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Mit einem beeindruckenden Kurssprung von 12,3 Prozent quittierte der Markt die am Donnerstagmorgen präsentierten Quartalsergebnisse des Bioenergie-Herstellers VERBIO. Aber so immens das Plus auch war, es stabilisiert bislang nur einen potenziellen Boden.
Nichts war wirklich überraschend an der am Donnerstag vorgelegten Bilanz des ersten Geschäftsjahresquartals 2023/2024 von VERBIO. Immerhin war die unternehmenseigene Prognose für das neue Geschäftsjahr gerade erst Ende September mit der Bilanz des am 30.6. beendeten Geschäftsjahrs 2022/2023 präsentiert worden. Und bei der blieb man: Zwischen 200 und 250 Millionen will VERBIO im neuen Geschäftsjahr beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erreichen. 240 Millionen waren es 2022/2023 gewesen.
Und damit liegt man auf Kurs. Im ersten Quartal lag der Umsatz bei 488,1 Millionen Euro (im Vorjahr, bei klar höheren Preisen, waren es 592,2 Millionen), das EBITDA bei 48,8 Millionen.
Zwar hatte der Gesamtjahresgewinn 2021/2022 immens viel höher gelegen, da wurden 503 Millionen erreicht. Aber das basierte auf der Kombination aus Materialengpässen, knappen Transportkapazitäten, dem Ukraine-Konflikt und den mit ihm einhergehenden Verzerrungen am Energiemarkt. Jetzt werden kleinere Brötchen gebacken. Aber das konnten die Anleger nicht nur vorher wissen, sie hatten es auch unübersehbar in den Aktienkurs eingepreist. Und wer genauer hinschaut, könnte argwöhnen, dass einige es dabei übertrieben hatten, denn:
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Expertenmeinung: Am 30. Oktober, also Anfang vergangener Woche, wurde VERBIO um knapp 12 Prozent abverkauft und dadurch auf das bisherige Jahres-Verlaufstief von Ende April gedrückt. Doch wer da nach einer gesenkten Prognose oder einem markant gesenkten Analysten-Kursziel suchte, suchte vergebens. Entweder hatte da eine große Adresse im Zuge des Window Dressings zum Monatsende ungeschickt agiert oder, was wahrscheinlicher wäre, jemand massiv auf „bad news“ gesetzt und versucht, die Aktie im Vorfeld der gestrigen Bilanz in einen dynamischen Abwärtsimpuls zu drücken, um im Fall weiterer Verluste als Folge einer fatalen Bilanz die leer verkauften Aktien mit gutem Gewinn zurückzukaufen. Was indes, wie wir sehen, schief ging. Aber:

Dadurch, dass VERBIO zuvor so markant unter Druck geraten war, führte das gestrige Plus, so groß es auch war, nicht zu einem bullischen Signal, sondern „nur“ zu der Verfestigung einer Bodenbildung. Damit ist die Chance, dass die Aktie vorerst nicht unter die Zone um 30 Euro fällt gestiegen, aber das ist noch kein bullisches Signal. Das wäre gegeben, wenn der Kurs nicht nur Unterstützungen verteidigt, sondern zumindest einige der über dem derzeitigen Level liegende Widerstandslinien überwindet. Wenn man sich ansieht, dass die Kursziele der vier Analysten, die die Aktie momentan mit konkreten Zielen verfolgen, bei 50, 54, 58 und sogar 70 Euro liegen und alle mit „Kaufen“ einstufen, ist die Chance, dass sich VERBIO weiter voran arbeitet, zwar keine schlechte. Aber gerade an der Börse sollte man nie vergessen: Hier ist schon so mancher „Elfmeter“ vergeben worden, Vorsicht bleibt daher weiterhin angezeigt.
Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023/2024, 09.11.2023: https://www.verbio.de/investor-relations/aktuelles-publikationen/detail/verbio-ag-q1-gj-20232024-prognose-bestaetigt/
Analysten-Kursziele: https://www.verbio.de/investor-relations/aktie/
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