Kontron Aktie Prognose Kontron übernimmt Katek: Der nächste Coup?

News: Aktuelle Analyse der Kontron Aktie

von |
In diesem Artikel

Kontron
ISIN: AT0000A0E9W5
|
Ticker: KTN --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Kontron Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Hammer-News bei Kontron. Die Prognose wurde erhöht, die nächste Übernahme steht fest. Homerun oder Millionengrab?

Es geht Schlag auf Schlag

Die letzte Analyse zu Kontron ist genau vor einer Woche erschienen:
Kontron auf Erfolgskurs: Die nächsten Rekorde

Dort finden Sie alle wichtigen Informationen zum Unternehmen und eine Einschätzung der aktuellen Lage.
Seitdem hat Kontron die Mehrheit an Katek SE gekauft. Handelt es sich dabei um den nächsten gut durchdachten Deal, oder hat man dieses Mal einen Fehler begangen?

Kontron hat 59,4 % der Anteile an Katek vom bisherigen Mehrheitsaktionär Primepulse erworben.
Der Kaufpreis für die 8,59 Millionen Aktien liegt bei 15,00 Euro je Stück.

Kontron hat demnach 128,85 Mio. Euro auf den Tisch gelegt. Es handelt sich also um den größten Zukauf, seitdem man das IT-Servicegeschäft an Vinci verkauft hat.

Der Börsenwert von Kontron liegt bei 1,46 Mrd. Euro, der Wert der neuen Beteiligung ist von bedeutender Größe, jedoch nicht in einer Größenordnung, dass Wohl und Wehe des gesamten Konzerns daran hängen.

Neuer Deal, neues Glück

Das gilt auch dann noch, wenn Kontron die restlichen 40,6 % der Katek-Aktien kaufen wird und das scheint der Plan zu sein.
Kontron hat bereits angekündigt ein Pflichtangebot vorzulegen, dass gleichzeitig ein Delisting vorbereiten wird.

Der Zukauf scheint strategisch Sinn zu ergeben. Kontron war zuvor der größte Kunde von Katek, durch die Übernahme schafft man eine bessere vertikale Fertigungstiefe und stärke die Wettbewerbsfähigkeit.

Katek ist ein führendes europäisches Elektronikunternehmen, das hochwertige Elektronik und Produkte im Bereich Solarenergie und Emobility anbietet.
Katek erwartet mit seinen mehr als 3.200 Mitarbeitern Umsatzerlöse von voraussichtlich über 750 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023.

Der Gewinn dürfte den Schätzungen zufolge bei 0,37 Euro je Aktie liegen. Kontron zahlt demnach ein KGVe von 40,5.
Auf den ersten Blick ist das zu viel. Betrachtet man jedoch den langfristigen Ausblick von Katek, ergibt sich ein vollkommen anderes Bild.

Attraktiver Preis, oder nicht?

Für das Geschäftsjahr 2024 wird ein Gewinnsprung auf 0,96 Euro je Aktie erwartet und nur das und die zukünftigen Gewinne sind für Kontron relevant. Das Geschäftsjahr 2023 ist faktisch abgeschlossen, vor allem aus Sicht von Kontron.

Sollte die Prognose für Katek und das Geschäftsjahr 2025 richtig sein, macht Kontron ein echtes Schnäppchen. Derzeit sehen die Konsensschätzungen einen Gewinn von 1,86 Euro je Aktie vor.

Hinzu kommt, dass die Produkte von Katek mit der Software-Kompetenz und IoT-Konnektivität von Kontron aufgrüstet werden sollen, wodurch eine Steigerung der Bruttomarge um 5 % erreicht werden soll.

Es ist erstaunlich, dass der bisherige Eigentümer der Katek-Anteile dem Deal zugestimmt hat. Für Kontron könnte sich die Sache als Homerun herausstellen.

