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Der Aufwärtstrend des US-Dollars zum Yuan läuft bereits seit dem Frühjahr 2022. Für die US-Wirtschaft ist die Aufwertung des US-Dollars ein Problem. Zwar wird der Trend gerade auf die Probe gestellt, aber erst, wenn er bricht, wäre die US-Wirtschaft wieder in einer „Komfortzone“.
Je mehr Yuan man für einen US-Dollar bezahlen muss, desto vorteilhafter ist das für die Exportnation China. Die Inflation hat vielen US-Bürgern das Einkommen beschnitten, man neigt umso mehr dazu, günstigere Waren zu kaufen. Und die kommen fast immer aus China. Dabei verschärft ein schwacher Yuan diese Situation noch, denn:
Wenn der US-Dollar für die chinesischen Hersteller teurer, sprich wertvoller wird, wird deren Gewinnpanne größer, wenn sie Waren in den USA verkaufen, dafür US-Dollar einnehmen und dann beim Umtausch mehr Yuan dafür erlösen. Alternativ können sie aber auch die Gewinnspanne beibehalten und den Währungsvorteil nutzen, um die Preise noch weiter zu senken und so US-Konkurrenzprodukte erst recht zu verdrängen.
Im Gegenzug ist der schwache Yuan für US-Unternehmen, die nach China exportieren, negativ. Halten sie die Preise konstant, bedeutet eine Abwertung des Yuan, dass in US-Dollar dann weniger dabei herauskommt. Passen sie jedoch die Preise nach oben an, um in US-Dollar denselben Ertrag zu haben, werden die Umsätze sinken, weil teurere US-Waren dann auch weniger Käufer finden. Damit ist klar:
Die US-Wirtschaft hat durch diesen Aufwärtstrend, der den US-Dollar zuletzt sogar über die Hochs der Handelskrieg-Phase zur Amtszeit von Donald Trump trug, ein Problem. Und dass die chinesischen Behörden den Wert der eigenen Währung im Gegensatz zu den meisten anderen Regierungen nicht nur aktiv beeinflussen kann, sondern es auch tut, stößt bei dieser Bevorteilung der chinesischen Exporteure sauer auf. Was kann man tun?
Den aktuellen Kurs und Chart des Währungspaars USD.CNY und historische Wechselkurse finden Sie hier.
Expertenmeinung: Der übliche Weg hat sich als kein guter erwiesen: „Strafzölle“, um chinesische Importe auf diesem Weg wieder zu verteuern, haben bislang immer Gegendruck ausgelöst, der dann wieder für die US-Exporteure in China Nachteile brachte. Es bliebe die Hoffnung, dass sich Chinas Konjunktur bald gut genug stabilisiert, um diese Stütze eines gezielt zum US-Dollar schwachen Yuan nicht mehr zu benötigen. Auch sinkende Renditen am US-Anleihemarkt bzw. sinkende Leitzinsen könnten hilfreich sein. Aber letzten Endes ist da viel Politik im Spiel, nicht zuletzt, weil Chinas Regierung die eigene Währung eben steuern kann.
Worauf die US-Unternehmen hoffen können: Chinas Wirtschaft ist vor allem wegen des wankenden Immobilienmarkts angeschlagen. Das fördert zwar einerseits den Drang, über eine schwache Währung Hilfestellung zu erlangen, andererseits kann man sich einen neuen Handelsstreit mit den USA oder der Eurozone dadurch nicht leisten. Dass man dort bereits mit Strafzöllen auf chinesische E-Fahrzeuge und Photovoltaikerzeugnisse droht, kann Peking keinesfalls recht sein. Aber ob das reicht, um die US-Unternehmen wieder in die „Komfortzone“ zu bringen, indem dieser aktuell im Test befindliche Aufwärtstrend fällt?
Käme es dazu, indem der US-Dollar wieder unter einen Gegenwert von 7,08 Yuan pro US-Dollar fällt, wäre der Weg aus rein charttechnischer Sicht umgehend bis in den Bereich von 6,85 Yuan/US-Dollar frei. Grundsätzlich also eine Basis für einen Dollar Short-Trade zum Yuan, aber wer darüber dann nachsinnt, sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es hier um ein politisch beeinflussbares Währungspaar geht … und das macht das Trading riskanter als üblich!
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