Während viele von KI sprechen, hat Blackrock längst Fakten geschaffen. Mit Aladdin steuert das Unternehmen heute einen großen Teil des weltweiten Vermögens.
Blackrock ist der mit Abstand größte Vermögensverwalter der Welt. Das Unternehmen bietet eine breite Palette von Investmentprodukten ans, darunter ETFs der Marke iShares, und spielt eine zentrale Rolle in globalen Finanzmärkten.
Aladdin: Die unsichtbare Macht
Die breite Masse der Anleger kennt Aladdin höchstens aus Tausend und eine Nacht. Der Name ist aber auch eine Abkürzung für das Asset, Liability, and Debt and Derivative Investment Network von Blackrock.
Dabei handelt es sich um ein über zwei Jahrzehnte hinweg entwickeltes Computerprogramm zur Risikoanalyse.
Das waren zumindest die Anfänge der KI.
Inzwischen ist Aladdin hochkomplex und vereint alle Bereiche von Risikoanalyse über Investmententscheidungen, Portfoliomanagement sowie Handel in einem System.
Aladdin ist zum Entscheidungsträger geworden, führt täglich hunderttausende Trades durch und gibt unzählige Handlungsempfehlungen ab.
Blackrock formuliert es so: Die kollektive Intelligenz von Aladdin hilft Ihrem Unternehmen, wirksam zu kommunizieren, Probleme schnell zu lösen und auf allen Stufen des Anlageprozesses fundierte Entscheidungen zu treffen.
Auf allen Ebenen gigantisch
Inzwischen greift nicht nur BlackRock auf dieses System zurück, auch andere Vermögensverwalter, Versicherer, Banken, Hedgefonds & Co. können sich von Aladdin „beraten“ lassen.
Bisher hört sich das alles noch relativ normal an. Aladdin ist aber so leistungsstark und hat einen derartig großen Einfluss, dass das Programm die Märkte bewegen kann.
Aladdin übernimmt das Risikomanagement von knapp 10% des weltweiten Vermögens.
Das Programm trifft Anlageentscheidungen für Assets mit einem Gesamtwert von mehr als 20.000 Milliarden US-Dollar (Sie haben richtig gelesen zwanzigtausend Milliarden).
Mehr als die Hälfte davon sind die Assets under Management von Blackrock, rund 12.500 Mrd. USD.
Eine künstliche Intelligenz beherrscht schon heute große Teile des weltweiten Finanzsystems. Vielleicht geht es Ihnen auch so, ich muss bei Aladdin immer an Skynet aus den Terminator-Filmen denken.
Erst der Anfang
Das alles könnte aber erst der Anfang sein. Der Vorstandsvorsitzende von Blackrock Larry Fink hat bereits mehrfach betont, dass Aladdin auch zukünftig einer der maßgeblichen Wachstumstreiber des Konzerns sein wird.
Der Umsatz im „Lösungsgeschäft“ soll sich in den kommenden Jahren vervielfachen.
Seit Jahren kursieren die Gerüchte, dass man Aladdin womöglich abspalten und an die Börse bringen könnte.
Kommt es dazu, würde das Thema plötzlich in der breiten Öffentlichkeit ankommen. Es würde mich nicht wundern, wenn es dann zu einem regelrechten Hype um Blackrock und Aladdin kommen würde. Da KI aktuell in aller Munde ist, könnte das Timing kaum besser sein.
Zahlen, die für sich sprechen
Blackrock notiert aber auch ohne einen Börsengang von Aladdin auf einem Allzeithoch.
Schaut man sich die operativen Ergebnisse an, ist das auch kein Wunder. Blackrock hat im letzten Jahr einen Gewinnsprung um 15 % auf 43,61 USD je Aktie hingelegt und ein Rekordergebnis eingefahren.
Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt. Am 15. Juli hat das Unternehmen die Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 12,05 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 10,80 USD. Mit einem Umsatz von 5,42 Mrd. USD hat man die Analystenschätzungen von 5,40 Mrd. USD ebenfalls übertroffen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 18 % und einem Gewinnsprung von 16 %.
Die Assets under Management (AUM) konnten um 18 % auf 12.528 Mrd. USD gesteigert werden. Die Mittelzuflüsse lagen bei 67,7 Mrd. USD.
CEO erwartet zunehmende Wachstumsdynamik
Dem CEO zufolge steht das Unternehmen vor einer Phase des starken Wachstums, die durch „maßgeschneiderte Strategien, Produkte und Dienstleistungen, ganzheitliche Portfoliolösungen, opportunistische Investitionen und individuelle Modelle“ ermöglicht wird.
Das Wachstum wird durch einen ganzheitlichen Portfolioansatz angetrieben, der aktive und passive Anlagestrategien kombiniert, sowie durch die Integration von öffentlichen und privaten Märkten in Vermögensverwaltung und Technologie. iShares ETFs erreichten im ersten Halbjahr Rekordzuflüsse, und das Technologiegeschäft (hauptsächlich Aladdin) verzeichnete ein Wachstum von 16 %.
Besonders bemerkenswert ist die Finanzierungsrunde des GIP V Fonds, der sich hauptsächlich auf Infrastrukturanlagen in den Bereichen Energie, Verkehr und Wasser/Abfall konzentriert.
Der Fonds konnte 25,2 Mrd. USD einsammeln und hat damit alle Erwartungen übertroffen. Damit ist der GIP V der größte jemals aufgelegte private Infrastrukturfonds.
Die starken Quartalszahlen sprechen dafür, dass die Konsensschätzungen für das laufende Geschäftsjahr zu niedrig sind.
Bisher war man davon ausgegangen, dass das Ergebnis um 7 % auf 46,52 USD je Aktie steigen wird.
Unterstellt man beispielsweise, dass das Ergebnis in diesem Jahr um 10 % auf 48 USD je Aktie steigen wird, ergibt sich eine forward P/E von 22,7. Das ist im Verhältnis zu allen vorliegenden Informationen sowie den Wachstumsraten vertretbar.
Hinzu kommt der starke langfristige Ausblick. BlackRock plant, den Umsatz von 20 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 auf über 35 Milliarden US-Dollar im Jahr 2030 zu steigern.
Größere Rücksetzer dürften sich daher als Gelegenheit herausstellen.

Blackrock notiert vorbörslich 1,93 % im Minus bei 1.090 USD. Fällt die Aktie jetzt unter 1.075 USD, könnte es zu einer Korrektur bis zur Unterstützungszone bei 965 – 1.000 USD kommen.
Setzen sich hingegen die Bullen durch, ergeben sich auf der Oberseite extrapolierte Kursziele bei 1.150 und 1.200 USD.
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