Im Zuge des Zukaufs hat Kontron die Prognose erhöht und stellt jetzt einen Nettogewinn von etwa 100 Mio. Euro in Aussicht.
Kontron kommt demnach auf ein KGVe von 14,6 und dementsprechend bleiben wir bei der positiven Einschätzung der Aktie.

Kontron Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 22,30 EUR - Kürzel: KTN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kontron Aktie: Chart vom 22.01.2024, Kurs: 22,30 EUR – Kürzel: KTN | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über 22,70 Euro, würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen.
Das würde Kursgewinne in Richtung 23,90 sowie 25-26 Euro und bis zum Allzeithoch ermöglichen.

Antizyklische Einstiegsgelegenheiten würden sich zwischen 20,00 und 17,35 Euro ergeben. Aus heutiger Sicht gibt es jedoch keine ersichtlichen Gründe, warum der Kurs in diesem Umfang nachgeben sollte.

Mehr als 13.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Tobias Krieg
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Kontron Aktie

Kontron hat im Jahresverlauf 2023 bereits mehrfach die Prognose angehoben, doch jetzt setzt man noch einen obendrauf. Es läuft blendend.

Erfolg auf ganzer Linie

Wie das Unternehmen vor wenigen Stunden mitgeteilt hat, sprechen die vorläufigen Zahlen für ein starkes viertes Quartal.
Daher geht man davon aus, dass die bisherigen Ziele abermals übertroffen werden.

Bisher war Kontron davon ausgegangen, dass der Umsatz auf 1,2 Mrd. Euro und der Gewinn von 56 auf 72 Mio. Euro steigen wird.

Die strategische Neuausrichtung und Fokussierung auf das IoT-Geschäft stellt sich als voller Erfolg heraus.
Wir hatten im vergangenen Jahr bereits mehrfach darauf hingewiesen, dass Kontron eine sehr spannende Geschichte ist:
Kontron auf Erfolgskurs: Neuausrichtung mit Potenzial

Kontron’s kluge Übernahmestrategie im Detail

Seitdem man Ende 2022 das IT-Servicegeschäft für 392,3 Mio. Euro an Vinci verkauft hat, konzentriert man sich vollständig auf das IoT-Geschäft.

Um das freigewordene Kapital gewinnbringend anzulegen, setzt man neben dem organischen Wachstum auch auf Zukäufe. Daher hatte man angekündigt, bis zu 500 Mio. Euro in Übernahmen stecken zu wollen.

Den Worten sind inzwischen Taten gefolgt. Dabei geht man bisher in einer Art und Weise vor, die mir sehr gut gefällt.
Statt eine riesige Übernahme durchzuführen und damit alles aufs Spiel zu setzen, hat man eine ganze Reihe kleinerer Akquisitionen durchgeführt.

Darunter beispielsweise der Kauf der Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion, um das Internet of Things (IoT)-Portfolio mit proprietärer Softwaretechnologie zu erweitern.
Die neue Tochter erzielte 2022 einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro. Im Verhältnis dazu erscheint ein Kaufpreis von 24,5 Mio. Euro als sehr moderat.

Anfang Juli 2023 gab man bekannt, dass man Comlab gekauft hatte, einen Spezialisten für Datenkommunikation-Repeater in Zügen mit einem Jahresumsatz von 20 Mio. Euro.

IoT und Software-Expertise

Darüber hinaus verleibte man sich Hartmann und W-IE-NE-R, eine Gruppe von robusten Computersystemen-Herstellern, ein. Die neue Tochter erzielte zuletzt einen Umsatz von 18 Mio. und ein EBITDA von 3 Mio., der Kaufpreis lag bei 22,1 Mio. Euro.

Ferner schnappte man sich für 11,6 Mio. Euro Altimate, welches städtische und überregionale Mobilitätslösungen anbietet. Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 19,6 Mio. Euro und ein EBITDA von 1,8 Mio. Euro.

