XAGUSD Prognose Silber: Könnte es wirklich bis 50 US-Dollar gehen?

News: Aktuelle Silber Analyse des London Silber Spot

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen des London Silber Spot

Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Bis Juni war Silber weit weniger dynamisch nach oben unterwegs als Gold. Doch seither hat sich das erheblich geändert, mittlerweile liegt Silber in der bisherigen 2025er-Performance vorne. Und das muss noch nicht alles sein, Silber ist sehr volatil. Aber Vorsicht, denn …

… Volatilität bedeutet dynamische Impulse in beide Richtungen, d.h. bei starken Aufwärtstrends ist bei Silber nichts unmöglich. Alleine weil es marktenger ist als Gold, können auch Korrekturen und, möglicherweise, ein abruptes Ende der Hausse entsprechend schnell und weitreichend ablaufen. Wobei das im Hier und Jetzt nur eine Art „Warnhinweis“ ist, denn aktuell passt in Sachen Aufwärtsdynamik bei Silber alles:

Silber: Monatschart vom 16.09.2025, Kurs 42,56 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Silber: Monatschart vom 16.09.2025, Kurs 42,56 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Quelle: TWS

Wir sehen im langfristigen Chart auf Monatsbasis, dass das Edelmetall jetzt die Widerstandszone 35,39 zu 37,49 US-Dollar im zweiten Anlauf mit großem Schwung überwunden hat, nachdem ein Ausbruchsversuch im Juli noch gescheitert war. Aus rein charttechnischer Sicht wäre der Weg damit an die nächste Widerstandszone frei, die sich aus den Hochs des Jahres 2011 bei 48,58 und 49,82 US-Dollar zusammensetzt.

Super-Haussen gab es hier 1979 ebenso wie 2010/2011. 1979 sauste der Kurs pro Feinunze bis auf 48,70 US-Dollar (intraday am 18. Januar 1980 sogar bei 52,50 US-Dollar) nach oben, 2011 erreichte er 49,82 US-Dollar. Angesichts des bei Silber oft zu beobachtenden Phänomens besonders extremer Trenddynamik wäre ein erneuter Anlauf an diese alten Bestmarken also durchaus möglich. Und sie könnten, müssen den Kurs aber nicht im Zuge seiner Hausse, die gerade neue Dynamik erlangt hat, stoppen. Aber:

Expertenmeinung: Der Chart auf Monatsbasis macht sehr deutlich, dass diese Sache mit der hohen Dynamik für beide Richtungen gilt. 2011 ging es mit Silber auf einmal in mehreren hochvolatilen Impulsen drastisch abwärts, 1980 war die Sache genauso abgelaufen. Von gemütlichen, monatelangen Toppbildungen, in denen sich besonnene Anleger auf eine Wende einstellen können, war da keine Spur. Und man sollte nicht damit rechnen, dass es diesmal anders käme.

Nicht nur, weil Silber ein eher enger Markt ist, so dass unerwartet starke Ungleichgewichte bei Angebot oder Nachfrage starke Bewegungen nach sich ziehen. Silber ist zudem, ebenso wie Gold und die Edelmetalle an sich, ein sehr emotional behaftetes Asset. Dass Gold und Silber derzeit kräftig zulegen, während man am Aktienmarkt weiterhin verbissen versucht, das Lied der ewigen Hausse zu singen, ist zwar momentan eher ein Argument für weiter steigende Kurse. Denn sollten die großen Aktienindizes nicht nur wie aktuell an Schwung verlieren oder stagnieren, sondern tatsächlich kippen, würde ein starker Trend in einem für viele als „sicherer Hafen“ angesehenen Asset wie Silber allerhand freiwerdendes Kapital anziehen – dann wäre auf der Oberseite nichts unmöglich. Doch steigende Trenddynamik erhöht eben auch das Risiko eines abrupten Abrisses der Rallye, denn:

Gerade weil wir hier von einem emotionalen Basiswert sprechen, der zugleich hochvolatil ist, ist Silber eigentlich nur für erfahrene Trader geeignet, die mit absoluter Konsequenz vorgehen und Trends emotionslos in beide Richtungen umsetzen. Kommt es indes zu einer Kaufwelle mit unerfahrenen Käufern, ist das Risiko, dass kleine Irritationen Korrekturen auslösen und die – weil unerwartet – dann große Verkaufswellen nach sich ziehen, nicht zu unterschätzen. So spannend Silber auch wirkt:

