Besser konnte es für die Bullen nicht laufen. Erst hat die Aktie des Laseranlagen-Spezialisten LPKF Laser die Widerstandszone 24,85/26,00 Euro kurz getestet, dann leicht zurückgesetzt, auf Höhe der nächstliegenden Unterstützung in Form der 20-Tage-Linie nach oben gedreht und diese Hürde dann am Dienstag mit Schwung genommen. Zuvor war LPKF kurz über diesen Widerstandsbereich gelaufen und erst einmal gestoppt worden, doch mit dem gestrigen Riesensatz von 10,2 Prozent war die Sache charttechnisch in trockenen Tüchern.
Damit hat diese seit 1999 börsennotierte Aktie den höchsten Stand seit August 2000 erreicht. Und die Bullen haben sich dadurch ein solide wirkendes Sprungtuch erarbeitet, denn die Zone 24,85/26,00 Euro dient jetzt als Supportzone. Und die wird in Kürze noch durch den doppelten Leitstrahl dieser Anfang November begonnenen Rallye in Form der steilen, kurzfristigen Aufwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie verstärkt. Was soll da noch schiefgehen?
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Expertenmeinung: Solange der Optimismus der bullischen Akteure hoch bleibt, kann das gutgehen. Wenn dieser indes ins Wanken geriete, kann da allerhand schiefgehen. Diese so massiv wirkende Supportzone ist keine absolute Versicherung gegen einen Schwenk des Kurses nach unten. Denn ob dieser Ausbruch nach oben fundamental gerechtfertigt ist, darüber ließe es sich zumindest streiten.
LPKF Laser vermeldete vergangene Woche die Aufstockung eines Großauftrags, aber ob dieser insgesamt 28 Millionen Euro (20 Prozent des Umsatzes des Jahres 2019, das ist schon eine Hausnummer) umfassende Auftrag bereits 2021 voll in die Bücher kommt, ist offen. Und das jetzt endende Jahr 2020 war kein Grund für einen Ausbruch nach oben: Umsatz und Gewinn werden gegenüber 2019 spürbar niedriger liegen. Für 2021 schätzen die Analysten im Schnitt einen Gewinn von 0,65 Euro pro Aktie, damit würde der 2020 unterbrochene Gewinnanstieg fortgesetzt, der nach mehreren Verlustjahren 2017 mit der Rückkehr in die schwarzen Zahlen begonnen hatte. Das ist eine gute Perspektive, keine Frage. Aber nimmt man diesen 2021er-Gewinn (der ja nur eine Prognose ist) von 0,65 Euro pro Aktie und setzt ihn mit dem gestrigen Schlusskurs von 28,10 Euro in Relation, würde sich ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 43 errechnen. Zum Ende der Jahre 2018 und 2019 lag das KGV der Aktie bei 17 bzw. 29. Ein KGV von 43, das wäre nur dann gerechtfertigt, wenn sich sicher absehen ließe, dass nicht nur 2021, sondern auch 2022 ein kräftiges Gewinnwachstum erreicht wird. Doch so weit kann man nicht voraussehen, erst recht nicht in einem instabilen wirtschaftlichen Umfeld wie momentan.
Rücksetzer sollte man daher einkalkulieren und den Gedanken, jetzt noch auf diesen dahin rasenden Hausse-Zug aufzuspringen, in dessen Verlauf sich der Kurs in weniger als zwei Monaten fast verdoppelt hat, zumindest mit einem großen Fragezeichen versehen. Zudem wäre für diejenigen, die bereits investiert sind, eine konsequente Absicherung sinnvoll, die momentan knapp unter der aktuell bei 23,60 Euro verlaufenden Aufwärtstrendlinie sinnvoll platziert wäre.

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