Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Die USA und China machen Fortschritte in Sachen Handelsbeziehungen und der Ölpreis legt zu – eine logische Reaktion. Doch eigentlich hätte man mit einem deutlich größeren Anstieg rechnen können. Vor allem mit einem, der nicht Richtung Handelsende immer kleiner wurde.
Die drastische Reduzierung der zuvor wie ein gegenseitiges Handelsembargo wirkenden Einfuhrzölle zwischen China und den USA könnte für viele Unternehmen in letzter Minute gekommen sein, immerhin sind sechs Wochen vergangen, seitdem die Zölle auf für beide Seiten nicht mehr tragbare Höhe getrieben wurden. Eine relativ lange Zeit, in der viele Waren in beide Richtungen in den Lagern blieben, weil der Import ins Zielland Verluste eingebracht hätte. Jetzt könnte vieles, was auf Halde lag, sofort in Marsch gesetzt werden, um leere Lager und Regale aufzufüllen … und das heißt:
Ein kräftiger Anstieg im internationalen Frachtverkehr zwischen den beiden riesigen Industrienationen … und somit ein anspringender Bedarf nach Rohöl bzw. Benzin, Diesel, Kerosin. Dass der Ölpreis auf diese am Montagmorgen konkret offengelegte Einigung hin ansprang, ist also völlig nachvollziehbar. Zumal man angesichts dieser Fortschritte vermuten dürfte, dass auch andere wichtige Handelspartner und Produktionsländer in Asien und Europa eine Chance haben, bald wieder klare Verhältnisse in Bezug auf den US-Handel zu haben.
Daher ist es schon eine hochgezogene Augenbraue wert, dass der zeitweise 3,9 Prozent ausmachende Kursgewinn bei Brent Crude Oil zum Ende des offiziellen Handels an der Chicagoer Terminbörse so deutlich zusammenschmolz, am Schluss nur noch um die 1,5 Prozent ausmachte. Ein Warnsignal?
Expertenmeinung: Durchaus, denn wir sehen im Chart, welche große Chance das bullische Lager jetzt hätte. Würde der Brent-Crude-Oil-Future (hier gezeigt ist der nächste Liefertermin Juli, der sogenannte „Frontmonat“) die am Tageshoch bereits touchierte Widerstandszone 66,24 zu 67,92 US-Dollar pro Barrel überwinden, wäre ein großes Doppeltief vollendet, man hat eine mittelfristige Aufwärtswende sozusagen „auf dem Fuß“.

Gut, vergeben könnte man diese Chance auch dann noch, weil die wichtigen gleitenden Durchschnittslinien der letzten 100 und 200 Handelstage sowie die Januar-Abwärtstrendlinie (aktuell bei 71,75 US-Dollar über den vorgenannten Linien) auch noch überboten werden müssten, um den Weg nach oben wirklich frei zu bekommen. Aber es wäre ein wichtiger erster Schritt, der schon auffallend deutlich unter der Nackenlinie des potenziellen Doppeltiefs bei 67,64 US-Dollar auf Abgabedruck traf.
Denkbar wäre als Grund für die Verkäufe in steigende Kurse hinein, dass Donald Trump einige Bemerkungen machte, die ein wenig Wasser in den Wein gossen. So beklagte er sich über die Verhandlungsstrategie der EU und betonte, dass die Zölle gegen China wieder steigen würden, sollte es nach 90 Tagen keine Einigung geben. Was man glauben kann oder auch nicht. Aber ob diejenigen, die an einer deutlicher und stabil anziehenden Rohöl-Nachfrage und einem dadurch in eine Aufwärtswende laufenden Brent-Crude-Oil-Kurs zweifeln, damit richtig liegen oder nicht: Kurzfristig wird sich das nicht belegen lassen. Daher ist es das Chartbild, das über die Frage „Long oder Short“ entscheidet. Und das zeigt aktuell eben nur eine Chance für die Bullen. Bevor sie die nicht „eingetütet“ haben, bliebe die Long-Seite bei Brent Crude riskant.
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen