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Workday hat sich von den Tiefs gelöst und eine schöne Rallye hingelegt. Die Aktie zeigt relative Stärke und das nicht erst seit der laufenden Erholung.
Auch zuvor, während all die Wachstumsaktien und Krisengewinner von 2020 in den Keller rauschten, war Workday vergleichsweise stark.
Sicherlich, der Kurs hat sich halbiert, aber wie viele Anlegerlieblinge von 2020 würden Ihnen spontan einfallen, die um 80 oder 90% eingebrochen sind?
Von Peloton über Zoom bis Block, die Namen kennt jeder.
Die Gründe dafür, dass der Abverkauf von Workday nicht ganz so extrem gefallen ist, sind simpel.
Das Geschäft hat sich seitdem besser entwickelt als erwartet und die Bewertung war nicht ganz so extrem wie bei vielen anderen Titeln.
Zum Vergleich: Das KUV von Zoom lag am Hoch bei etwa 80 und die forward P/E bei 167.
Im Vergleich dazu erschien Workday mit einem KUV von 14,7 und einer forward P/E von 81 fast schon moderat bewertet.
(Die P/E ist bei Workday auch nicht die beste Kennzahl, zielführender ist der P/OCF, der damals bei 44 lag)
Natürlich waren beide Unternehmen zu dem Zeitpunkt überbewertet, jedoch in unterschiedlichem Ausmaß.
Das führt natürlich zu einem anderen Korrekturbedarf, der bei Workday durch starke Geschäftszahlen weiter abgefedert und bei Zoom leider durch mehrere enttäuschende Quartale weiter befeuert wurde.
9 von 10
Workday hat in den letzten zehn Quartalen zehnmal die Erwartungen übertroffen und das meistens substanziell. In dem einen Fall, in dem man die Prognosen verfehlt hat, war es knapp und obendrein hatte man gleichzeitig den Ausblick angehoben.
Doch kommen wir zu den ganz neuen Informationen. Workday hat am Montag nachbörslich die Zahlen zum vierten Quartal vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 0,99 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,90 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,65 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,62 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 20% und einem Gewinnsprung um 21%.
Die Aktie gab als Reaktion auf die Zahlen trotzdem um 3,02% auf 179,34 USD nach.
Im Gesamtjahr lag das Umsatzwachstum bei 21% auf 6,22 Mrd. USD, das Ergebnis war allerdings von 3,99 auf 3,64 USD je Aktie rückläufig.
Der operative Cashflow war mit 6,45 USD je Aktie weitgehend unverändert.
Die nachlassende Profitabilität zu Beginn des Jahres war auf einen Planungsfehler zurückzuführen. Wie der absolute Großteil der Software-Branche hatte auch Workday mit einer höheren Nachfrage gerechnet und dafür die personellen und infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen.
Die wieder steigende Profitabilität zeigt, dass hier mit Erfolg gegengesteuert wurde.
Die Umsatzprognose für Subskriptionen im laufenden Geschäftsjahr wurde mit 6,53 – 6,58 Mrd. USD bestätigt (+18%), die operative Marge soll allerdings bei 23% statt 21,5% liegen.
Ausblick und Bewertung
Die aus meiner Sicht wichtigste Kennzahl ist allerdings der Wert der noch ausstehenden Aufträge.
Der sogenannte Total Subscription Revenue Backlog konnte im Jahresverlauf um 28,4% auf 16,45 Mrd. USD gesteigert werden.
Das bedeutet, dass Workday die nächsten 16,45 Mrd. USD an Umsatz bereits eingetütet hat, davon entfallen 9,68 Mrd. USD auf die kommenden 24 Monate.
In Summe soll der Umsatz sowohl im laufenden wie auch den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 17-20% steigen.
Beim operativen Cashflow liegt das erwartete Plus bei 23-24%, beim Gewinn bei 18-32%.
Das Wachstum ist also erheblich und obendrein profitabel, was eine entsprechende Bewertung rechtfertigt.
Das KUV dürfte im Jahresverlauf auf 6,36 sinken und der P/OCF auf 22,9. In den fünf Jahren vor dem allgemeinen Aktienhype lag das KUV durchschnittlich bei 11,9 und der P/OCF bei 53.

Vorbörslich notiert Workday 3,02% im Minus bei 179,34 USD. Fällt die Aktie jetzt unter 176 USD, kommt es zu einem Verkaufssignal mit einem möglichen Kursziel bei 159 USD.
Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 136-140 USD frei.
Für antizyklische Investoren könnte das eine Gelegenheit sein, sukzessive einzusteigen oder aufzustocken.
Solange die Aktie jedoch nicht unter 176 USD fällt, könnte die Rallye auch zeitnah fortgesetzt werden. Das nächstgelegene Kursziel liegt bei 190 USD.
Darüber wäre der Weg in Richtung 200 USD frei.
Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie jedoch nicht unter 130 USD fallen.
Auszug aus der letzten Analyse zu Workday:
Womit verdient Workday überhaupt Geld?
Workday ist einer der führenden Anbieter cloudbasierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung.
Das Kernstück ist das Human Capital Management (HCM), mit dem selbst international agierende Konzerne die Arbeitsstunden, Überstunden, Feiertage und weitere Details von Mitarbeitern erfassen und die Löhne automatisch berechnen können.
Das hört sich im ersten Moment trivial an, ist es aber nicht. Und an dieser Stelle enden die Möglichkeiten der Workday-Systeme auch nicht.
Egal ob Buchhaltung, Finanzen, HR oder Entgeltabrechnung, Workday deckt alle angrenzenden Themen ab. Die Analyse von Finanzen, Personal, operativen Themen, das Personalmanagement, Talentakquise, Projekt- und Ressourcenmanagement, Zeiterfassung, die Planung von Budgets, Vertrieb und so weiter.
Darüber hinaus können alle vorliegenden Datensätze eingehend analysiert werden.
Ohne geht es nicht
Im Endeffekt benötigt jedes Unternehmen ab einer gewissen Größe Systeme, um diese Herausforderungen zu meistern.
Scheinbar setzen immer mehr davon auf Workday.
Und Workday wiederum baut die Anwendungsmöglichkeiten immer weiter aus. Derzeit deckt man einen der wichtigsten Bereiche von ERP-Systemen ab, jedoch noch lange nicht alle.
Die Kombination aus neuen Kunden und neuen Anwendungsfeldern hat in der Vergangenheit zu erheblichem Wachstum geführt und dürfte es auch in Zukunft.
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