Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Bereich der Energieproduktion hat mit gestiegenen Gaspreisen und dem wachsenden Interesse an Künstlicher Intelligenz an Bedeutung gewonnen. An der Wall Street zählen Energie-Aktien bereits seit einiger Zeit zu den gefragteren Werten, und auch in Europa erlebt die Branche derzeit eine Phase der Erholung.
Von dieser Entwicklung scheint auch die Nordex-Aktie zu profitieren, die in den letzten Monaten eine beachtliche Kursentwicklung verzeichnen konnte. Seit Jahresbeginn hat sich der Kurs nahezu verdoppelt, und die Käuferseite bleibt weiterhin aktiv. Zuletzt kam es zu einem weiteren dynamischen Anstieg, nachdem der markante Widerstand bei rund 18.50 EUR mit Nachdruck überschritten wurde – ein klares charttechnisches Kaufsignal.
Expertenmeinung: Begleitet wurde der Ausbruch von einem Anstieg des Handelsvolumens, was die Relevanz des Signals zusätzlich zu bestätigen scheint. Der Aufwärtstrend bleibt vorerst intakt. Das Momentum spricht aktuell für die Käuferseite.
Kurzfristige Rücksetzer in Richtung der 20-Tage-Linie wären jedoch nicht ungewöhnlich und könnten als gesunde Zwischenkorrektur gewertet werden. Entscheidend wird sein, ob das neu gewonnene Terrain oberhalb von 18.50 EUR nun auch nachhaltig gehalten werden kann. Sollte dies gelingen, könnte das bisherige Mehrjahreshoch bei 25.53 EUR aus dem Jahr 2021 schon bald wieder in den Fokus der Anleger rücken.
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Top Flop Aktien – Übersicht der Gewinner und Verlierer
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Nordex Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Momentan bewegt sich die Nordex-Aktie auf einem Level, wie man ihn zuletzt im Frühjahr 2021 gesehen hatte. Seit dem Jahres-Verlaufstief Ende Januar wurden hier in der Spitze fast 88 Prozent Kursgewinn erreicht. Sollte man da nicht langsam Kasse machen?
Anfang kommender Woche werden die Ergebnisse des zweiten Quartals bzw. des ersten Halbjahres erwartet. Wenn eine Aktie im Vorfeld wichtiger Bilanzdaten kräftig steigt, deutet das an, dass viele Marktteilnehmer sicher sind, dass diese Zahlen stark ausfallen, und daher in Erwartung eines Kurssprungs vorkaufen. Das bedeutet, dass das Risiko, dass die Käufer nach guten Zahlen knapp werden, während zugleich viele der Vorkäufer Kasse machen wollen, nicht zu unterschätzen ist. Umso mehr, falls die Ergebnisse nicht so hervorragend ausfallen, wie es im Vorfeld eingepreist wurde.
Allerdings gehen die Akteure im Fall Nordex nicht völlig „blank“ in diese Zahlen, denn am 10. Juli hatte der Windkraftanlagenhersteller bereits den Auftragseingang des zweiten Quartals und den durchschnittlich erzielten Verkaufspreis pro Gigawatt Stromleistung gemeldet … und sorgte mit diesen Ergebnissen für Käufe, denn da passte alles:
Das Auftragsvolumen des zweiten Vierteljahres lag sagenhafte 82 Prozent über dem Vorjahreszeitraum. Bezogen auf das erste Halbjahr konnte Nordex mit 4,492 Gigawatt Leistung 33,8 Prozent mehr Aufträge verbuchen. Und dass sich das auch vergleichbar in der Profitabilität niederschlagen dürfte, deutete der durchschnittliche Verkaufspreis an: Der stieg im ersten Halbjahr 2025 auf 0,92 Millionen Euro pro Megawatt Leistung nach 0,89 Millionen im ersten Halbjahr 2024, wobei der Preis insbesondere im zweiten Quartal deutlich auf 0,97 Millionen Euro angezogen hatte.
