Die Gerüchteküche brodelt
Berichten zufolge hat Salesforce Interesse an einer Übernahme von Slack. Angeblich sind die Verhandlungen zwischen den beiden Unternehmen bereits weit fortgeschritten und der Kaufpreis könnte bei 17 Mrd. USD liegen.
Bisher sind es zwar nur Gerüchte, an der Börse haben sie allerdings zu einem Kursfeuerwerk geführt.
Am Vortag schoss die Aktie von Slack um 37% in die Höhe.
Damit liegt der Börsenwert von Slack jetzt bei 22,5 Mrd. USD und somit noch eine ganze Ecke über dem angeblichen Kaufpreis von 17 Mrd. USD.
Daraus ergibt sich ein naheliegendes Problem, wenn man Aktien von Slack hält. Man muss hoffen, dass Salesforce jetzt nachbessert oder sogar noch ein weiterer Bieter auftaucht.
Bieterwettkampf
Es wäre gut möglich, dass die Gerüchte von Slack gezielt gestreut wurden, um den Kaufpreis in die Höhe zu treiben oder gar einen Bieterwettkampf auszulösen.
Das wäre ein Spiel mit dem Feuer, denn es wäre natürlich unredlich gegenüber Salesforce, die deshalb auch einen Rückzieher machen könnten.
Derzeit wird Oracle als weiterer möglicher Bieter gehandelt. Bricht Salesforce die Verhandlungen allerdings ab, wäre es sehr unwahrscheinlich, dass Oracle oder sonst jemand noch Interesse bekunden wird.
Denn der Preis, den man für Slack wohl geboten hat, war keineswegs niedrig gegriffen.
Das Unternehmen wächst zwar schnell, ist bisher aber nicht profitabel und die angeblichen 17 Mrd. USD entsprächen immerhin dem 25-fachen Jahresumsatz.
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass man bei den Verhandlungen bereits über mehr als 17 Mrd. USD gesprochen hat.
Es dürfte aber nicht viele Investoren oder Unternehmen geben, die die notwendige Kapitalausstattung haben und mehr als den derzeitigen Börsenwert von 22 Mrd. USD bezahlen würden.
Es ist also fraglich, ob die Slack -Aktie auf diesem Niveau noch viel Potenzial hat.
Wie viel Schaden kann das anrichten?
Anleger von Salesforce werden sich aber auch die Frage stellen, wie viel Schaden die Übernahme möglicherweise anrichten kann.
An dieser Front kann man wohl Entwarnung geben. Slack ist für Salesforce kein Gamechanger wie zum Beispiel Monsanto für Bayer.
Am Ende des Tages entspräche der Zukauf „nur“ 10% des Börsenwerts von Salesforce.
Im großen Bild ist das keine weltbewegende Transaktion.
Die Bilanz dürfte auch nicht überstrapaziert werden, denn Salesforce hat keine nennenswerten Schulden und 9,28 Mrd. Cash.
Es ist auch sehr wahrscheinlich, dass man einen Teil oder sogar den gesamten Kaufpreis mit Aktien begleichen wird.
Lohnt sich die Übernahme für Salesforce?
Nehmen wir an, dass man sich mit Salesforce einigt und der Kaufpreis irgendwo im Bereich von 22 Mrd. USD liegt.
Das wäre sicherlich grenzwertig. Für Salesforce kann sich der Deal womöglich trotzdem auszahlen.
Denn der Konzern hat durch die Integration viele Möglichkeiten der Wertschöpfung, die Slack eigenständig nicht hat.
Zum Beispiel durch die Nutzung des größeren Vertriebsnetzes, Cross-Selling, Bundling und so weiter.
Daher bleibe ich auch bei meiner positiven Einschätzung von Salesforce: Rücksetzer sind Gelegenheiten – mit oder ohne Slack.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Aktie: Salesforce: Genau da, wo man sie haben möchte
Chart
Die Aktie ist übergeordnet bullisch und der Aufwärtstrend ist intakt. Womöglich löst der Kauf von Slack jetzt aber eine nennenswerte Korrektur aus.
Antizyklische Anleger könnten nahe 230 sowie 215 oder 200 USD den Fuß in die Türe stellen.

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