Oracle ist einer der weltweit führenden Anbieter für Unternehmenssoftware.
Cashmaschine
Es gibt neben SAP wohl kaum ein Unternehmen, dessen Produkte derartig verbreitet sind, wie die von Oracle.
Jedes größere Unternehmen greift auf die beiden zurück.
Das große Wachstum findet bei Oracle dennoch nicht statt. Es scheint fast so, als wäre man schon überall. Wohin soll man dann noch wachsen?
Der Umsatz kletterte in den letzten zehn Jahren von 35,62 auf 39,07 Mrd. USD.
Der Gewinn stieg im selben Zeitraum von 8,55 auf 10,14 Mrd. USD. Berauschend ist das auf den ersten Blick nicht, wären da nicht einige andere Faktoren.
Die operative Marge ist mit über 35% außerordentlich hoch und der Kapitalbedarf für ein Unternehmen in dieser Größenordnung erstaunlich gering.
Mit einem freien Cashflow von zuletzt mehr als 11 Mrd. USD spielt man in der ersten Liga mit.
Die freien Mittel hat man bisher vor allem für massive Buybacks genutzt. In der jüngeren Vergangenheit war das Tempo, mit dem man eigene Aktien zurückgekauft hat geradezu atemberaubend.
In den letzten beiden Jahren hat man fast ein Viertel aller ausstehenden Papiere eingezogen.
Trotzdem hat Oracle auch jetzt noch 43 Mrd. USD an Barmitteln.
Richtungswechsel
Langsam zeichnet sich aber ein Richtungswechsel ab. Es ist nur begrenzt sinnvoll ständig eigene Aktien zu kaufen.
Daher hat man in den letzten Jahren mehr als ein halbes Dutzend Unternehmen aus den Bereichen Cloud, SaaS, Data-Science usw. übernommen.
Bisher schlägt sich das noch nicht in den Konzernzahlen nieder, einige Hundert Millionen an Umsatz bemerkt man bei einem derartigen Giganten eben kaum. Dennoch ist es wichtig, dass man sich immer wieder neue Geschäftszweige erschließt.
Kleine Zukäufe in aussichtsreichen Branchen und Wachstumsmärkten sind ein Mittel.
Der Große Coup
Jetzt könnte es allerdings um einen größeren Brocken gehen. Tik Tok ist zu einem politischen Spielball im Kampf zwischen den USA und China geworden.
Allem Anschein nach wird die chinesische Tik-Tok-Mutter Bytedance das US-Geschäft veräußern müssen.
Die USA drohen andernfalls mit einer Abschaltung der App.
Es ist recht erstaunlich, wer Interesse angemeldet hat. Wenn in der Bieterliste Namen wie Microsoft auftauchen, dürfte das niemand überraschen. Aber selbst Wal-Mart hat wohl ein Gebot abgegeben.
Presseberichten zufolge könnte aber Oracle als Sieger hervorgegangen sein. Ob sich das als kluges Investment herausstellen wird, muss sich noch zeigen.
Der Preis ist heiß
Denn der Preis dürfte es wohl in sich haben. Vor allem, da es derzeit wohl zu einem Bietergefecht kommt und Bytedance in der letzten Finanzierungsrunde bereits mit dem fünfzigfachen des Jahresumsatzes bewertet wurde.
Denken Sie nur kurz darüber nach, was das in der Realität bedeutet. Wenn Sie heute 50 Mrd. USD für ein Unternehmen zahlen, welches 1 Mrd. USD an Umsatz erwirtschaftet.
Wie lange wird es dauern, bis dieses Unternehmen mehr als 50 Mrd. an Gewinn – nicht Umsatz – erwirtschaftet hat?
Und genau darum geht es eigentlich. Man will das investierte Geld schließlich vermehren und irgendwann wieder zurück.
Beigeisterte Anleger?
Ebenso könnte man argumentieren, dass es Oracle auch nicht viel bringt, auf 43 Mrd. USD an Barmitteln zu sitzen.
Da ist es besser, sie zu investieren.
Außerdem dürfte Tik Tok die Fantasie der Anleger beflügeln. Endlich hätte der Konzern wieder einen Wachstumstreiber von nennenswerter Größe.
Das könnte dann auch den Aktienkurs beflügeln. Darüber hinaus ist Oracle auch ohne den Deal nicht hoch bewertet.
Die P/E liegt bei 18,5. Das ist für Oracle normal und im Vergleich zum breiten Markt eher günstig.
Chart
Oracle ist übergeordnet bullisch und der Aufwärtstrend ist intakt. Für antizyklische Anleger bieten sich mehrere Möglichkeiten an. Zwischen 52,50 und 45 USD reihen sich die Supports regelrecht auf.
Ein mögliches Kursziel liegt bei 60 USD. Darüber kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 64 und 69 USD.
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