Anfang Dezember folgte mit Bsquare der nächste Zukauf. Dabei handelt es sich um einen Spezialisten für die Entwicklung und den Einsatz von Softwaretechnologien für Hersteller und Betreiber vernetzter Geräte.
Der Kaufpreis lag bei etwa 38 Mio. USD.

Kontron setzt das Kapital genau so ein, wie wir es erhofft hatten. Man kauft kleinere Nischenplayer, anstatt einen Mega-Deal durchzuführen.
Man wünscht sich, dass manch deutscher Großkonzern auch diese Weisheit besessen hätte.
Dadurch wäre von den Aktionären unseres Landes viel Schaden abgewendet worden.

Die Kasse ist prall gefüllt

Da man trotz der Zukäufe zuletzt noch Barmittel in Höhe von 292,3 Mio. Euro besaß, setzt man parallel dazu auf Buybacks.
Derzeit läuft ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von 70 Mio. Euro, was in etwa 5% des Börsenwerts entspricht.

In Anbetracht der niedrigen Bewertung von Kontron, ist das Kapital auch an dieser Stelle gut eingesetzt.

Denn bei Kontron läuft es seit der Neuausrichtung blendend. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz von 755 auf 871 Mio. Euro gesteigert werden.
Das Ergebnis kletterte von 0,51 auf 0,86 Euro je Aktie.

Der Jahresgewinn dürfte 2023 bei etwa 1,16 Euro je Aktie liegen. Kontron kommt demnach auf ein KGVe von 18,7.
Das ist in Anbetracht von zweistelligen Wachstumsraten wenig.

Ausblick und Bewertung

Das gilt umso mehr, da die Barmittel von Kontron über 20% des Börsenwerts entsprechen. Um die Barmittel bereinigt, liegt das KGVe bei 15,3.

Doch an der Börse wird die Zukunft gehandelt, nicht die Gegenwart. Daher ist es umso erfreulicher, dass sich der Ausblick für 2024 und darüber hinaus ebenfalls sehen lassen können.

Für 2024 stellt man einen Anstieg der Umsätze von 1,2 auf 1,4 Mrd. Euro in Aussicht, das Ergebnis soll von „über 72 Mio. Euro“ auf „über 87 Mio. Euro“ steigen.
Da der Auftragsbestand im Jahresverlauf von 1,46 auf 1,66 Mrd. Euro gestiegen ist, erscheinen die Ziele realistisch zu sein.
Dadurch würde das um die Barmittel bereinigte KGV auf 12,6 sinken.

Deutlich logischer wäre es jedoch, wenn der Kurs steigen würde. Bei den vorliegenden Charakteristiken und der dynamischen Verbesserung der Geschäftszahlen könnte man ein KGV von 20 problemlos rechtfertigen.

In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 23,5. Kehrt die Bewertung wieder auf dieses Niveau zurück, ergibt sich daraus ein Kursziel von 31,72 Euro. Darin sind die Barmittelbestände, Aktienrückkäufe sowie mögliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen durch Übernahmen nicht berücksichtigt.

Kontron Aktie: Chart vom 15.01.2024, Kurs: 21,70 - Kürzel: KTN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kontron Aktie: Chart vom 15.01.2024, Kurs: 21,70 – Kürzel: KTN | Quelle: TWS

Kontron könnte gerade dabei sein, aus einem mehrjährigen Abwärtstrendkanal auszubrechen.
Gelingt ein Anstieg über 22,70 Euro, ist der Ausbruch final gelungen. In diesem Szenario sind weitere Kursgewinne in Richtung 23,90 sowie 25-26 Euro und bis zum Allzeithoch möglich.

Antizyklische Einstiegsgelegenheiten würden sich zwischen 20,00 und 17,35 Euro ergeben. Aus heutiger Sicht gibt es jedoch keine ersichtlichen Gründe, warum der Kurs in diesem Umfang nachgeben sollte.

