Mit einem Plus von fast 15 Prozent legte die Aktie von HelloFresh am Donnerstag einen charttechnischen Doppelschlag aufs Parkett. Nachdem es in den Tagen zuvor gelungen war, die Kreuzunterstützung aus kurzfristiger Aufwärtstrendlinie und 20-Tage-Linie im Bereich 46,50/47,50 Euro zu verteidigen, hatte HelloFresh-Kurs am Mittwoch ein wenig Fahrt aufgenommen. Am Donnerstag ging es indes richtig zur Sache:
Die Aktie eröffnete bereits über den letzten Zwischenhochs seit Ende Oktober und nahm diesen zwischen 51,30 und 52,35 Euro liegenden Widerstandsbereich durch ein Aufwärts-Gap. Anschlusskäufe führten dann dazu, dass die Aktie noch am selben Tag das bisherige Rekordhoch von 56,45 Euro überbot.
Dieser Riesensatz der HelloFresh-Aktie mag dadurch intensiviert worden sein, dass Leerverkäufer durch diesen initialen Start über dem Widerstandsbereich 51,30/52,35 Euro überrannt wurden und deren hektische Eindeckungen von zuvor in der Hoffnung auf einen Bruch des Aufwärtstrends leer verkauften Aktien die Rallye befeuerten. Aber wenn man sich die Frage stellt, ob ein solch schneller, weitreichender Kurssprung vorhalten kann, kommt es in diesem Fall wohl weniger darauf an, wie sich die chart- und markttechnische Lage darstellt. Entscheidend ist der Auslöser dieser Käufe. Und der war allemal ein gutes Argument für die Käufer:
[symbol_link]Expertenmeinung: Der Kochboxen-Spezialist hatte am späten Mittwochabend die Prognose für das bald endende Geschäftsjahr 2020 ebenso wie für 2021 angehoben. Mehr als eine Randnotiz ist dabei, dass HelloFresh die 2020er-Prognose damit schon zum fünften Mal angehoben hat. Und entscheidend ist zudem, dass das Unternehmen für das kommende Jahr mit weiterem Wachstum plant, den nicht wegzudiskutierenden Anschub durch die Corona-Problematik also nicht als einen vergänglichen Effekt einschätzt.
Konkret hob HelloFresh die Umsatzprognose von zuvor +95 bis +105 Prozent auf jetzt +107 bis +112 Prozent an. Zugleich sieht man die Vorsteuer-Marge jetzt höher, in einer Range zwischen 12,5 und 13,5 Prozent (zuvor 11,25 bis 12,75 Prozent). Für das Jahr 2021 rechnet das Unternehmen jetzt mit einem Umsatzwachstum zwischen 20 und 25 Prozent und einer Vorsteuer-Marge zwischen 9 und 12 Prozent. Das ist gut, wird aber noch beeindruckender, wenn man sich ansieht, dass die Marge 2019 noch bei mageren 2,6 Prozent lag. Damit kann HelloFresh darlegen, dass man sich ab jetzt voraussichtlich komfortabel in der buchhalterischen Gewinnzone festsetzen wird und auf Basis der soliden Margen nicht nur kleine Brötchen beim Gewinn backen muss. Das sind News von der Art, die imstande wären, diesen Kurssprung zu verstetigen. Sollte die HelloFresh-Aktie wieder unter 50 Euro zurückfallen und damit diesen Luftsprung komplett eliminieren, würde hier etwas elementar schieflaufen, dann sollte man in der Tat den Ausstieg erwägen. Solange das aber nicht passiert, wären die besseren Chancen auf der Oberseite zu suchen.

wa
Wir beobachten für Sie regelmäßig die interessantesten Aktien am Markt. Die Besten stellen wir Ihnen jeden Morgen kostenfrei im LYNX Börsenblick vor. Aktuell ermöglichen wir so über 30.000 Lesern täglich einen schnellen Überblick über die spannendsten Aktien.
Machen Sie sich selbst ein Bild und abonnieren Sie unseren täglichen Newsletter Börsenblick oder einen anderen auf unserer Seite Börsennews.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen