Am Freitag nach Handelsende kam die Porsche AG mit der bereits dritten Prognose-Senkung für 2025 daher. Da der Handel an einem Freitagabend dünn ist und gerade die Terminmarkt-Abrechnung über die Bühne ging, wird es erst heute in Sachen Marktreaktion spannend!

Ursprünglich, im März, als man den Ausblick für das Jahr 2025 vorstellte, plante die Sportwagenschmiede mit einem Umsatz von 39 bis 40 Milliarden Euro und einer operativen Gewinnmarge zwischen zehn und zwölf Prozent. Jetzt, nach der nunmehr dritten Prognoseanpassung nach unten, liegt zwar das Umsatzziel mit 37 bis 38 Milliarden Euro nur eher moderat unter den ursprünglichen Zielen. Bei der Prognose für die operative Gewinnmarge sieht das jedoch anders aus. Die war bereits zweimal auf zunächst 6,5 bis 8,5 und dann auf 5,0 bis 7,0 Prozent gesenkt worden, bei dieser neuen Projektion vom Freitagabend landete man bei „minimal positiv bis 2,0 Prozent“. Was bedeutet: Der operative Gewinn geht Richtung null. Und warum?
Weil man entschieden hat, die zu mäßige Resonanz auf elektrisch angetriebene Porsche-Modelle zum Anlass zu nehmen, das Produktportfolio neu aufzustellen und wieder einen höheren Anteil an Verbrennungsmotoren anzubieten. Um das zu erreichen, muss Geld in die Hand genommen werden, die Porsche AG geht da von Sonderkosten in der Region von um die 1,8 Milliarden Euro aus.
Dass die Aktie im abendlichen Vorwochenend-Handel negativ reagierte, war keine Überraschung. Aber wirklich weggebrochen ist sie auch nicht, das Minus hielt sich in Grenzen. Wird der Abschlag heute im regulären Handel größer ausfallen … oder könnte es für die Marktteilnehmer Argumente geben, um nicht nur nicht zu verkaufen, sondern sogar zu kaufen?
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Expertenmeinung: Das wird davon abhängen, ob viele mit dieser erneuten Gewinnwarnung bereits gerechnet hatten oder nicht. Und davon, wie man den Effekt dieser Neuausrichtung der Produktpalette beurteilt. Denn kämen genug Trader zu dem Schluss, dass man damit relativ zügig mehr Effekt sieht, als es kosten wird, könnte die Reaktion tatsächlich positiv ausfallen. Die Frage dabei ist, wie man am Markt insgesamt eine Veränderung dieser Modellauswahl zurück in Richtung eines größeren Anteils an „Verbrennern“ einordnet: als eine Art Kurzschluss-Reaktion auf wegbrechende Margen oder als wohlüberlegte Korrektur eines falschen Weges mit der Aussicht auf schnelle Erfolge.
Beides wäre nachvollziehbar, zumal die Frage im Raum stehen bleibt, wie man überhaupt zu dieser Entscheidung kam, verstärkt auf E-Antriebe bei einer Sportboliden-Marke wie Porsche zu setzen. Man muss es abwarten, spannend wird die Reaktion auf diese Prognosesenkung allemal. Sofortige, charttechnisch bedeutsame Effekte dürfte das aber eher nicht haben, denn dazu sind die entscheidenden, mittelfristig relevanten Chartmarken einfach zu weit entfernt:
Auf der Unterseite wäre erst beim Bruch der unteren Begrenzungszone des bereits seit April laufenden Seitwärtstrends bei 39,58 zu 40,43 Euro ein neues Short-Signal gegeben. Auf der Oberseite wäre alles, das unter der oberen Begrenzung der Seitwärtsrange bei 49,70 Euro bliebe, nur eine kurzfristige Hoffnungsrallye. Aber die Reaktion auf diese Meldung vom Freitagabend kann allemal taugen, um die grundsätzliche Richtung der Aktie vorzugeben, es sollte lohnen, sich das heute anzusehen.
Quellenangaben: Prognoseanpassung für das Gesamtjahr 2025, 19.09.2025:
https://a.storyblok.com/f/274296/x/af421b23e0/update_strategic_realignment.pdf
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