Die Bullen lassen bei Kontron nicht locker. Die Korrekturen werden immer kürzer und der Druck nimmt zu. Fliegt bei Kontron jetzt der Deckel?

Kontron Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs: 19,00 - Kürzel: KTN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kontron Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs: 19,00 – Kürzel: KTN | Quelle: TWS

Wir haben es mit einer klassischen Abfolge von höheren Tiefs und höheren Hochs zu tun.

Bisher sind die Rallyeversuche aber immer wieder am oberen Ende des Trendkanals zum Erliegen gekommen.
Womöglich schiebt sich Kontron in den kommenden Monaten in ähnlicher Weise nach oben, bis schlussendlich die obere Abwärtstrendlinie (rot) erreicht und überwunden wird.

Sollte es zu einem nachhaltigen Ausbruch kommen, hellt sich das Chartbild spürbar auf. In diesem Szenario könnte es danach unmittelbar bis 24 Euro gehen. Darüber wäre sogar ein Angriff auf das Widerstandsband bei 25-26 oder das Allzeithoch nahe 27 Euro denkbar.

Als antizyklische Kaufzone bietet sich die blaue Aufwärtstrendlinie an, denn dort wurde die Aktie zuletzt immer wieder aufgefangen.

Kontron krempelt sich selbst um

Doch das sind nur die technischen Aspekte. Das wirkliche Potenzial schlummert in den Geschäftszahlen und der möglichen Entwicklung in den kommenden Jahren.

Was hier wirklich vor sich geht, scheint der Markt noch nicht verstanden zu haben.

Kontron hat in den letzten Monaten eine komplette Neuausrichtung vollzogen. Nach dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts für 392,3 Mio. Euro an Vinci will man sich vollständig auf den IoT-Bereich konzentrieren und plante „Game-Changer-Akquisitionen in Höhe von bis zu 500 Mio. Euro“ (Link).

Darauf ließ man im Juli Taten folgen. Kontron kaufte für die schmale Summe von 24,5 Mio. Euro die Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion, um das Internet of Things (IoT)-Portfolio mit proprietärer Softwaretechnologie zu erweitern.

Die neue Tochter erzielte 2022 einen Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro.

Weitere Zukäufe

Damit hatte man aber erst einen kleinen Teil der Mittel ausgegeben, die man durch den Verkauf des IT-Geschäfts erlöst hatte.

Daher hat man seitdem noch einige kleinere Übernahmen durchgeführt. Anfang Juli gab man bekannt, dass man Comlab gekauft hatte, einen Spezialisten für Datenkommunikations-Repeater in Zügen mit einem Jahresumsatz von 20 Mio. Euro.

Darüber hinaus verleibte man sich Hartmann und W-IE-NE-R, eine Gruppe von robusten Computersystemen-Herstellern, ein.
Die neue Tochter erzielte zuletzt einen Umsatz von 18 Mio. und ein EBITDA von 3 Mio., der Kaufpreis lag bei 22,1 Mio. Euro.

Ferner schnappte man sich für 11,6 Mio. Euro Altimate, welches städtische und überregionale Mobilitätslösungen anbietet. Das Unternehmen erzielte zuletzt einen Umsatz von 19,6 Mio. Euro und ein EBITDA von 1,8 Mio. Euro.

Kontron setzt das Kapital tendenziell so ein, wie wir es erhofft hatten. Man kauft kleinere Nischenplayer, anstatt auf einen Mega-Zukauf zu setzen.

Jetzt auch noch Buybacks

Für Aktienrückkäufe möchte man jetzt aber eine größere Summe in die Hand nehmen, daher hat man kürzlich Buybacks mit einem Volumen von bis zu 70 Millionen Euro beschlossen.

Beim aktuellen Börsenwert würde das ausreichen, um in etwa 6% der ausstehenden Aktien einzuziehen. Der Gewinn je Aktie dürfte im Gegenzug entsprechend steigen.

