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Die US-Inflationsdaten für Juni waren perfekt, Notenbankchef Powell äußert sich immer mehr in Richtung einer Leitzinssenkung, die der Markt für Ende Juli als Chance, für September mittlerweile als sicher ansieht. Müsste das nicht der perfekte Moment für Anleihe-Käufe sein?
Kurz vorweg als Erläuterung: Sinkende Zinsen bedeuten sinkende Renditen bei den Anleihen. Die Rendite errechnet sich aus dem festen Zinssatz der Anleihe, geteilt durch den beweglichen Kurs. Da der Zins fix bleibt, kann die Rendite also nur fallen, indem der Kurs der Anleihe zulegt. Das heißt: Wenn die Nachfrage das Angebot deutlicher übersteigt, entstehen als „Nebeneffekt“ der Kursgewinne fallende Renditen. So zu sehen bei den hier abgebildeten Kursen des Futures auf US-Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit (Treasury Bonds oder kurz T-Bonds) im Herbst 2023:
Als man damals sicher war, dass die US-Leitzinsen spätestens im März 2024 erstmals gesenkt und dann schnell und weit nach unten genommen werden, wurde gut zwei Monate lang massiv gekauft. Der Kurs des T-Bond-Future stieg, die Rendite der „Zehnjährigen“ fiel entsprechend. Man nahm also das erwartete Szenario vorweg. Der Haken: Es kam nicht. Nun ließe sich aber behaupten: Jetzt kommt es aber wirklich, also: Jetzt oder nie?
Expertenmeinung: Diese Sichtweise hat etwas für sich. Zumal die Chance auf jetzt wirklich und auch eher zügig bis in einen neutralen Bereich (den man derzeit so um die 2,5 Prozent sieht) sinkende Leitzinsen auch deswegen steigt, weil die US-Konjunktur, anders noch als im vergangenen Herbst, doch noch beginnt, unter dem Druck der hohen Zinsen einzuknicken. Eine rezessive Tendenz kann die Teuerung sogar ins Gegenteil umschlagen lassen, was die US-Notenbank wenn, dann nur sehr kurze Zeit als eine Art Kur nach den stark gestiegenen Preisen zulassen würde. Dann müssten die Leitzinsen runter, und zwar schnell.
Und wer sich auf zehn Jahre die jetzt aktuell für die zehnjährigen T-Bonds um 4,23 Prozent liegende Rendite sichern will, müsste entweder jetzt zugreifen oder aber sicher sein, dass es anders kommt. Und der Zins längere Zeit hoch bleibt oder sogar steigt und das in der Zukunft noch niedrigere Anleihekurse und damit noch bessere Kaufgelegenheiten offeriert. Was immer möglich ist, aber aktuell ist das eben weniger wahrscheinlich. Doch in Bezug auf die Faktenlage im Kursbild geht eine Augenbraue nach oben, denn:
Dafür, dass es möglich wäre, dass man jetzt die letzte Gelegenheit hätte, noch eine Rendite über vier Prozent für zehn Jahre zu bekommen und dann auch noch die Wahl hätte, diese zehn Jahre zu kassieren oder alternativ gute Kursgewinne beim vorzeitigen Verkauf einzufahren, ist die Reaktion auf die US-Inflationsdaten überschaubar.
Als Reaktion auf die Inflationsdaten vorige Woche gab es zwar einen Kurssprung, der die T-Bonds über die mittelfristige Abwärtstrendlinie trug. Aber seither passiert nichts mehr … und noch könnte dieser im Chart zu sehende, kurzfristige Aufwärtstrendkanal auch als „bärische Flagge“ eingeordnet werden.
Einen Fuß in die Tür zu stellen, wäre also nach dem derzeitigen Sachstand zwar einen Gedanken wert. Aber da man nie sicher sein kann, was die Zukunft bringt und wie sich Teuerung und Wirtschaft in den USA in den kommenden Monaten präsentieren, wäre es ratsam, sich Schritt für Schritt in kleineren Tranchen einzukaufen. Und es wäre ebenso sinnvoll, Long-Positionen mit einem Stop Loss um die 109 Prozent zu versehen, knapp unter der Flaggen-Formation und dem letzten Zwischentief zur Monatswende.
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