Expertenmeinung: Die Frage bleibt eben, ob die Party gerade durch diese starken Vorab-Rumpfdaten nicht bereits gelaufen ist, wenn am 28. Juli die vollständigen Halbjahreszahlen kommen. Das Risiko ist auf jeden Fall real, zumal bereits nach den Auftragseingangs-Zahlen zwei Analysten ihr Kursziel für die Aktie von 19 bzw. 20 Euro auf 22 Euro angehoben hatten und der Kurs seit diesen, am 10. Juli vorgelegten Zahlen, weiter zugelegt hat.
Wie man mit dem Rückschlagrisiko umgeht, ist dabei vor allem eine Frage des Zeithorizonts. Wer ganz kurzfristig tradet, könnte sich durchaus Gewinnmitnahmen überlegen, zumal die Aktie auch jetzt schon markttechnisch überkauft ist. Eine Möglichkeit wäre da, einen Teil der Long-Position abzugeben und für den Rest einen Stoppkurs leicht unterhalb der nächstliegenden Supportzone 18,34/18,56 Euro einzuziehen, die sich aus den Hochs der Monate Mai und Juni sowie der 20-Tage-Linie zusammensetzt. Wer aber mittel- und längerfristig engagiert ist, hätte aus aktueller Sicht ein Umfeld, in dem mehr drin ist.
Ich hatte in meiner letzten Analyse zu Nordex Anfang Juli, vor den Zahlen zum Auftragseingang, geschrieben: „(…) wäre die wahrscheinlichste Variante bei Nordex eine Seitwärtsbewegung zwischen dem bisherigen Jahreshoch (das waren da 18,56 Euro) und der wichtigen Unterstützungszone 15,70/15,80 Euro. Solange dieser Bereich hält, könnte man am Ball bleiben. Und sollte der Deckel gesprengt werden und Nordex neue Jahreshochs erzielen, sollte das von entsprechend positiven Zahlen begleitet sein.“ Und genau diese positiven Zahlen hat Nordex mit dem Auftragseingang und den gestiegenen Verkaufspreisen pro Gigawatt Leistung vorgelegt, also: Die Aktie mag schon einiges an positiver Zukunft eingepreist haben, aber noch nicht so viel, dass da nicht mittelfristig noch Luft nach oben wäre.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Long / Buy
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche Windkraftunternehmen Nordex hat zu Jahresbeginn kräftig an Fahrt aufgenommen. Ab März übernahmen die Bullen das Kommando und trieben die Aktie auf ein neues 52-Wochen-Hoch – ein klares Zeichen für Stärke und steigende Nachfrage. Der Rücksetzer im April erwies sich lediglich als kurze Pause.
Im Mai setzte sich die Aufwärtsbewegung deutlich fort. Über mehrere Wochen hinweg diente die 20-Tage-Linie als stabile Unterstützung, was den bis dahin intakten Trend bestätigte. Im Juni wurde diese Linie jedoch unterschritten, woraufhin die Aufwärtsdynamik zunächst zum Erliegen kam. Seitdem befindet sich die Aktie in einer neutralen Seitwärtsbewegung.
Expertenmeinung: Aktuell konsolidiert der Kurs in einer engen Spanne. Damit rückt nun eine wichtige Widerstandsmarke in den Fokus. Gelingt ein Ausbruch nach oben, könnte dies ein neues technisches Kaufsignal liefern und den Weg für eine mögliche nächste Aufwärtswelle ebnen. Hierzu müsste die Aktie die Marke bei 18,56 EUR durchbrechen. Es ist gut möglich, dass ein solcher Befreiungsschlag noch im Laufe der Woche gelingt. Auf der Unterseite dient der Bereich bei 16,36 EUR als solide Unterstützung. Dieser Boden sollte möglichst nicht mehr unterschritten werden.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Die Restriktionen gegenüber Wind- und Solarenergie im jetzt im Senat verabschiedeten, neuen US-Steuergesetz fielen weniger harsch aus als im Vorfeld befürchtet. Das führte bei vielen Aktien der beiden Branchen zu kräftigen Kursgewinnen, bei Nordex aber kaum. Wieso?