Darüber hinaus stützen Buybacks den Kurs und schaffen bei der derzeitigen Bewertung von Kontron auch einen echten Mehrwert.
Derzeit zahlt das Unternehmen für die eigenen Papiere lediglich ein KGVe von 16,3. Das ist im Verhältnis zu dem erwarteten Wachstum wenig.

Denn in den kommenden beiden Geschäftsjahren wird jeweils ein Gewinnsprung um 20% erwartet.
Damit haben die Prognostiker seit unserer letzten Analyse kräftig nachgebessert.

Ausblick und Bewertung

Doch selbst die neuen Prognosen liegen noch weit unter dem, was Kontron selbst in Aussicht stellt.
Perspektivisch will man um mindestens 15% pro Jahr wachsen und den Umsatz von zuletzt 1,1 Mrd. Euro bis 2025 auf 2,0 Mrd. Euro steigern. Darüber soll eine „deutlich erhöhte Profitabilität“ erreicht werden.

Zum Zeitpunkt der letzten Analyse lagen die Konsensschätzungen für 2023 noch bei einem Gewinn von 1,05 Euro je Aktie und für 2025 bei 1,53 Euro je Aktie.
Seitdem wurden die Schätzungen auf 1,12 und 1,62 Euro je Aktie erhöht.

Doch damit sind wir noch immer weit davon entfernt, was Kontron selbst für 2025 in Aussicht stellt.
Wir werden sehen, ob der Gewinn am Ende nicht, wie wir es erwarten, eher bei 2,00 Euro liegen wird.

Je nachdem, welche Schätzung man heranzieht, ergeben sich unterschiedliche Kursziele. Selbst wenn die Bewertung nicht wieder steigen sollte, liegt das Kurspotenzial zwischen 40% und 70%.

Zu dem starken Wachstum dürfte unter anderem auch ein neuer Großauftrag beitragen, den man kürzlich an Land ziehen konnte.
Demnach wird Kontron wesentliche Komponenten eines satellitengestützten IFEC-Systems (Inflight Entertainment and Communications) liefern, das ab 2024 über einen Zeitraum von fünf Jahren in Flugzeugen mehrerer Fluggesellschaften installiert wird.
Der erwartete Umsatz über den Vertragszeitraum beläuft sich auf rund 90 Mio. Euro.

Kontron kauft wie erwartet zu und stärkt das Internet of Things (IoT)-Portfolio. An der Börse wird das mit einem Kurssprung honoriert.

Komplette Neuausrichtung

Kontron hat in den letzten Monaten eine komplette Neuausrichtung vollzogen. Nach dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts für 392,3 Mio. Euro an Vinci will man sich vollständig auf den IoT-Bereich konzentrieren und plant Game-Changer-Akquisitionen in Höhe von bis zu 500 Mio. Euro“ (Link).

Kontron will das freigewordene Kapital also umgehend in neue Geschäfte stecken. Das birgt immer auch ein gewisses Risiko, denn Übernahmen müssen nicht zwangsweise einen Mehrwert liefern. Wenn jedoch eine Reihe kleinerer und attraktiver Nischenakteure gekauft werden, ist das meistens eine gute Strategie.

Die letzten beiden Absätze stammen aus der vorherigen Analyse zu Kontron:
Kontron auf Erfolgskurs: Neuausrichtung mit Potenzial

Damals hatten wir auf die gute geschäftliche Entwicklung und das Potenzial der Aktie hingewiesen.

So ist es richtig

Wie bereits angesprochen, bringen Übernahmen auch immer Gefahren mit sich. Kauft man beispielsweise ein Unternehmen von ähnlicher Größe, kann es schnell passieren, dass dadurch die eigene Unternehmenskultur zerstört wird.
Die Integration kann sich schwierig darstellen und geht der Deal schief, werden für Anleger massive Werte vernichtet.