Silber: Tageschart vom 16.09.2025, Kurs 42,56 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Silber: Tageschart vom 16.09.2025, Kurs 42,56 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Quelle: TWS

Man sollte kein Einsteiger sein, wenn man hier mitmischen will. Stoppkurse, idealerweise als Stop Loss-Verkaufsorders gestaltet, sind hier Pflicht, egal, ob in einer Auf- oder Abwärtsbewegung. Aktuell wäre ein Stop Loss etwa ein bis anderthalb Prozent unter der momentan die Hausse offenbar führenden, im Chart auf Tagesbasis blau eingezeichneten 50-Tage-Linie zu überlegen. Eine Linie, die momentan zwar erst bei 39 US-Dollar angekommen ist, aber dem Kurs zügig hinterher läuft.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

1979/1980 und 2010/2011 kam es jeweils zu gewaltigen Silber-Rallyes, die das Edelmetall in beiden Fällen bis knapp an die 50 US-Dollar-Marke pro Feinunze heranführten. Es muss nicht erneut so kommen … aber der Chart zeigt: Möglich wäre es schon.

Silber: Chart vom 01.10.2024, Kurs 31,35 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Online Broker LYNX
Silber: Chart vom 01.10.2024, Kurs 31,35 US-Dollar, Kürzel: XAGUSD | Quelle: TWS

Mit Silber ist das immer so eine Sache. Meist steht es im Schatten des „großen Bruders“ Gold, bewegt sich aufgrund des niedrigeren Preises zwar volatil, bleibt aber bei so mancher Gold-Hausse ein Mauerblümchen. Manchmal aber kommt es anders. Nicht selten sehen wir bei Silber plötzliche, starke Impulse in beide Richtungen. Und ab und ab, so wie eben in den Jahren 1979/1980 und 2010/2011, geht der Kurs senkrecht durch die Decke.

Wenn wir auf den oben abgebildeten Chart auf Monatsbasis schauen, der bis ins Jahr 2010 zurückreicht, erkennen wir, dass der Silberpreis sich mittlerweile über die Hochs der Jahre 2020/2021 bei 29,87/30,12 US-Dollar geschoben hat, ohne dass diese Zone als wirklich starrer Support gesehen würde. Der Kurs geht mal drüber, mal drunter, ohne sich bislang überzeugend in eine Richtung absetzen zu können. Aber in diesem Auf und Ab verbirgt sich in Sachen Hause-Beschleunigung durchaus eine Chance, denn:

Expertenmeinung: Das zeigt zum einen, dass man sich hier entlang einer Art „Mauer der Angst“ vorarbeitet, d. h. feit bislang vor einer Übertreibung, die zu einer den Aufwärtstrend kurz intensivierenden, am Ende aber eliminierenden Fahnenstange ausartet. Und zum anderen deutet das an, dass bislang nicht alles und jeder Silber als lukratives Investment erkennt hat. Denn käme es dazu, wäre ein Run in Richtung dieser alten Rekorde ein gutes Stück chancenreicher als noch momentan. Grund:

Der Silbermarkt ist deutlich „enger“, will heißen umsatzärmer, als Gold. Nicht nur des Preises wegen, sondern auch, weil man Silber in der meisten Zeit eben nicht so sehr als Spekulationsobjekt auf dem Schirm hat … und das, obwohl der Mengenbedarf an Silber, auch und gerade seitens der Industrie, etwa achtmal höher liegt. Das wiederum bedeutet, dass eine schlagartige Verlagerung hin zu einer deutlich höheren Nachfrage an den Börsen stärkere Kursausschläge nach sich ziehen kann als bei Gold.

Ob das passiert, ist wie gesagt zwar offen. Aber die Chance für die Spekulanten wäre greifbar, sobald die nächstgelegene Widerstandszone 35,39 zu 37,49 US-Dollar durchbrochen würde. Denn wenn das passiert, wären die Hochs des Jahres 2011 bei 48,58/49,82 US-Dollar bereits die nächsten Zielmarken auf Basis der Charttechnik.

Ein solcher Hausse-Schub wäre zwar nur etwas für erfahrene Trader mit eiserner Disziplin, denn dann hätten wir eben eine Fahnenstange mit dem entsprechenden Risiko eines „sudden death“ der Rallye, so, wie es 2011 auch passierte. Aber es dürfte allemal lohnen, das im Auge zu behalten, denn ein wirtschaftlich weltweit wackliges Umfeld, wie wir es derzeit sehen, wäre für eine solche Hausse ein guter Nährboden.

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.