Viele Anleger stürzen sich seit einem Monat auf Aktien von Unternehmen, die oft keine Chance haben, die Gewinne des „Prä Crona“-Jahres 2019 im kommenden Jahr auch nur annähernd zu erreichen. Trotz dieses Handicaps steigen solche Aktien bisweilen über die Hochs vor dem Corona-Crash. Auf der anderen Seite bleiben derzeit Aktien liegen, die dieses schwierige Jahr relativ unbeschadet überstehen, auf der anderen Seite aber keine expliziten „Corona-Gewinner“ waren oder sind. Einfach, weil Stabilität momentan nicht im Fokus der Trader steht.
Doch es ist zu bezweifeln, dass sich das allzu lange fortsetzt, nicht zuletzt deshalb, weil viele dieser aktuellen Kursraketen bereits absurde Bewertungen erreicht haben. Da die Realität mit den Hoffnungen vieler Akteure nicht mithalten kann, ist die Chance, dass „konservative“ Aktien mit solider Dividendenrendite und einem günstigen Kurs/Gewinn-Verhältnis wieder gesucht werden, durchaus realistisch. Aktien, zu denen auch die Allianz-Aktie gehört.
Der Finanz- und Versicherungskonzern hatte zwar für das dritte Quartal ein Umsatzminus zum Vorjahresquartal von 6,1 Prozent gemeldet. Aber der operative Gewinn lag mit 2,91 Milliarden Euro nur geringfügig unter dem des dritten Quartals 2019 (2,98 Milliarden) und weit über der durchschnittlichen Kurs-Prognose der Analysten von 2,65 Milliarden. Derzeit schätzen die Experten im Schnitt, dass der Konzern den Umsatz 2020 gegenüber dem Vorjahr trotz der kniffligen Gesamtsituation wird steigern können und der 2019er-Gewinn bereits im kommenden Jahr nicht nur wieder erreicht, sondern übertroffen wird. Hindert die Akteure womöglich eine hohe Bewertung am Einstieg?
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Expertenmeinung: Die Bewertung ist nicht hoch, im Gegenteil. Würde die aktuell geltende Konsens-Prognose von 19,65 Euro Gewinn pro Aktie in 2021 eintreffen, würde sich daraus ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10 errechnen – das läge am unteren Ende der Bewertung der letzten Jahre. Ob die Dividende von 9,60 Euro, die die Allianz für das Geschäftsjahr 2019 auszahlte, für 2020 gehalten wird, ist noch nicht bekannt, aber wäre es so, würde diese Aktie neben der günstigen Bewertung auch noch eine attraktive Dividendenrendite von gut 4,8 Prozent auf Basis des Mittwochs-Schlusskurses vorweisen. Was derzeit aber nicht gerade Goldgräberstimmung unter den Anlegern auslöst, wie der Chart zeigt.
Die Aktie zog Anfang November zwar ebenfalls an und überwand dabei die Widerstandszone 188/195 Euro. Doch kaum war das gelungen, verloren die Akteure das Interesse, die Aktie läuft seit gut drei Wochen müde seitwärts. Wann die Kombination aus Stabilität, günstiger Bewertung und lukrativer Dividende die Akteure wieder auf die Allianz aufmerksam macht, ist vorab nicht zu bestimmen, denn da geht es um emotional basierte Entscheidungen, die die Akteure derzeit auf die „ausgebombten“ Aktien fokussiert. Und wie lange so etwas vorhält, ist nicht einzugrenzen. Aber die Chance, dass auch die Allianz ihr „Prä Corona“-Hoch, im Februar bei 232,60 Euro markiert, ansteuern wird, bleibt erhalten, solange der Kurs die jetzt als Unterstützung fungierende Zone 188/195 Euro hält und dadurch ein bärisches Signal auf charttechnischer Ebene vermeidet.

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