Seit Ende Mai läuft die Siemens Healthineers-Aktie in einer engen Spanne seitwärts. Zuletzt wurde der Kurs durch ein stetes Für und Wider in diesem Käfig gehalten. Aber spätestens mit den näher rückenden Quartalszahlen wird ein Ausbruch anstehen, nur: in welche Richtung?
Medizintechnik und Healthcare sind im Moment am Aktienmarkt nicht gerade en vogue. Carl Zeiss bröckelt vor sich hin, Sartorius erleidet permanent Schwächeanfälle, die eine Wende verhindern. Dazu kamen zuletzt die Gewinnwarnungen aus der Chemiebranche, die auf eine schleppende Nachfrage verweisen und ahnen lassen, dass es bei der Medizintechnik genauso aussehen könnte. Trotzdem hält sich Siemens Healthineers seit Wochen in einer Seitwärtsbewegung … ein Zeichen dafür, dass diese Aktie relative Stärke aufweist?
Nein, denn dafür lief sie im ersten Quartal tendenziell schlechter als die Branchenkollegen und erholte sich nach dem „April-Crash“ nicht so stark. Seitwärts hin oder her, misst man seit Jahresanfang, liegt Siemens Healthineers sogar schlechter da als Sartorius oder Carl Zeiss Meditec. Dass die Aktie seit Ende Mai keinen nennenswerten Druck sieht, liegt an einem anderen Aspekt: der vermuteten Resilienz gegenüber den Themen China und Zölle. Aber ist das auch etwas, das die Aktie in eine Aufwärtswende tragen könnte?
Expertenmeinung: Das kommt darauf an, wie sich die beruhigenden Worte des Unternehmens in der Bilanz des am 30. Juni beendeten dritten Geschäftsjahresquartals (Geschäftsjahresende 30.9.) niederschlagen. Das Unternehmen hatte Anfang Mai erfreuliche Ergebnisse zum vorherigen Quartal abgeliefert, einen sehr guten Auftragseingang vorweisen können und sah den Gewinn pro Aktie in einer Range zwischen 2,20 und 2,50 Euro. Zugleich sieht man den Druck durch US-Zölle als moderat an und erklärte vergangene Woche, dass die chinesischen Gegenmaßnahmen als Reaktion auf EU-Restriktionen gegenüber chinesischen Medizintechnik- und Healthcare-Unternehmen keine wesentlichen Auswirkungen haben sollten. Was es jetzt noch braucht, ist eine überzeugende Bilanz des Frühlingsquartals nebst eines idealerweise noch einmal angehobenen Ausblicks.

Denn zum einen ist die Aktie im Vergleich zu den vorangehenden Jahren mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 23 eher günstig bewertet, zum anderen sehen die Analysten die Aktie ein gutes Stück höher. Die seit den jüngsten Quartalszahlen vergebenen Kursziele bewegen sich zwischen 56 und 62 Euro und damit sehr solide über der derzeitigen Handelsspanne. Was hieße:
Wenn diese in gut zwei Wochen erwarteten Zahlen überzeugen, ist nach oben durchaus einiges drin, ein Vorstoß in die Widerstandszone 54,18 zu 55,40 Euro wäre da keine Überraschung. Aber wäre der Ausbruch nach oben sicher, wäre er längst gelungen. Würden da zu viele Haare in der Bilanzsuppe schwimmen, dürfte das bärische Lager konstatieren „Siehste, das haben wir doch geahnt“ und die Aktie umgehend unter Druck setzen. Wer hier nicht wetten, sondern investieren will, sollte daher besser abwarten, ob die am 30.7. erwarteten Quartalszahlen wirklich überzeugen können und es gelingt, die obere Begrenzungszone der derzeitigen Handelsspanne bei 47,31/48,01 Euro unter sich zu lassen.
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