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Seit dem bisherigen Jahrestief am 5. August hat die Aktie des Bioenergie-Herstellers Verbio in der Spitze über 40 Prozent zugelegt. Zwar ist das bislang nur ein bullisches Signal auf kurzfristiger Ebene, aber die zuletzt drückenden Rahmenbedingungen verbessern sich.
Seit Jahren steigt die Produktionsmenge beim Biokraftstoff- und Biogas-Hersteller Verbio. Was aber weniger deutlich steigt, ist der Umsatz, denn die Preise stehen unter Druck. Befristete Förderungen, gefälschte Importe, Dumping-Preise aus Asien, all das drückt in den letzten Jahren drastisch auf die Gewinnmarge.
Und Verbio musste dem machtlos zusehen, denn da wäre die Politik gefordert gewesen. Man optimierte Produktionsprozesse, tat sich nach neuen Herstellungsmethoden und potenziellen Einsatzmöglichkeiten um. Aber das konnte den Margendruck nicht ausgleichen … und die Anleger suchten das Weite.
Doch mittlerweile rührt sich etwas. Schon am 22.7. kam die Meldung, dass die EU ab jetzt, Mitte August, höhere Zölle für chinesischen Biodiesel verhängt. Und gestern wurde gemeldet, dass Bundeswirtschaftsminister Habeck die Förderungen für Energie aus Biomasse reformieren will. Das alles greift nicht von heute auf morgen, aber immerhin formt sich ein Bild, in dem Verbio in einiger Zeit wieder vernünftige Preise für seine Produkte erzielen kann.
Kurzfristig wird das zwar nicht viel ändern, zudem bleibt die Problematik zu geringer Kontrollen bei falsch etikettierten Kraftstoffen und Dumping-Preisen, die nicht nur China betreffen. Aber die Perspektive, dass das Unternehmen, gestrafft durch die laufenden Effizienzsteigerungen, mittelfristig in einem wieder robusten Markt zu alter Stärke zurückfindet, steht im Raum … und führte am Montag zu Käufen.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur VERBIO Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ein gutes Zeichen? Zweifellos. Das Signal zum Einstieg für das bullische Lager? Auf ganz kurzfristiger Ebene schon, mittelfristig aber noch nicht.
Wir sehen im Chart, dass die Verbio-Aktie Anfang des Monats aus einer seit Januar laufenden Bodenbildungs-Spanne nach unten ausgebrochen war. In die hat sie jetzt wieder zurückgefunden, zugleich gelang es, die kurzfristige, Anfang Juni etablierte Abwärtstrendlinie zu überwinden. Damit ist zwar der Ausbruch aus der Handelsspanne nach unten zur Bärenfalle geworden, die Aktie hat damit aber erst einmal nur Spielraum bis zur momentan bei 21,73 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie und darüber dann an die bei 22,85/23,36 Euro verlaufende, obere Begrenzungszone der Seitwärtsspanne. Prozentual für kurzfristige Trader allemal spannend, aber für eine mittelfristig tragfähige Wende muss der Kurs diesen Bereich erst einmal überwinden.
Möglich wäre das, wenn sich auf politischer Ebene im Bereich Bioenergie weitere positive Signale einstellen und Verbio mit einer überzeugenden Bilanz daherkommen sollte. Eine Bilanz, die zum einen zeigt, dass man in einem bislang massiv unerfreulichen Umfeld gut zurande kam und zum anderen eine positive Perspektive bietet. Bis zu dieser Bilanz wird es indes noch ein wenig dauern, denn Verbios Geschäftsjahr endet am 30. Juni … und ein Jahresabschluss dauert länger, so dass man die Ergebnisse nebst Ausblick (vorausgesetzt, es kommen keine Vorab-Zahlen) erst am 26.9. auf den Tisch bekommt.
Quellenangaben: VERBIO-Statement zu den Anti Dumping-Strafzöllen der EU, 22.07.2024: https://www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/detail/verbio-begruesst-die-vorlaeufigen-ergebnisse-im-anti-dumping-verfahren
FAZ-Meldung Reform der Biomasse-Förderung, 19.08.2024: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/klima-nachhaltigkeit/habeck-will-biomasse-foerderung-reformieren-zukunft-der-biogas-anlagen-19928239.html
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