Nemetschek sieht sich 2023 weiter im Plan – Ausblick hat Bestand

Quartals- und Halbjahreszahlen hat heute das auf Bausoftware spezialisierte Softwarehaus Nemetschek SEvorgelegt und nach einem anhaltend starkem Umsatzwachstum in den Bereichen Subskription und SaaS die Gesamtjahresprognose für das laufende Geschäftsjahr bestätigt. Gleichzeitig rechnet das Konzern-Management auch in den kommenden beiden Jahren mit weiterem Wachstum und sieht sich auch hier auf dem Weg, die bislang kommunizierten Umsatz- und Ergebnisambitionen zu erreichen.

Bei Anlegern und Analysten sorgt heute aber vor allem der Rückgang beim operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sowie der EBITDA-Marge für Enttäuschung und die im MDAX und TecDAX notierten Aktien fallen aktuell in beiden Indizes ans Indexende.

Quartals- und Halbjahresumsatz legen deutlich zu

Im 2. Quartal konnte Nemetschek den Konzernumsatz um 1,8 Prozent auf 207,5 Millionen Euro steigern. Im gesamten ersten Halbjahr lag der Umsatz mit 412,1 Millionen Euro 4,1 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert. Mit einem Plus von 44 Prozent auf 68,1 Millionen Euro im zweiten Quartal sowie einem Zuwachs von 42,7 Prozent auf 132 Millionen Euro im ersten Halbjahr legten die Umsätze in den Bereichen Subskriptions- und SaaS-Angebote besonders kräftig zu.

EBITDA fällt unter Vorjahreswerte zurück

Kurzfristig dämpfend auf das Ergebnis wirkten sich Unternehmensangaben zufolge dagegen die Umstellung auf Subskription und SaaS sowie die damit verbundenen rechnungslegungsbedingten Effekte aus. Zudem gab es Einmaleffekte im Bereich Personalaufwendungen sowie Investitionen beim Messeauftritt der Nemetschek-Marken.

Deshalb sank das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) im 2. Quartal um 18,2 Prozent auf 56,1 Millionen Euro, im ersten Halbjahr ging das EBITDA um 15,4 Prozent auf 117,1 Millionen Euro zurück. Die EBITDA-Marge lag damit im 2. Quartal bei 27 Prozent (Vorjahreswert: 33,6 Prozent), im 1. Halbjahr bei 28,4 Prozent (Vorjahreswert: 34,9 Prozent).

Der Jahresüberschluss lag im 2. Quartal 2023 mit 32,8 Millionen Euro 29,4 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert, im ersten Halbjahr mit 69,1 Prozent 22,5 Prozent.

Vorstand bestätigt Ausblick 2023 und Ambitionen bis 2025

Angesichts der bislang im Rahmen der Erwartungen liegenden Ergebnisse bestätigt der Vorstand von Nemetschek seine Gesamtjahresprognose und rechnet 2023 auf Basis konstanter Wechselkurse mit einem Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr von 4 bis 6 Prozent und einer EBITDA-Marge von 28 bis 30 Prozent.

Im kommenden Jahr 2024 soll der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich zulegen, die EBITDA-Marge über 30 Prozent liegen. 2025 soll der Umsatz dann mindestens um einen mittleren Zehnerprozentbereich steigen.

Anleger reagieren enttäuscht auf Ergebnismarge

Da die Prognose für die nächsten drei Jahre unverändert geblieben ist, blicken die Anleger heute vor allem bei den im ersten Halbjahr erzielten Ergebnissen genauer hin und reagieren vor allem enttäuscht auf die deutlichen Rückgänge bei der operativen Marge.

Deshalb überwiegen bislang auch die Verkäufe und die im MDAX und TecDAX notierten Aktien geben aktuell 3,9 Prozent auf 62,96 Euro nach.

Quelle:

Nemetschek SE: 1. Halbjahr 2023 auf Plan – Weiterhin starkes Wachstum bei Subskription und SaaS im Q2 2023 (31.07.2023); https://ir.nemetschek.com/websites/nemetschek/German/2110/news.html?newsID=2564475

Torsten Pinkert

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