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Schon lange wird beim Industrie- und Stahlkonzern Thyssenkrupp über eine Ausgliederung oder einen möglichen Börsengang der Wasserstoffsparte Nucera spekuliert. Zuletzt gab Nucera bekannt, dass eine Platzierung der Aktien sogar noch vor der Sommerpause erfolgen könnte, insofern das Marktumfeld passt. Aktuell scheint das jedenfalls der Fall zu sein, der DAX notiert nur noch wenige Punkte unter seinem bisherigen Jahreshoch.
Thyssenkrupp will weiterhin Mehrheit an Nucera halten
Aktuell gehört Nucera zu 66 Prozent Thyssenkrupp und zu 34 Prozent dem Minderheitsaktionär, dem ebenfalls börsennotierten italienischen Hersteller von Elektroden zur Erzeugung von grünem Wasserstoff Industrie De Nora.
Beide Unternehmen haben bereits unabhängig voneinander angekündigt, dass die bestehende Partnerschaft mit Nucera auch nach einem Börsengang fortgesetzt werden soll. Bedeutet, dass beide Anteilseigner auch nach einem möglichen Börsengang als wichtige Ankeraktionäre an Bord bleiben dürften. Thyssenkrupp möchte nach einem Börsengang sogar weiterhin die Mehrheit an seiner Wasserstofftochter halten.
Bei einem Börsengang von Nucera, der nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters ein Volumen von bis zu 750 Millionen Euro haben und Nucera mit bis zu vier Milliarden Euro bewerten könnte, erwartet Thyssenkrupp Erlöse von rund 500 Millionen Euro. Geld, mit dem der Ausbau der Wasserstoffsparte weiter vorangetrieben werden soll.
Baader Bank bewertet möglichen
Börsengang positiv
Positiv bewertet Analyst Christian Obst von der Baader Bank einen möglichen Börsengang der Wasserstoffsparte für Thyssenkrupp. Er habe „immer schon die Meinung vertreten, dass ein Börsengang gut für Nucera als auch für den Thyssenkrupp-Konzern sei“. Seiner Meinung nach sollte es für Thyssenkrupp „erstes Ziel sein, den letzten Euro aus dem Börsengang herauszuquetschen“ und gleichzeitig „Nucera so schnell wie möglich in die Unabhängigkeit zu führen“.
Der Analyst bestätigt deshalb heute seine Einstufung für Thyssenkrupp mit „Buy“ und belässt sein Kursziel für die Aktie auf 16 Euro.
Thyssenkrupp könnte von Bundesregierung Fördermittel in Milliardenhöhe erhalten
Interessante Nachrichten kamen heute außerdem von der Nachrichtenagentur Reuters: Die will aus dem Umfeld des Wirtschaftsministeriums von Insidern erfahren haben, dass Thyssenkrupp für ein umfangreiches Wasserstoffprojekt von der Bundesregierung Fördermitteln von bis zu zwei Milliarden Euro erhalten könnte.
Eine finale Zusage der Fördergelder durch die EU-Kommission könnte in den nächsten Wochen erfolgen.
Aktien bauen Jahresplus weiter aus
Die im MDAX notierten Aktien von Thyssenkrupp gingen gestern bereits zwei Prozent höher mit 7,33 Euro aus dem Handel. Seit Jahresbeginn summieren sich damit die Kursgewinne bereits auf 28 Prozent.
Der positive Trend setzt sich auch heute fort, denn die Papiere legen zum Handelsstart rund ein Prozent auf 7,40 Euro zu. Damit errechnet sich bis zum Kursziel der Baader Bank aktuell ein theoretisches Aufwärtspotenzial von stattlichen 116 Prozent.
Quelle:
Reuters: Germany expects Brussels to approve $2.2 bln Thyssenkrupp steel subsidies – source (14.06.2023); https://www.nasdaq.com/articles/germany-expects-brussels-to-approve-$2.2-bln-thyssenkrupp-steel-subsidies-source
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