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Das Cloudgeschäft geht durch die Decke, der Umsatz der Cloud-Infrastruktur-Sparte legt um 49 % zu. Oracle startet in eine neue Ära.
Oracle auf dem Vormarsch
Bei manchen Unternehmen schaut man sich Quartal um Quartal die Zahlen an und jedes Mal wird man noch bullischer.
So geht es mir seit einiger Zeit bei Oracle.
Erst kürzlich hatte ich mich nochmal positiv zum Unternehmen geäußert (Oracle: Dank Cloudgeschäft 70 % Potenzial?).
Doch darauf, dass sich bei Oracle etwas nachhaltig verändert hat, haben wir schon sehr viel früher hingewiesen: Oracle: Cloud mit „Hyperwachstum“ (14.06.2022 – online ist nur noch die Einleitung abrufbar)
Oracle hat sich neu erfunden und mit dem Cloudgeschäft einen echten Wachstumstreiber geschaffen.
In diesem Segment ist etwas geschehen, womit die wenigsten gerechnet hatten. Nachdem man im Cloud-Bereich über weite Strecken hinterherhinkte und den Anschluss gegenüber Microsoft oder Google zu verlieren schien, gelang mit einigen Neuerungen der MySQL-Cloud-Services „Heatwave“ der große Durchbruch.
Plötzlich konnte man technologisch mit Google & Co. mithalten. Wie man aus Branchenkreisen vernimmt, ist die Oracle-Cloud sogar leistungsstärker als die von Snowflake.
Plötzlich spielte man in der ersten Liga mit und das hat sich bis heute nicht geändert.
Oracle übertrifft wieder die Erwartungen
Das Altgeschäft entwickelt sich zwar nach wie vor schleppend, wirft aber trotzdem Milliarden ab. Hinzu kommen das enorme Wachstum und Potenzial der Cloud-Sparte, die immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Die jüngsten Quartalszahlen, die am 11. März veröffentlicht wurden, sprechen eine klare Sprache.
Der Gewinn lag in Q3 mit 1,41 je Aktie über den Schätzungen von 1,37 USD. Der Umsatz lag mit 13,3 Mrd. USD im Rahmen der Erwartungen.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 7 % und einem Gewinnsprung um 16 %. Die Tage, an denen das organische Wachstum bei Oracle gegen null tendierte, sind längst vorbei.
Der Umsatz der Cloud-Sparte konnte auf Jahressicht um 25 % auf 5,1 Mrd. USD gesteigert werden. Besonders stark hat sich das Cloud-Infrastruktur-Geschäft entwickelt, der Umsatz kletterte um 49 % auf 1,8 Mrd. USD.
Setzt sich das Wachstum in den verschiedenen Geschäftsbereichen in ähnlicher Weise fort, entfällt bald der Großteil der Konzernumsätze auf die Cloud.
Dadurch verändert sich die Qualität von Oracle vollkommen. Die neuen Geschäftsfelder wachsen nicht nur sehr viel schneller, sie sind auch profitabler und generieren wiederkehrende Einnahmen.
Dadurch steigt der Gewinn überproportional und der Cashflow ist besser planbar.
Gewinn steigt überproportional
Das letzte Quartal zeigt das exemplarisch. Der Umsatz kletterte zwar „nur“ um 7 %, gleichzeitig verbesserten sich jedoch die Margen, was zu einem Anstieg des Gewinns je Aktie um 16 % geführt hat.
Da die Cloud-Sparte im Verhältnis zum Altgeschäft immer mehr an Gewicht gewinnt, dürfte diese Dynamik noch weiter zunehmen.
Daher stellt man für das Schlussquartal einen Gewinnsprung um mehr als 20 % auf 1,62 – 1,66 USD je Aktie in Aussicht.
Der Konzernumsatz soll um 4-6 % steigen.
Dem Vorstand zufolge wächst das Cloud-Infrastruktur-Geschäft deutlich schneller als das der Konkurrenz, Oracle gewinnt also Marktanteile.
Der beschränkende Faktor war zuletzt nicht die Nachfrage, sondern die Verfügbarkeit von Hardware.
Da sich die Lage an dieser Front jedoch verbessert, geht man davon aus, dass das Wachstum zunehmen wird und der langfristige Ausblick zu konservativ war.
Oracle gewinnt Marktanteile
Dem CEO zufolge hat man im letzten Quartal eine ganze Reihe von Großaufträgen an Land gezogen und weitere seien in der Pipeline.
(„We expect to continue receiving large contracts reserving cloud infrastructure capacity because the demand for our Gen2 AI infrastructure substantially exceeds supply — despite the fact we are opening new and expanding existing cloud datacenters very, very rapidly“.)
Im Earnings Call betonte man mehrfach, dass man eine gute Beziehung zu Nvidia pflegt und kündigte für den 18. März eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Chip-Hersteller an.
Man darf gespannt sein, was uns erwartet.
Schlechte Neuigkeiten wird man sicher nicht präsentieren. Da der Auftragsbestand um 29 % auf 80 Mrd. USD gestiegen ist, dürft ohnehin klar sein, wohin die Reise geht.
Im laufenden Geschäftsjahr, das noch bis Ende Mai läuft, soll der Gewinn um 8 % auf 5,55 USD je Aktie steigen, die forward P/E liegt demnach bei 23,4.
Im kommenden Geschäftsjahr wird eine zunehmende Dynamik erwartet. Der Gewinn soll um 12 % steigen, die P/E würde im Gegenzug auf 20,9 sinken.
Darüber hinaus dürften die Konsensschätzungen zu niedrig sein.
Die Neuigkeiten haben nachbörslich zu einem Kurssprung um 13,9 % auf 130 USD geführt. Wird der Anstieg im regulären Handel bestätigt, würde Oracle ein neues Allzeithoch markieren.
Die nächsten extrapolierten Kursziele lägen dann bei 137 und 147 – 150 USD. Antizyklische Anleger müssen hingegen darauf hoffen, dass das Gap, welches zum Handelsauftakt entstehen wird, irgendwann geschlossen wird.
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