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Überraschende Nachrichten kommen heute vom Halbleiterproduzenten Elmos Semiconductor (Elmos). Denn der teilt vorbörslich mit, dass er seine Waferproduktion am Standort Dortmund in die USA verkaufen wird. Zukünftig will sich Elmos verstärkt auf den Testbetrieb sowie Forschung und Entwicklung konzentrieren und erhöht hier die Investitionsquote.

Während die Transaktion nach Angaben von Elmos keine wesentlichen Auswirkungen auf das diesjährige EBIT haben wird, dürfte der bereinigte operative Free Cashflow 2023 durch die erhöhten Forschungsaktivitäten in den negativen Bereich abrutschen.

Die Anleger bewerten den Verkauf und die Fokussierung auf die Kernkompetenzen heute aber weitaus höher und die im SDAX notierten Aktien von Elmos Semiconductor legen aktuell deutlich zu.

Elmos verkauft Waferproduktion
an US-Amerikaner

Bereits im letzten Jahr wollte sich Elmos Semiconductor von seiner Waferfertigung in Dortmund trennen, allerdings fand der geplante Verkauf an ein chinesisches Unternehmen nicht die erforderliche Zustimmung durch das Bundeswirtschaftsministerium. Zu groß war dort die Sorge, dass damit auch wertvolles Know-how im Halbleiterbereich in das Reich der Mitte abwandert. Zumal man sich damit definitiv keine Freunde in den USA gemacht hätte, blickt man auf den aktuellen Chip-Konflikt zwischen den USA und China.

Umso größer dürfte beim jetzt gemeldeten Verkauf das zustimmende Nicken aus den USA sein, denn die Waferproduktion am Standort Dortmund soll nun in die USA verkauft werden. 

Käufer ist das in Chicago, Illinois ansässige Technologieunternehmen Littelfuse, mit dem heute ein verbindlicher Vertrag unterzeichnet wurde. Für insgesamt 93 Millionen Euro übernehmen die Amerikaner die gesamte Waferfertigung in Dortmund inklusive einem hochqualifizierten Technologie-Team von etwa 225 Mitarbeitern. Littelfuse erweitert mit dem Zukauf seine Kapazitäten im Bereich der Leistungshalbleiter. 

Wenn alle regulatorischen Genehmigungen erteilt wurden, zahlt Littelfuse 37 Millionen Euro an Elmos. Der restliche Kaufbetrag wird dann nach dem endgültigen Vollzug der Transaktion fällig, was für den 31. Dezember 2024 angepeilt wird.

Im Rahmen des Verkaufs haben Elmos und Littelfuse außerdem eine langfristige Liefervereinbarung bis 2029 abgeschlossen, bei der sich Elmos verpflichtet, bestimmte Mengen der in Dortmund produzierten Wafer abzunehmen.

Kaum Veränderungen auf das operative Ergebnis erwartet

Wie das Elmos-Management heute außerdem mitteilt, dürfte die Transaktion keine wesentlichen Auswirkungen auf das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) des laufenden Jahres haben. Die Prognose für die EBIT-Marge mit 25 Prozent (+/- 2 Prozentpunkte) hat daher unverändert Bestand. Wenn der Kaufpreis fließt, dann dürfte das aber den Cashflow im laufenden Geschäftsjahr positiv beeinflussen. 

Da Elmos aber gleichzeitig plant, die Testkapazitäten für zukünftig weiteres Unternehmenswachstum auszubauen und mehr in Forschung und Entwicklung zu investieren, sollen die Investitionsausgaben auf 19 Prozent (+/- 2 Prozentpunkte) des Umsatzes steigen (vorher: 17 Prozent +/- 2 Prozentpunkte). Deshalb dürfte im Ergebnis der bereinigte operative Free Cashflow in diesem Jahr negativ ausfallen.

Anleger reagieren positiv auf die Nachrichten

Gut kommen die Nachrichten heute bei den Anlegern an: Die im Nebenwerteindex SDAX notierten Aktien von Elmos Semiconductor legen bislang 3,8 Prozent auf 67,60 Euro zu und sind damit aktuell auch der stärkste Indexwert.

Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 28.06.2023, Kurs: 67,60 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Elmos Semiconductor Aktie: Chart vom 28.06.2023, Kurs: 67,60 Euro, Kürzel: ELG | Quelle: TWS

Quelle:

EQS-News: Elmos Semiconductor SE: Verkauf der Waferfertigung in Dortmund an Littelfuse (28.06.2023); https://www.eqs-news.com/de/news/corporate/elmos-semiconductor-se-verkauf-der-waferfertigung-in-dortmund-an-littelfuse/1847979

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