JPMorgan hat den Stresstest der Fed locker bestanden und umgehend darauf reagiert. Es wurde ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm beschlossen.
Mit den 30 Mrd. USD könnte man derzeit jede zwölfte Aktie einziehen. Das dürfte den Kurs stützen und das EPS befeuern.
Das ist der Unterschied
Schaut man sich die Entwicklung der meisten europäischen oder deutschen Banken an, kann einem die gute Laune schnell vergehen.
In den USA sieht das anders aus. Dort hat man ein freundlicheres regulatorisches Umfeld, die Finanzkrise ist längst überwunden.
Das gilt sowohl geschäftlich als auch kurstechnisch.
JPMorgan ist aus einer Vielzahl an Gründen der Branchenbulle. Unter den US-Großbanken konnte seit der Finanzkrise nur JPM wachsen.
Die Erträge legten in diesem Zeitraum von 102,7 auf 115,6 Mrd. USD zu. Gleichzeitig hat sich die Profitabilität deutlich verbessert, der Gewinn kletterte von 17,4 auf 36,4 Mrd. USD.
Befeuert durch umfassende Buybacks legte das Ergebnis von 3,96 auf 10,72 USD je Aktie zu.
Da wären wir beim Thema
In der vergangenen Woche hat die FED einen umfassenden Stresstest der US-Banken durchgeführt.
Das Ergebnis ist erfreulich, vor allem für JPMorgan. Demnach sind die großen Geldhäuser allesamt ausreichend kapitalisiert und kommen mit der Pandemie gut zurecht.
Dementsprechend hat die US-Notenbank die Zügel etwas gelockert und bis zu einem gewissen Maß Dividenden sowie Aktienrückkäufe gestattet.
Im Fall von JPMorgan bedeutet das, dass man sich eine Quartalsdividende von 0,90 USD je Aktie und 30 Mrd. USD an Buybacks leisten kann.
Beim aktuellen Kurs entspricht das einer Dividendenrendite von 2,96%. Das freigegebene Kapital würde für den Rückkauf jeder zwölften Aktie ausreichen.
Das dürfte den Kurs nachhaltig stützen und das Ergebnis je Aktie entsprechend steigern.
Ausblick und Bewertung
Die großen US-Banken sind kerngesund und hochprofitabel. Im Vorjahr erreichte JPMorgan immerhin eine Nettomarge von knapp über 30%.
Die derzeitige Krise drückt zwar auf die Profitabilität, in den letzten zwölf Monaten hat man dennoch mehr als 25 Mrd. USD verdient.
Im letzten Quartal hat man einen Gewinn von 2,92 USD je Aktie erzielt, ein fast schon rekordverdächtiges Ergebnis.
Es ist daher nicht weit hergeholt anzunehmen, dass JPMorgan zeitnah wieder an die Profitabilität vor der Krise anknüpfen kann. Gepaart mit den Buybacks könnte die P/E dadurch schnell in Richtung 10 sinken.
In den letzten fünf Jahren lag der Wert durchschnittlich bei 12,8.
Chart
Die Aktie hat sich seit dem Corona-Crash nachhaltig erholt und bewegt sich in einem Aufwärtstrendkanal.
Ein Ausbruch über 125 USD und somit aus dem Kanal würde zu einem prozyklischen Kaufsignal führen. Mögliche Kursziele lägen dann bei 130 sowie 138 USD.
Für antizyklische Investoren wären die Unterstützungen bei 115 und 105 USD interessant.

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