Mindestens genauso schlimm ist es, wenn ein zu hoher Preis auf den Tisch gelegt wird. Dann ist es geradezu vorprogrammiert, dass die Aktionäre die Leidtragenden sein werden.

Wer klug zukaufen will, sollte besser in kleinem Maßstab zukaufen. Im besten Fall schnappt man sich Nischenplayer, die ihr Segment dominieren.
Nach dieser Blaupause verfahren alle mir bekannten und erfolgreichen Übernahmespezialisten (Serial-Acquirer).

Der erste Game-Changer

Bei Kontron scheint man das verstanden zu haben. Die erste große Übernahme ist genau so gestaltet, wie man sich das wünschen würde.

Kontron Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion, um das Internet of Things (IoT)-Portfolio mit proprietärer Softwaretechnologie zu erweitern (Link).

Die neue Tochter erzielte 2022 einen Umsatz von etwas mehr als 100 Mio. Euro und der Kaufpreis liegt bei 24,5 Mio. Euro

Die Akquisition der Cellular Automotive Module Unit von Telit Cinterion ermöglicht es Kontron sein Produktportfolio zu erweitern, die internen Entwicklungskapazitäten auszubauen und die steigende Nachfrage nach modernen 4G/5G-Lösungen zu bedienen. Mit der Integration der Cellular Automotive Lösungen von Telit Cinterion in das eigene IoT-Softwaretechnologie Portfolio entwickelt Kontron seine Expertise weiter.

Hannes Niederhauser, CEO Kontron: “Die heutige Übernahme ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg von Kontron zu einem weltweit führenden Anbieter von IoT-Lösungen. Die erstklassigen Produkte von Telit Cinterion ergänzen nahtlos unsere eigenen 5G- und Echtzeit-Technologien für die Automobilindustrie.“

Wir wissen zwar nicht, ob die neue Tochter profitabel ist, mit einem Umsatz von 100 Mio. Euro scheint der Kaufpreis von 24,5 Mio. Euro aber attraktiv zu sein.
Darüber hinaus ist die Übernahme auch nicht zu groß, ganz im Gegenteil.

Trockenes Pulver und eine saftige Prognose

Kontron hat nach dieser Transaktion noch ordentlich Pulver für weitere Zukäufe. Hoffentlich wird man damit keinen dicken Brocken für 500 Mio. Euro oder mehr schnappen, sondern mehrere Akquisitionen durchführen.

Neue Geschäftszahlen wurden seit dem letzten Artikel nicht veröffentlicht. Im ersten Quartal wurde ein Umsatzwachstum um 12,4% auf 278 Mio. Euro erzielt, das organische Wachstum lag sogar bei 14%. Das Nettoergebnis konnte um 66% auf 16,6 Mio. Euro gesteigert werden, dazu trägt allerdings auch die schwache Vergleichsbasis aus dem Vorjahr bei. Das EBITDA kletterte um 24,9%.

Die Geschäftslage dürfte auch in den kommenden Quartalen unverändert gut ausfallen, denn in Q1 hat man Rekordauftragseingänge von 390,7 Mio. Euro verzeichnet.

Aufgrund der guten Geschäftslage und hohen Bargeldbestände, hat man im Mai eine Rekorddividende von 1,00 Euro je Aktie beschlossen.
Die Dividendenrendite liegt demnach bei 5,23%. Die nächste Ausschüttung erfolgt allerdings erst im kommenden Jahr

Wo liegen mögliche Kursziele?

Noch spannender ist der langfristige Ausblick von Kontron. Perspektivisch will man um mindestens 15% pro Jahr wachsen und den Umsatz von zuletzt 1,1 Mrd. Euro bis 2025 auf 2,0 Mrd. Euro steigern.
Darüber hinaus stellt man eine „deutlich erhöhte Profitabilität“ in Aussicht.

Wir hatten bereits im letzten Artikel darauf hingewiesen, dass das mehr als einer Verdopplung des Gewinns entsprechen würde.