Andeutungen darüber, dass der Rotstift, mit dem die US-Regierung durch die Wind- und Solarenergie-Förderungen gehen wollte, womöglich durch den Senat noch dicker wird, hatten viele Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien im Juni zeitweise drastisch einbrechen lassen. Die Version, die jetzt vermutlich Gesetz wird, ist zwar trotzdem ein Rückschritt, aber eben keiner, der ein Worst Case-Szenario darstellt. Die Aktie des Windkraft-Branchenriesen Vestas legte daraufhin am Mittwoch gut elf Prozent zu, die vom Umsatz her nur ein Drittel so große Nordex jedoch nur um 2,3 Prozent. Wurde Nordex übersehen? Kommt die Reaktion vielleicht erst noch?
Expertenmeinung: Vermutlich nicht, denn Nordex wurde von den Tradern nicht übersehen, sondern ist nur geringfügig von dieser Problematik betroffen, weil der Umsatzanteil, den das Hamburger Windkraftunternehmen in den USA macht, prozentual zum Gesamtumsatz klein ist, während z.B. Vestas sehr viel in den USA agiert.
Allzu sehr grämen muss man sich deswegen aber nicht, immerhin läuft Vestas seit über einem Jahr im Abwärtstrend, dagegen konnte der gestrige Kurssprung dieser dänischen Aktie nicht viel ausrichten. Nordex zeigt im Gegenteil seit Februar eine dynamische Aufwärtsbewegung und hatte im Vorfeld, als andere Windkraft- und Solaraktien aufgrund dieses Hickhacks um das US-Steuergesetz zeitweise einbrachen, auch nicht nennenswert an Boden verloren.
Ein wenig „toppisch“ sieht das Chartbild seit ein paar Wochen dennoch aus. Das hat aber weniger mit irgendwelchen neuen US-Regularien zu tun, sondern mit dem Umstand, dass diese Aktie im ersten Halbjahr zu den Top-Gewinnern in MDAX und TecDAX gehörte und langsam die Argumente für unmittelbar weiter steigende Kurse knapp werden.
Man hat mit diesen Käufen in den ersten zwei Quartalen das gemeldete ebenso wie das aufgrund der starken Auftragseingänge zu erwartende Umsatzwachstum eingepreist. Man hat erfreut registriert, dass Nordex wieder „gesunde“ Gewinnmargen erreicht. Und man hat auch, seitens der Analysten genauso wie seitens der Anleger, das mit dem beschleunigten Ausbau der Infrastruktur hierzulande und in einigen anderen Ländern einhergehende Wachstumspotenzial großenteils bereits vorweggenommen.
Im Schnitt erwarten die Analysten, dass Nordex 2026 einen Euro pro Aktie verdienen wird. Kommt es so, wäre die Bewertung über das Kurs-/Gewinn-Verhältnis mit 17,2 auf Basis des aktuellen Kurses zwar noch nicht teuer. Aber das gilt eben für die Gewinne des nächsten Jahres und nur dann, wenn die Aktie bis dahin auf dem derzeitigen Kursniveau bleiben würde. Davon abgesehen, dass Prognosen nie zwingend auch eintreffen müssen.
Dementsprechend liegt das Durchschnitts-Kursziel der Analysten momentan mit 19,10 Euro zwar noch ein Stück über dem gestrigen Schlusskurs, aber Anfang Juni war die Aktie diesem Ziel mit einem bisherigen Jahres-Verlaufshoch von 18,56 Euro schon sehr nahegekommen. Da jetzt der größte Trubel um die Windkraft-Branche erst einmal ausgestanden sein dürfte, wäre die wahrscheinlichste Variante bei Nordex eine Seitwärtsbewegung zwischen dem bisherigen Jahreshoch und der wichtigen Unterstützungszone 15,70/15,80 Euro.
