Sie war einer der großen Überflieger des Jahres 2024 und ist weiter die „schwerste“ Aktie im DAX: SAP. Lange wirkte es, als könne kommen, was will: SAP steigt im Zweifel immer. Das hat sich geändert, jetzt ringt der Kurs mit der 200-Tage-Linie – und könnte das Ringen verlieren.
Auf den ersten Blick wirkt es schon seltsam, dass die SAP-Aktie bei Zahlen, wie der Software-Riese sie jetzt für das zweite Quartal vorlegte, unter Druck gerät. Ja, die Umsatzerwartung der Analysten lag im Schnitt bei 5,17 Milliarden Euro und es wurden 5,13 Milliarden. Aber das ist derart marginal unter der Konsens-Prognose, dass man geneigt wäre, den Anlegern zuzurufen, sie mögen sich doch nicht so anstellen. Zumal der Betriebsgewinn mit 2,57 Milliarden deutlicher über der Prognose von 2,43 Milliarden lag als der Umsatz darunter, also alles eigentlich kein Problem.
Außerdem bestätigte SAP die vorbestehende 2025er-Prognose, bei der man mit einem Umsatzwachstum zwischen 11 und 13 Prozent plant. Und mit einem Betriebsergebnis, das zwischen 10,3 und 10,6 Milliarden Euro liegen soll und damit einen Gewinnanstieg zwischen 26 und 30 Prozent zum Vorjahr bedeuten würde. Was also kann man mehr wollen? Was störte diejenigen, die die Aktie als Reaktion auf dieses Zahlenwerk verkauften?
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Expertenmeinung: Im Bericht kamen, wie schon seit einiger Zeit, offenbar zu oft Wörter wie „Personalabbau“ und „Sparen“ vor. Und man fragt sich natürlich schon, wieso SAP jetzt, während das Wachstum weitergeht, meint, so dringend Kosten reduzieren zu müssen. Zwar ist es eigentlich vernünftig, dann zu sparen, wenn das Umfeld es einem ermöglicht, und nicht erst, wenn das Kind im Brunnen liegt, wie man das bei zu vielen anderen Unternehmen erlebt. Aber es mag so manchen verunsichern.
Hinzu kommt, dass die Analysten zwar mehrheitlich für SAP bullisch sind und das durchschnittliche Kursziel mit 289 Euro sogar leicht über dem im Februar mit 283,50 Euro markierten Verlaufsrekord der Aktie liegt. Aber nachdem SAP von Oktober 2023 bis Februar 2025 fast wie ein Strich gestiegen war, ist es nicht überraschend, dass relativ viele Analysten stur an einer bullischen Einstellung festhalten, auch wenn die Aktie eher teuer bewertet ist.
Und das ist sie, denn für die 2025er-Gewinnerwartung liegt das Kurs-/Gewinn-Verhältnis bei 42, was auch für die Software-Branche eher üppig ist. Und zu hoch wäre, wenn die Erwartung für die Gewinne der kommenden Jahre nicht hoch genug ist. Und wenn man sich ansieht, dass der Schnitt der Prognosen für den Gewinn des Jahres 2027 so liegt, dass dann ein „normales“ Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 30 erreicht wäre, sofern die andere Größe der Berechnung, nämlich der Kurs, ab jetzt bliebe, wo er ist, wird klar: Die Bewertung kann für Anleger zum Problem werden. Das wird sie zwar nie, solange der Aufwärtstrend weiter dynamisch ist. Aber Sie sehen es ja im Chart: Die Aktie hat zuletzt in Sachen „Aufwärts“ nichts mehr zuwege gebracht.

Daher sollte man sich nicht zu sicher sein, dass SAP das durch das Minus des Mittwochs gestartete Ringen mit der wichtigen 200-Tage-Linie gewinnt. Wäre es sicher, wäre sie schließlich gar nicht erst dort angekommen. Der Kurs müsste über 270 Euro schließen und damit über das letzte Zwischenhoch und die über die Hochs seit Februar konstruierbare Abwärtstrendlinie kommen. Solange das nicht der Fall ist, wäre SAP aus charttechnischer Sicht nicht bullisch, sondern eine Aktie in der Schwebe, die, wenn sie mit 234 Euro nicht nur die 200-Tage-Linie, sondern auch das März-Tief brechen würde, durchaus Korrekturpotenzial in die Region 210/216 Euro hätte.
Quellen:
Bericht zum 2. Quartal 2025, 22.07.2025: https://www.sap.com/investors/de/why-invest/recent-results.html
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