Die am Donnerstag vorgelegten Neun-Monats-Zahlen des Lasertechnikspezialisten LPKF Laser Electronics waren ernüchternd. Aber die Aktie beendete den Tag trotzdem im Plus, denn die Investoren wussten, was auf sie zukommen würde. Könnte jetzt der Boden gefunden sein?
Das Jahr 2021 war für die LPKF Laser-Aktie bislang von einem stetigen Abwärtstrend geprägt, in dessen Verlauf sich der Kurs, gemessen am im Februar erreichten Jahreshoch, beinahe halbierte. Und die Abgaben waren durchaus nachvollziehbar. Anfang des Jahres waren die Anleger elektrisiert von der von LPKF entwickelten, neuartigen LIDE-Technologie. Man rechnete mit einem starken Wachstumsumfeld als Folge der überstandenen Corona-Problematik. Und niemand ahnte etwas von dem „Flaschenhals“, der in immer mehr Branchen Produktion und Auslieferung massiv behindert. Heute sieht die Gemengelage eben deutlich finsterer aus. Und LPKF bekam das zu spüren.
Es waren vor allem Probleme bei der Materialbeschaffung, die dazu führten, dass der Umsatz in den ersten neun Monaten 20 Prozent unter dem des Jahres 2020 lag und vor Steuern und Zinsen (EBIT) sogar ein Minus von 5,2 Millionen Euro zu Buche steht. Und da man bei LPKF Laser Electronics damit rechnet, dass die Lieferprobleme im vierten Quartal nicht enden werden, nahm man die Umsatzprognose und die der Gewinnmarge auf EBIT-Basis insofern zurück, als man da nur noch ein Erreichen des unteren Rands der Prognosespannen von 110 bis 120 Millionen beim Umsatz und 10 bis 13 Prozent bei der Marge sieht. Natürlich ist das negativ, aber:
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Expertenmeinung: Die Prognose für das dritte Quartal hatte LPKF Laser bereits Ende September gesenkt. Die Reaktion darauf war, nicht überraschend, negativ. Aber mit den Abgaben als Folge der Prognose-Reduzierung begann auch die Phase einer Bodenbildung, die sich derzeit als potenzielles Doppeltief darstellt und damit eine Chance bietet, dass die Aktie sich wieder nach oben orientiert. Und das bullische Lager hätte dafür ein gutes Argument:

Die im Zuge der gestrigen Ergebnisse gemeldete Entwicklung der Aufträge ist sehr erfreulich. Der Auftragseingang lag zwischen Januar und September beindruckende 38 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2020, die „book-to-bill“-Ratio, d.h. die Relation von Aufträgen zu Umsatz, liegt bei 1,5. Hinzu kommt, dass zwar bislang noch nicht viel in Sachen der neuartigen LIDE-Technologie geht, man da aber zuversichtlich ist, dass sich 2022 etwas bewegen wird. Und da der „Flaschenhals“, wenngleich in Dimension und Dauer nicht prognostizierbar, letztlich doch endlich sein wird, drängt sich der Eindruck auf, dass das Schlimmste jetzt auf dem Tisch liegen könnte.
Die LPKF-Aktie konnte die gestrigen Gewinne zwar nicht vollständig halten, so dass noch offen ist, ob es gelingt, das Doppeltief glaubwürdig zu vollenden. Aber sollte der Kurs das gestrige Tageshoch von 20,46 Euro auf Schlusskursbasis überbieten, wäre damit ein wichtiger Schritt in Richtung Aufwärtswende getan. Es dürfte lohnen, diesen Turnaround-Kandidaten im Auge zu behalten.
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