Damals wie heute spiegeln die Konsensschätzungen das nicht wider. Für 2023 wird ein Ergebnis von 1,05 Euro je Aktie erwartet und für 2025 ein Ergebnis von 1,53 Euro je Aktie.

Die Ankündigungen des Vorstands entsprechen aber eher einem Gewinn von 2,00 Euro je Aktie.

Wir bleiben daher bei unserer bullischen Einschätzung der Lage. Zeichnet es sich ab, dass die hochgesteckten Ziele tatsächlich erreicht werden können, könnte das zu einer Neubewertung der Aktie führen.

Welches Szenario und KGV man auch unterstellt, Kontron könnte erhebliches Potenzial haben.
Bei einem KGV von 20 und Erfüllung der aktuellen Konsensschätzungen, müsste Kontron bis 2025 auf 30,60 Euro steigen. Unterstellt man hingegen ein KGV von 25 und ein Ergebnis von 2,00 Euro je Aktie, ergibt sich sogar ein Kursziel von 50,00 Euro.

Kontron Aktie: Chart vom 04.07.2023, Kurs: 19,06 - Kürzel: KTN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kontron Aktie: Chart vom 04.07.2023, Kurs: 19,06 – Kürzel: KTN | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über 19,25 Euro, könnte das einen erneuten Anstieg in Richtung 20,00 Euro einleiten.
Darüber wäre der Weg in Richtung Abwärtstrend bei 22,00 Euro frei. Kann der Abwärtstrend überwunden werden, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.

Die technischen Hürden zwischen 20 und 22 Euro sind aber nicht leicht zu überwinden, daher besteht jederzeit die Gefahr, dass eine Rallye stecken bleibt.

Kontron hat eine komplette Neuausrichtung vollzogen und plötzlich läuft es wie geschmiert. Können die hochgesteckten Ziele erreicht werden?

Neues Jahr, neuer Fokus: IoT-Bereich im Zentrum der Strategie

Es ist schon eine längere Zeit her, seitdem wir uns mit der Kontron -Aktie beschäftigt haben. Damals firmierte das Unternehmen noch unter S&T.
Seitdem hat sich nicht nur der Namen geändert, der Konzern hat auch eine vollständige Neuausrichtung vollzogen.

Die Aktie hat seit der damaligen Analyse vom 8. März 2022 um mehr als 50% zugelegt, doch das könnte erst der Anfang sein.

Nach dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts für 392,3 Mio. Euro an Vinci will man sich vollständig auf den IoT-Bereich konzentrieren und plant „Game Changer“-Akquisitionen in Höhe von bis zu 500 Mio. Euro“ (Link).

Kontron will das freigewordene Kapital also umgehend in neue Geschäfte stecken. Das birgt immer auch ein gewisses Risiko, denn Übernahmen müssen nicht zwangsweise einen Mehrwert liefern.
Wenn jedoch eine Reihe kleinerer und attraktiver Nischenakteure gekauft werden, ist das meistens eine gute Strategie.

Kontron plant Game Changer: Buybacks könnten einer sein

Ferner hält man sich eine Option für Aktienrückkäufe offen. Da Kontron aktuell bei einem Börsenwert von 1,21 Mrd. Euro sagenhafte 438 Mio. Euro an Barmitteln zur Verfügung hat, könnte man es sich problemlos leisten.
Theoretisch könnte Kontron damit rund ein Drittel aller ausstehenden Papiere einziehen, wodurch das Ergebnis je Aktie in etwa um 50% steigen würde.

Das wäre für die Aktionäre sicherlich nicht die schlechteste Variante, vor allem, da der Konzern selbst ohne Zukäufe nennenswertes Wachstum verzeichnet.

Nach der Neuausrichtung und dem Verkauf des IT-Servicegeschäfts ist man stark in das neue Jahr gestartet.

