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Alles, was mit der Finanzbranche zu tun hat, wurde letzte Woche, teilweise scheinbar sogar unlimitiert, auf den Markt geworfen. Auch die Allianz-Aktie war in diesen Strudel geraten. Doch am Montag drehte sie genau da, wo sie drehen musste, um nicht bärisch zu werden. Hält das?
Die Angst ging um, dass die Kombination aus stark gestiegenen Zinsen, die auf den Wert bestehender Anleihebestände drücken und aus einer Welle von abgezogenen Einlagen all diejenigen Unternehmen in die Bredouille bringen, die Geld für andere verwahren oder verwalten. Auch der Allianz-Konzern gehört in diese Kategorie, denn er ist nicht nur Versicherer, sondern auch Vermögensverwalter und Finanzdienstleister. Aber bis ein Unternehmen wie die Allianz ins Schleudern gerät, müsste einiges passieren. Sehr viel mehr, als bislang passiert ist.
Zwar ist der Umstand, dass man die Probleme der Credit Suisse jetzt mit dem Mantel der sie übernehmenden UBS zudeckt, kein Schritt, um die Risiken, die derzeit herrschen, zu bannen. Aber würde die Allianz-Aktie wieder auf die höheren Kurslevels vom Monatsanfang zurückkehren, dann auch nicht mit dem Argument, dass die „Bankenkrise“, die bislang ja noch nicht einmal eine ist, gelöst wäre. Sondern mit dem Argument, dass man sie nicht in die Kategorie potenzieller Problemkinder in der Finanzbranche einordnen kann. Ein erster Schritt ist mit der Rallye seit Montagvormittag bereits gelungen. Nur ist das noch nicht nachhaltig.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Allianz Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Wenn der Aktienmarkt insgesamt nervös wird, basiert diese ansteckende Unruhe mehr auf den Kursbewegungen an sich als auf den Fakten. Die tatsächliche Lage zu erfassen, kostet Zeit und bedarf der nötigen Kenntnisse. Fallende Kurse aber, die sieht jeder. Dass die Allianz vor gut einem Monat ein sehr gutes Jahr 2022 berichtete und einen soliden, optimistischen Ausblick für 2023 vorlegte, ist nicht allen, die diese Aktie traden, bewusst. Das Chartbild indes kann jeder sehen und mit wenigen Blicken einordnen.
Daher ist es vor allem der Chart und weniger die tatsächliche Risiko-Konstellation, der die Verkäufe intensivierte und der jetzt entscheiden wird, ob der Selloff der vergangenen Woche eine Eintagsfliege bleiben oder aber ein zweiter Abverkauf folgen wird. Es wäre damit durchaus opportun, die Entscheidung, ob man investiert bleibt, zukauft oder aussteigt, primär am Chartbild zu orientieren, auch, wenn man als versierter Investor die tatsächliche Gemengelage immer im Blick behalten sollte. Und was den Chart angeht, hat die Aktie genau da nach oben gedreht, wo es entscheidend wurde: an der 200-Tage-Linie.

Sie war das Sprungbrett für die Käufe des Montags. Und dass es am Dienstag zu Anschlusskäufen kam, ist grundsätzlich ein gutes Zeichen. Fällt diese derzeit bei 192 Euro verlaufende Linie aber doch noch, wäre es keine Überraschung, wenn die Aktie schnell in die nächste Auffangzone 178/182 Euro durchgereicht wird. Zumindest für kurzfristige Akteure wäre es daher im Fall eines Unterschreitens der Linie zu überlegen, auszusteigen.
Darüber investiert zu bleiben, wäre aus aktueller Sicht sinnvoll. Aber wollte man in bestehende Positionen zukaufen oder neu einsteigen, sollte man entweder einen konsequenten Stopp unter die 200-Tage-Linie legen oder, wer vorsichtiger vorgehen will, abwarten, bis sich der Gesamtmarkt wirklich beruhigt hat. Denn was wir bislang sehen, ist eine Erleichterungsrallye auf Basis von Meldungen, die eine solche Erleichterung eigentlich nicht unterfüttern würden.
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