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Workday meldet einen Umsatz- und Gewinnsprung und übertrifft die Erwartungen, senkt jedoch die Prognose. Wie passt das zusammen?
Vom Mittelständler bis zum Großkonzern
Workday ist einer der führenden Anbieter cloudbasierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung.
Kürzlich wurde Workday wieder als Leader für „financial planing software“ eingestuft (Link).
Das Kernstück ist das Human Capital Management (HCM), mit dem selbst international agierende Konzerne die Arbeitsstunden, Überstunden, Feiertage und weitere Details von Mitarbeitern erfassen und die Löhne automatisch berechnen können.
Das hört sich im ersten Moment trivial an, ist es aber nicht. Und an dieser Stelle enden die Möglichkeiten der Workday-Systeme auch nicht.
Egal ob Buchhaltung, Finanzen, HR oder Entgeltabrechnung, Workday deckt alle angrenzenden Themen ab. Die Analyse von Finanzen, Personal, operativen Themen, das Personalmanagement, Talent-Akquise, Projekt- und Ressourcenmanagement, Zeiterfassung, die Planung von Budgets, Vertrieb und so weiter.
Erfolgsrezept und Wachstumstreiber
Darüber hinaus können alle vorliegenden Datensätze eingehend analysiert werden.
Im Endeffekt benötigt jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe Systeme, um diese Herausforderungen zu meistern und immer mehr setzen auf Workday.
Gleichzeitig baut Workday die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter aus. Derzeit deckt man einen der wichtigsten Bereiche von ERP-Systemen ab, jedoch noch lange nicht alle.
Die Kombination aus neuen Kunden und neuen Anwendungsfeldern hat in der Vergangenheit zu erheblichem Wachstum geführt und dürfte es auch in Zukunft.
Achterbahnfahrt, aber warum eigentlich?
In den letzten fünf Jahren hat sich der Umsatz von 3,63 auf 7,26 Mrd. USD in etwa verdoppelt.
Der freie Cashflow konnte in dieser Zeit von 2,73 auf 7,24 USD je Aktie noch stärker gesteigert werden.
Während es mit den Geschäftszahlen kontinuierlich und in hohem Tempo aufwärts ging, legte die Aktie eine Achterbahnfahrt hin. Aktuell steht die Aktie wieder mal unter Druck.
Seitdem Workday ein neues Allzeithoch bei über 300 USD markiert hat, befindet man sich im Rückwärtsgang, obwohl die geschäftliche Entwicklung weiterhin stark ist.
Im Februar meldete man ein Umsatzplus von 17 % und einen Gewinnsprung um 51 %, der FCF kletterte sogar 53 % auf 948 Mio. USD.
Die Aktie brach daraufhin ein und hat sich seitdem nicht mehr erholt.
Das sind die Quartalszahlen
Der Gewinn lag mit 1,74 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,58 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,99 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,97 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 18 % und einem Gewinnsprung um 31 %. Der freie Cashflow konnte sogar um 33 % auf 291 Mio. USD gesteigert werden.
Die Umsatzprognose (subscription revenue) wurde jedoch von 7,73 – 7,78 auf 7,70 – 7,73 Mrd. USD gesenkt. Im Gegenzug soll die operative Marge auf 25,0 statt 24,5% steigen.
Daraufhin ist die Aktie abermals abgestürzt. Vorbörslich notiert Workday 12,51 % im Minus bei 228,25 USD.
Die Kursreaktion ist typisch, ergibt aber wenig Sinn. Denn die Anpassung der Prognose ist nicht substanziell und die zugrundeliegenden Trends sind intakt.
Ausblick und Bewertung
Das zeigt der Auftragsbestand eindeutig. Der Auftragsbestand für die kommenden 12 Monate konnte um 17,9 % auf 6,60 Mrd. USD gesteigert werden und die Aufträge für die kommenden 24 Monate sogar um 24,2 % auf 20,68 Mrd. USD.
Darüber hinaus dürfte die Prognose für den freien Cashflow zu niedrig sein.
Aus unerfindlichen Gründen sehen die Konsensschätzungen für dieses Jahr keinen Anstieg des FCF vor.
Das steht in einem scharfen Widerspruch zu dem anhaltend hohen Wachstum und dem Umstand, dass der FCF im ersten Quartal um 33 % gestiegen ist.
Nehmen wir an, dass der FCF um 10 % steigen wird, kommt Workday auf ein forward P/FCF von 28,7. Sollte der FCF sogar um 30 % steigen, liegt der forward P/FCF bei 24,3.
Das ist in Anbetracht aller vorliegenden Fakten wenig. Workday ist aktuell niedriger bewertet als am Crash-Tief von 2020. In den letzten fünf Jahren lag der P/FCF durchschnittlich bei 51.
![Workday Aktie: Chart vom 24.05.2024, Kurs: 228,25 - Kürzel: WDAY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Workday Aktie: Chart vom 24.05.2024, Kurs: 228,25 USD - Kürzel: WDAY | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.de/app/uploads/2024/05/20240524-workday-uebertrifft-die-erwartungen-aktie-bricht-ein.png)
Aus technischer Sicht entscheidet sich der Fortgang kurzfristig bei 222 USD. Fällt die Aktie unter diesen Support, muss mit einer Fortsetzung der Korrektur in Richtung 200 – 207 USD gerechnet werden.
Gelingt hingegen eine Rückkehr über 230 USD, würde sich die Lage deutlich entspannen. In diesem Szenario wäre eine Erholung in Richtung 245 USD denkbar.
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