Im ersten Quartal wurde ein Umsatzwachstum um 12,4% auf 278 Mio. Euro erzielt, das organische Wachstum lag sogar bei 14%.
Das Nettoergebnis konnte um 66% auf 16,6 Mio. Euro gesteigert werden, dazu trägt allerdings auch die schwache Vergleichsbasis aus dem Vorjahr bei.
Das EBITDA kletterte um 24,9%.

Rekordauftragseingänge: Kontron startet stark ins Jahr

Das Wachstum und die Profitabilitätssteigerungen dürften sich vorerst fortsetzen, denn Kontron hat in Q1 Rekordauftragseingänge von 390,7 Mio. Euro verzeichnet. Der Auftragseingang liegt also weit über dem Umsatz, was für weiteres organisches Wachstum spricht.

Bis Ende des Jahres plant man ein bis zwei größere Übernahmen, darüber hinaus eine Rekord-Dividende und die Weiterführung der laufenden Aktienrückkäufe.
Die Dividendenrendite liegt aktuell bei stattlichen 2,82%.

Für 2023 stellt man einen Anstieg des Umsatzes von 1,1 Mrd. auf 1,2 Mrd. Euro in Aussicht.
Im März hatte man bereits die Prognose für den Gewinn erhöht, bisher war man von einem Anstieg um 25% auf 60 Mio. Euro ausgegangen, inzwischen stellt man 66 Mio. Euro in Aussicht.

Potenzielle Neubewertung: Massives Wachstum voraus

Doch noch interessanter sind die Aussagen des Vorstands zur langfristigen Perspektive.
Das IoT-Geschäft soll perspektivisch um mindestens 15% pro Jahr wachsen. Für 2025 stellt man einen Umsatz von 2,0 Mrd. Euro sowie eine „deutlich erhöhte Profitabilität“ in Aussicht.

Der Gewinn würde sich demnach verdoppeln und das Ergebnis je Aktie sogar noch stärker steigen.
Bisher spiegeln die Konsensschätzungen das nicht wider. Für 2023 wird ein Ergebnis von 1,05 Euro je Aktie erwartet und für 2025 ein Ergebnis von 1,53 Euro je Aktie.

Es gäbe sicherlich keinen Grund sich zu beschweren, wenn der Gewinn binnen zwei Jahren um 46% auf 1,53 Euro steigen würde.
Die Ankündigungen des Vorstands entsprechen aber eher einem Gewinn von 2,00 Euro je Aktie.

Kann man in dieser Zeit tatsächlich die anvisierten Fortschritte erzielen, könnte es zu einer Neubewertung der Aktie kommen.
In den fünf Jahren vor der Neuausrichtung von 2022 lag das KGV durchschnittlich bei 25.

Je nachdem, welches KGV man unterstellt, ergeben sich daraus unterschiedliche Kursziele.
Nehmen wir ein KGV von 20 und die bisherigen Konsensschätzungen als Grundlage, ergibt sich für 2025 ein Kursziel von 30,60 Euro.
Das ist sicherlich kein aggressives Szenario, entspräche aber einer annualisierten Rendite von mehr als 20%.

Kontron Aktie: Chart vom 12.06.2023, Kurs: 18,55 - Kürzel: KTN | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kontron Aktie: Chart vom 12.06.2023, Kurs: 18,55 – Kürzel: KTN | Quelle: TWS

Für antizyklische Investoren bieten sich die Unterstützungen bei 17,25 – 17,50 sowie 15,50 Euro als Einstiegsmöglichkeiten an.
Bei der anhaltend guten Geschäftsentwicklung gibt es jedoch wenig Gründe für sinkende Kurse.

Prozyklische Kaufsignale ergäben sich hingegen über 19,25 und 20,00 Euro. In diesem Szenario wäre ein erneuter Angriff auf die obere Abwärtstrendlinie erfolgen. Gelingt ein Ausbruch über den Abwärtstrend, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.