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Trotz überraschend guter Quartalszahlen von den US-Schwergewichten Microsoft und Alphabet, die diese gestern nach US-Börsenschluss vorgelegt haben, drückt vor allem die Sorge vor neuen Problemen bei US-Regionalbanken auf die Stimmung der Anleger. Außerdem scheint der Zinserhöhungszyklus noch nicht beendet, wie Äußerungen von EZB- und Fed-Offiziellen zeigen. 

In diesem Spannungsfeld und nach schwachen Vorgaben von den US-Börsen startet der DAX heute bereits mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 15.804 Zählern in den Handel und gibt in den ersten Handelsstunden weiter bis auf 15.695 Punkte nach. Vom Tagestief kann sich der DAX allerdings wieder erholen und liegt aktuell mit 15.772 Zählern noch 0,6 Prozent im Minus.

Wieder aufkommende Zins- und Rezessionsängste sorgen an der US-Börse für einen uneinheitlichen Handelsstart: Der Dow Jones legt aktuell leicht um 0,1 Prozent auf 33.559 Punkte zu, der S&P 500 gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent auf 4.076 Zähler. Dank guter Quartalsbilanzen von Technologiewerten kann der Nasdaq100 aktuell 0,8 Prozent auf 12.830 Zähler zulegen.

Von Unternehmensseite sorgen heute u. a. die folgenden Nachrichten für Bewegung bei Einzelwerten:

Vonovia verkauft Teil des Immobilienportfolios an Apollo

Deutschlands größter Immobilienkonzern Vonovia gab heute bekannt, dass er seine Minderheitsbeteiligung am „Südewo-Portfolio“ für rund eine Milliarde Euro an eine vom US-Finanzinvestor Apollo verwaltete Gesellschaft veräußert hat. Damit wird das gesamte Portfolio der Tochter Südewo mit 3,3 Milliarden Euro bewertet, wie Vonovia weiter mitteilt. Die Transaktion soll – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigaben – bis zum 31. Mai 2023 über die Bühne gehen.

Über eine langfristige Option hat sich Vonovia darüber hinaus die Möglichkeit gesichert, das gesamte jetzt veräußerte Portfolio mit mehr als 21.000 Wohneinheiten wieder zurückkaufen zu können.

Durch den Verkauf hat Vonovia eigenen Angaben zufolge bereits ca. 50 Prozent seines Ziels erfüllt, aus Veräußerungen von Vermögenswerten im Jahr 2023 einen freien Cashflow von ca. 2 Milliarden Euro zu erzielen.

Die Anleger atmen kurz auf, denn die Zinswende hat Vonovia zuletzt kräftig zu schaffen gemacht. Die im DAX notierten Aktien legen heute als aktuell stärkster Indexwert 5,8 Prozent auf 19,66 Euro zu.

Vonovia Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 19,66 Euro, Kürzel: VNA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Vonovia Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 19,66 Euro, Kürzel: VNA | Quelle: TWS

CureVac: 2022 ist Jahr des Wandels

Das Biotech-Unternehmen CureVac spürt immer noch den gescheiterten Versuch, einen Covid-19-Impfstoff herzustellen, wie die heute veröffentlichten Zahlen für 2022 zeigen. Deshalb bezeichnet das Unternehmen das vergangene Geschäftsjahr auch als „ein Jahr des Wandels“.

Die Umsatzerlöse sanken 2022 um rund 34 Prozent auf 67,4 Millionen Euro. Der operative Verlust reduzierte sich auf 249,5 Millionen Euro nach 412,3 Millionen Euro im Jahr 2021. 

Die Anleger reagieren enttäuscht auf die Zahlen und CureVac-Aktien verlieren im Xetra-Handel bislang 7,6 Prozent auf 6,42 Euro.

MTU kann Quartalsgewinn verdoppeln

Der Triebwerksbauer MTU hat den besten Jahresstart der Unternehmensgeschichte hingelegt. Der Umsatz legte im ersten Quartal um 31 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu, der bereinigte operative Gewinn sogar um 62 Prozent auf 212 Millionen Euro. Der Nettogewinn konnte auf 134 Millionen Euro vervielfacht werden.

Trotz des guten Jahresauftakts bestätigt der Vorstand seine Jahresziele und will den Umsatz auf 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro und den bereinigten operativen Gewinn auf 750 bis 775 Millionen Euro steigern.

Die im DAX notierten MTU-Aktien geben aktuell 0,6 Prozent auf 237,90 Euro nach.

Varta rutscht 2022 in die roten Zahlen

Der kriselnde Batteriehersteller Varta ist im letzten Geschäftsjahr in die roten Zahlen gerutscht. Vor allem wegen außerplanmäßiger und nicht zahlungswirksamer Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen (vor allem im Segment Lithium-Ion CoinPower) war das Konzernergebnis mit rund minus 200 Millionen Euro „stark defizitär“.

Der Jahresumsatz lag mit 806,9 Millionen Euro am unteren Ende der Prognosespanne von 805 bis 820 Millionen Euro und damit auch deutlich unter dem Vorjahreswert von 902,9 Millionen Euro. Etwas besser lief es operativ, das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 69,5 Millionen Euro zwar weit unter dem Vorjahreswert (283 Millionen Euro), aber noch über der Prognose von 55 bis 60 Millionen Euro.

Varta-Aktien geben aktuell rund vier Prozent auf 23,29 Euro nach.

Microsoft schlägt die Markterwartungen

Mit großer Spannung haben die Anleger gestern Abend auf die Ergebnisse des Software-Riesen Microsoft gewartet und der Konzern hat geliefert. 

Vor allem aufgrund guter Geschäfte in der Cloud-Sparte legte der Umsatz im Auftaktquartal um sieben Prozent auf 52,9 Milliarden US-Dollar zu und damit deutlich stärker, als von Analysten erwartet. Und auch der Quartalsgewinn fiel mit mit einem Anstieg von neun Prozent auf 18,3 Milliarden US-Dollar stärker als erwartet aus.

Die Zahlen kommen bei den Anlegern gut an und Microsoft-Aktien legen an der Nasdaq aktuell 7,2 Prozent auf 295,10 US-Dollar zu.

Alphabet legt stärker als erwartet zu und kauft Aktien zurück

Wie Microsoft, so hat auch der Google-Mutterkonzern Alphabet gestern nachbörslich überraschend gute Quartalszahlen präsentiert. Auch Alphabet profitiert dabei von der Cloud-Sparte, in der losgelöst betrachtet der Umsatz um rund 28 Prozent auf 7,5 Milliarden US-Dollar gesteigert werden konnte.

Insgesamt verbesserte Alphabet im ersten Quartal den Umsatz um 2,6 Prozent auf 69,8 Milliarden US-Dollar, der Gewinn legte auf 1,17 US-Dollar pro Aktie zu. Sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis übertraf Alphabet die Analystenschätzungen.

Außerdem hat Alphabet angekündigt, für bis zu 70 Milliarden US-Dollar eigene Aktien zurückkaufen zu wollen.

Alphabet-Aktien geben an der US-Börse zum Handelsstart 0,8 Prozent auf 103,04 US-Dollar nach.

 

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