Nach zwei schwachen Jahren im Anschluss an die Rekordgewinne 2022 hofften viele, dass Sartorius 2025 die Kurve kriegen würde. Mehr Gewinn wird man wohl auch erreichen, aber die Ergebnisse zum 1. Halbjahr deuten an, dass die Wende nicht gerade dynamisch verläuft.
Gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 konnte das Labor- und Medizintechnikunternehmen zwar Steigerungen vermelden, aber die fielen nicht gerade üppig aus. Umsatz +5,2 Prozent, operativer Gewinn (EBITDA) +11,9 Prozent, operative Gewinnmarge +1,7 Prozentpunkte bei 29,8 Prozent, Nettogewinn +13,7 Prozent auf 2,45 Euro (Vorjahr 2,16 Euro) je Vorzugsaktie.
Sartorius selbst sieht diese Ergebnisse als im Plan liegend und zufriedenstellend. Der neue CEO Grosse schrieb dazu in der unten verlinkten Pressemeldung: „Wir sind mit den Geschäftsergebnissen des ersten Halbjahrs zufrieden; es geht weiter bergauf. Wir haben im besonders margenstarken Geschäft mit Verbrauchsmaterialien für Pharma, das für uns die größte Relevanz hat, die erwartete Wachstumsdynamik gesehen.“ Dementsprechend bestätigte Sartorius die bisherige Prognose für das Gesamtjahr:
Man plant unverändert mit einem Umsatzwachstum von etwa sechs Prozent und einer EBITDA-Gewinnmarge von etwa 29 bis 30 Prozent nach den 28 Prozent im Jahr 2024. Doch die Aktie fiel dennoch … und das zeitweise heftig. Die Investoren hatten also offenbar mehr erwartet, auf positive Überraschungen gesetzt. Nur ließe sich nicht behaupten, dass sich das im Chartbild niedergeschlagen hätte. Immerhin war die Aktie im Vorfeld der Zahlen nicht durch spekulative Käufe gestiegen, sondern hatte in den Tagen davor sogar nachgegeben. Wie ließe sich das erklären?
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Expertenmeinung: Mit dem Auslösen von Stop Loss-Orders und einer aktiven „bärischen Gemeinde“ bei dieser Aktie. Im Chart sehen Sie eine bis in den Juli 2024 zurückreichende Unterstützungszone bei 199,50/201,50 Euro, die nur einmal kurz, im Zuge des „April-Crashs“ unterboten worden war. Der Kurs hatte am Montagabend bei 202,30 Euro geschlossen, also unmittelbar an dieser Supportzone. Sartorius startete als Reaktion auf das Zahlenwerk zwar leicht im Plus, sah dann aber bereits in der allerersten Minute des regulären Handels ab 9:00 Uhr Verkäufe. Und die drückten die Aktie durch vorgenannte Supportzone unter die, davon darf man angesichts ihrer charttechnischen Relevanz ausgehen, zahlreiche Stop Loss-Absicherungen lagen, die dadurch ausgelöst wurden.

Sprich, es wurden als Folge einer ersten, noch moderat negativen Reaktion automatisch deutlich mehr Aktien auf den Markt geworfen, die in diesem Moment nicht auf entsprechende Kauforders trafen, denn wer legt schon seine Kauforder minimal unter eine mittelfristig wichtige Supportlinie. Innerhalb von nur sieben Minuten war der Kurs dadurch um 16 Euro ins Minus gelaufen, sah eine kurze Gegenreaktion – vermutlich Eindeckungen von Short-Positionen – und bröckelte dann ganz langsam weiter ab. Das war das Warten darauf, ob nennenswerte Käufe kommen, die dieses bärische Signal womöglich eliminieren.
Die kamen dann am Nachmittag, aber sie reichten nur dafür, das Minus zu verkürzen, und nicht, die Zone 199,50/201,50 Euro wieder zu erreichen. Was bleibt, ist eine stark gefallene Aktie, die jetzt als nächstes Kursziel das bisherige Jahrestief vom April bei 166,05 Euro hätte, obgleich die Zahlen eine derart negative Reaktion eigentlich gar nicht unterfüttern würden.
Fazit: Hier auf der Short-Seite aktiv zu werden wäre, trotz des charttechnisch negativen Signals, sehr gewagt, weil dieser Abriss nach unten keinen tauglichen Nährboden in der fundamentalen Lage hat. Long zu gehen aber auch, denn da steht eben die Charttechnik im Weg … zumindest, bis andere die Kohlen aus dem Feuer holen und die Aktie wieder über den jetzt als Widerstand fungierenden Bereich 199,50/201,50 Euro ziehen würden. Wobei auch das dann nur eine Trading-Gelegenheit wäre, denn erst wenn Sartorius klar über der zuletzt zweimal als effektiver Widerstand bewährten 200-Tage-Linie (aktuell bei 227 Euro) schließt, wäre das ein glaubwürdiger Befreiungsschlag, der über die ganz kurzfristige Ebene hinausreichen würde.
Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2025, 22.07.2025:
https://www.sartorius.com/en/company-de/newsroom-de/corporate-news-de/2025-geschaeftszahlen-erstes-halbjahr-sartorius-1725854#clickedSearchResult=search-result-1725854&clickedSearchResultOffset=373
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