Hochtief zählt zu den weltweit führenden Baukonzernen. Seit 2011 ist der Hochtief-Konzern mehrheitlich im Besitz der spanischen ACS-Gruppe.
Der Schwerpunkt des Unternehmensgeschäfts liegt auf Hoch-, Tief- und Ingenieurbau sowie auf dem PPP-Geschäft (Public Private Partnership). Realisiert werden vor allem komplexe Infrastrukturprojekte in den Bereichen Verkehr und Energie sowie soziale und urbane Infrastruktur oder Projekte im Minengeschäft. Zu den Leistungen von Hochtief gehören zudem Entwicklung und Betrieb von Immobilien und Anlagen.
International aufgestellt
Mit einem Auslandsanteil von 95 % am Umsatz ist das Unternehmen sehr international ausgerichtet. In den USA beispielsweise ist der Konzern über das Tochterunternehmen Turner führend im Hochbau, während die US-Tochter Flatiron zu den wichtigsten Anbietern im Straßenbau gehört.
Ernüchternd
Man sollte also annehmen, dass Hochtief auf starke Jahre zurückblicken kann. Tatsächlich sind die Ergebnisse aber sehr ernüchternd. Eine nachhaltig positive und überzeugende Entwicklung konnte man nie erzielen.
Daher warnte ich zuletzt im Mai 2018 eindringlich vor der Aktie, damals lag der Kurs noch bei 155 Euro.
Zitat:
Die Entwicklung ist auf allen Ebenen unstetig. In einer anhaltenden wirtschaftlichen Expansion und bei diesem Immobilienmarkt sollten die Zahlen einfach besser ausfallen. Denn die nächste konjunkturelle Flaute kommt mit Sicherheit.
[…] Die Bewertung ist nur zu rechtfertigen, wenn die Expansion noch über Jahre hin anhält.
Seitdem kennt die Aktie im Endeffekt nur noch eine Richtung: Abwärts.
Wie tief denn noch?
Da das Unternehmen inzwischen aber fast zwei Drittel an Wert verloren hat, sollte man die Lage wohl neu sondieren.
Es sollte sich von selbst verstehen, dass das Chance-Risiko-Verhältnis heute ungleich besser ist als damals.
Die Dividendenrendite ist mit 5,38% ebenfalls stattlich und falls man mittelfristig wieder so gut verdient wie vor der Krise, ist es auch wahrscheinlich, dass die Aktie dann wieder deutlich fester notiert.
Die richtigen Fragen
Investoren müssen sich aber noch andere Fragen beantworten. Da man sein Geld nur einmal anlegen kann, stellt sich immer die Frage, ob es nicht bessere Optionen gibt.
Im Fall von Hochtief dürfte das ziemlich einfach sein.
Für kühle Rechner scheidet die Aktie also aus, dafür sind die Unternehmenszahlen einfach nicht gut genug.
Der Umsatz stagniert seit 2011 und man hat Probleme mit der Profitabilität. Die operative Marge bewegt sich knapp über der Null-Linie.
Bereits 2019 hat man einen Verlust eingefahren. Ob es in diesem Jahr besser wird, muss sich noch zeigen.
Darüber hinaus sind die langfristigen Verbindlichkeiten zuletzt sprunghaft angestiegen, in nur vier Quartalen von 1,85 auf 5,34 Mrd. Euro.
Die Schulden übersteigen inzwischen den Börsenwert und werden das Ergebnis auch mittelfristig belasten.
Chart
Derzeit sollte man wohl besser die Finger von Hochtief lassen. Die Aktie zeigt eine eklatante relative Schwäche. Korrigiert der Markt, steht das Papier sofort auf der Abschussliste. So auch heute.
Aus technischer Sicht ist Hochtief angeschlagen und die Bären sitzen fest im Sattel. Die nächste Anlaufstelle dürfte die Unterstützungszone bei 63-65 Euro sein.
Darunter käme es zu einem prozyklischen Verkaufssignal mit Kurszielen bei 55-57 und 50 Euro.

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