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Mit einem kräftigen Wochenplus von 9,8 Prozent auf 31,50 Euro schaffen es die Aktien des Maschinenbauers Dürr in der zurückliegenden Woche auf den Spitzenplatz im deutschen Index mittelgroßer börsennotierter Unternehmen, dem MDAX

So richtig Kauflaune kam bei den Anlegern zur Wochenmitte auf, nachdem der Konzern am Dienstag bekannt gegeben hat, dass die Expansion im Wachstumssegment Automatisierungstechnik durch eine weitere Akquisition nochmals beschleunigt und der Spartenumsatz im laufenden Jahr mehr als verdoppelt werden soll.

Ausbau des Automatisierungsgeschäfts geplant

Bereits Dienstag vergangener Woche erwarb Dürr vom Finanzinvestor EQT den Automatisierungsspezialisten BBS-Automation-Gruppe (BBS Automation). Das in Garching ansässige Unternehmen beschäftigt an weltweit 14 Standorten 1.200 Mitarbeiter und hat sich vor allem auf Systeme zur Produktion von Automobilkomponenten, vor allem im E-Mobility-Sektor, spezialisiert. Darüber hinaus werden auch Systeme für die Fertigung von Medizinprodukten sowie Produkten aus dem Konsumgüterbereich produziert. Damit will BBS Automation in diesem Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 300 Millionen Euro erwirtschaften. Bis 2026 soll der Umsatz von BBS Automation auf 400 bis 450 Millionen Euro steigen und eine EBITDA-Marge von 13 bis 15 Prozent erzielt werden.

Dürr wiederum hat sich zum Ziel gesetzt, den Umsatz im Bereich Automatisierungstechnik bis 2030 auf bis zu 500 Millionen Euro zu steigern. Durch die jetzt getätigte Übernahme wird dieses Ziel nun voraussichtlich schon im nächsten Geschäftsjahr erreicht. In diesem Jahr werden allerdings noch keine signifikanten Auswirkungen auf den Umsatz und das Ergebnis von Dürr erwartet, da die Transaktion erst im Herbst 2023 final über die Bühne gehen soll.

Finanzieren will Dürr die Übernahme sowohl aus dem vorhandenen Cashflow als auch über vorhandene Finanzierungsinstrumente und einer Brückenfinanzierung. 

Anleger greifen bei Dürr-Aktien wieder zu

Billig ist die Übernahme allerdings nicht. Denn der Unternehmenswert von BBS Automation, den Dürr im Rahmen der Übernahme bezahlen muss, liegt zwischen 440 und 480 Millionen Euro und entspricht damit einem Umsatzmultiple (für 2023) von 1,6. 

Nimmt man die Mitte der für 2026 angepeilten EBITDA-Rendite (13 bis 15 Prozent) und setzt diese ins Verhältnis zum für 2023 angepeilten Umsatz von 300 Millionen Euro, errechnet sich ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 45 Millionen Euro. Damit liegt das Multiple des im Raum stehenden Kaufpreises zum operativen Ergebnis bei ca. 10, auch nicht eben billig.

Kurz sahen offenbar auch die Anleger die Übernahme kritisch, denn direkt nach Bekanntwerden der Übernahme fielen die im MDAX notierten Aktien in den roten Bereich. Schnell kehrten dann allerdings die Käufer wieder zurück, die sich von der Übernahme ein deutliches Wachstumspotenzial bei Dürr versprechen und zukünftig wieder bessere Zeiten für die Aktien erhoffen. Denn nach den kräftigen Kursgewinnen in der letzten Handelswoche haben Dürr-Aktien jetzt erst wieder ihr Jahresanfangsniveau erreicht, während der MDAX seit Jahresbeginn schon knapp zehn Prozent zulegen konnte.

Nach dem kräftigen Kursplus der vergangenen Woche starten Dürr-Aktien heute verhalten in die neue Woche und geben aktuell 1,3 Prozent auf 31,08 Euro nach.

Dürr Aktie: Chart vom 19.06.2023, Kurs: 31,08 EUR, Kürzel: DUE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Dürr Aktie: Chart vom 19.06.2023, Kurs: 31,08 EUR, Kürzel: DUE | Quelle: TWS

Quelle:

Dürr Group: Dürr-Konzern baut Automatisierungsgeschäft durch Kauf von BBS Automation stark aus (12.06.2023); https://www.durr-group.com/de/media/news/news-detail/view/duerr-konzern-baut-automatisierungsgeschaeft-durch-kauf-von-bbs-automation-stark-aus-88441

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