weiterhin zu diesen Preisen eigene Aktien einziehen, wird das Ergebnis dadurch um etwa 9 % pro Jahr steigen – selbst ohne organisches Wachstum. Zuletzt lag das organische Umsatzwachstum jedoch bei 8 %.

PayPal Aktie: Chart vom 08.11.2023, Kurs: 54,50- Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: Chart vom 08.11.2023, Kurs: 54,50- Kürzel: PYPL | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht sitzen die Bären fest im Sattel. Erste positive Signale würden sich ergeben, wenn der Widerstandsbereich zwischen 57-60 USD überwunden wird.
Das würde den Weg für eine Erholung in Richtung 65 oder 68 USD freimachen.

Nachhaltig aufhellen würde sich das Chartbild jedoch erst, wenn der Abwärtstrend überwunden wird.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Am Mittwoch nach Börsenschluss veröffentlichte der Zahlungsanbieter seine Quartalszahlen. Dieses Mal konnte ein heftiger Kursrutsch, wie zuletzt Ende Juli, vermieden werden. Das Unternehmen präsentierte überraschend positive Daten und konnte im gestrigen Handel deutlich an Wert gewinnen. Insgesamt stieg die PayPal-Aktie um beeindruckende +6,58% und es besteht die Hoffnung, dass dies den Beginn einer möglichen Trendwende signalisieren könnte. Allerdings hat sich der generelle Trend noch nicht verändert. Es ist weiterhin eine Abfolge von niedrigeren Höchst- und Tiefstständen zu beobachten, und die 50-Tage-Linie zeigt nach wie vor nach unten. Daher ist in der nahen Zukunft mit weiterem Gegenwind zu rechnen.

Expertenmeinung: Vorerst warne ich vor allzu viel Euphorie, wenngleich die Zahlen auf den ersten Blick recht vielversprechend aussehen. Der Gewinn konnte gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um +49.4% gesteigert werden. Auch der Umsatz lag mit 7.42 Milliarden USD über den Erwartungen der Analysten. Hier verzeichnete PayPal jedoch lediglich ein Wachstum von +8.4%. Die Aussichten für das vierte Quartal wurden leicht erhöht, und dies sollte der Aktie auch in den kommenden Tagen und Wochen weiteren Aufschwung verleihen. Wichtig wäre vor allem der Bruch der 50-Tage-Linie. Diese war bereits im September eine schier unüberwindbare Hürde. Hier wird der nun gestartete Impuls wohl das erste Mal auf den Prüfstand geraten.

Aussicht: NEUTRAL

PayPal Aktie: 02.11.2023, Kurs: 55.14 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
PayPal Aktie: 02.11.2023, Kurs: 55.14 USD, Kürzel: PYPL | Quelle: TWS

Quelle:
EarningsWhispers – Quartalsergebisse von PayPal, 01.11.2023
https://www.earningswhispers.com/epsdetails/PYPL