Solange dieser Bereich hält, könnte man am Ball bleiben. Und sollte der Deckel gesprengt werden und Nordex neue Jahreshochs erzielen, sollte das von entsprechend positiven Zahlen begleitet sein (die Bilanz des zweiten Quartals wird am 28.7. erwartet). Ansonsten sollte man in der Region um 19/20 Euro aus aktueller Sicht eher über Gewinnmitnahmen nachdenken.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
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Ein US-Senatsausschuss schlug am Montag vor, die Förderung für Wind- und Solarenergie 2026 auf 60 Prozent zu reduzieren und 2028 dann ganz abzuschaffen. Viele Wind- und Solar-Aktien crashten daraufhin, aber der Windkraftanlagenbauer Nordex hielt sich wacker – wieso?
Weil Nordex zwar weltweit Anlagen baut, der Umsatzanteil in den USA aber gering ist. Im ersten Quartal hatte das Hamburger Unternehmen in Nordamerika insgesamt nur sechs Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet … und der hat Tendenz nach oben, ebenso wird das Auftragsbuch sukzessiv dicker.
Solange der Plan bestehen bleibt, in Deutschland erheblich mehr Geld für die Erneuerung und den Ausbau der Infrastruktur auszugeben und sich, wie momentan zu vermuten, andere europäische Länder anschließen, kann dieser Vorschlag, der auch erst einmal im US-Senat eine Mehrheit finden müsste, die Wachstumsperspektive von Nordex nicht nennenswert beeinträchtigen. Vor allem, weil es die wieder positive Gewinnmarge ist, die das Potenzial für den Unternehmensgewinn ausmacht. Solange da nichts anbrennt, wäre der Abwärts-Spielraum der Aktie – über eine jederzeit mögliche Korrektur hinaus – überschaubar.
Expertenmeinung: Von Vorteil ist für die Anteilseigner dabei auch, dass die Analysten das genauso sehen. Die nach den am 25. April vorgelegten Ergebnissen des ersten Quartals aktualisierten Kursziele bewegen sich zwischen 19 und 23 Euro. Was zwar nicht meilenweit über dem aktuellen Kurslevel liegt, aber doch hoch genug, um aktuell nicht den Eindruck zu bekommen, am Ende des Weges in Bezug auf das Aufwärtspotenzial angekommen zu sein.
Momentan präsentiert sich das Chartbild der Nordex-Aktie zwar eher „toppish“, aber von einem massiven Verkaufsdruck durch die Sorge vor einem Wegbrechen der Aufträge ist hier nichts zu sehen. Zwischen der 200-Tage-Linie bei aktuell 13,94 Euro und dem Jahres-Verlaufshoch 2024 bei 15,77 Euro wäre die Aktie aus charttechnischer Sicht gut unterstützt.
Und da man angesichts dessen, was man bis dato weiß (die Ergebnisse des zweiten Quartals bzw. des ersten Halbjahrs stehen am 28. Juli an) keinen Grund hätte, den Kurs noch tiefer zu drücken als unter die ja noch ein gutes Stück tiefer liegende 200-Tage-Linie, wäre diese Zone sogar eine, in der man über Zukäufe nachdenken könnte. Solange dieser wichtige Gleitende Durchschnitt nicht fällt und das von entsprechend negativen Fakten seitens des Unternehmens unterfüttert wäre, gäbe es für die Bären hier über kurzfristige Korrekturen hinaus nichts zu holen.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
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Nordex präsentiert Quartalszahlen und die Aktie bewegt sich nur mäßig? Das lag zum einen wohl daran, dass die Bilanz nicht nur positive Zahlen auswies, zum anderen daran, dass die Aktie seit Jahresbeginn schon stark gelaufen ist. Aber das müsste die Anleger nicht lange aufhalten.
Der Malus dieser Quartalsbilanz war der Umsatz. Der sank nämlich um 8,8 Prozent, während man seitens der Analysten mit einem zum Vorjahreszeitraum gehaltenen bis marginal höheren Umsatz gerechnet hatte. -8,8 Prozent, das ist nicht gerade wenig. Aber Nordex hatte eine Erklärung dafür: Im Bereich „Projekte“, d. h. der Errichtung neuer Windkraftanlagen, kam es zu einigen Verschiebungen im Fertigungsplan und es gibt eine ungewöhnlich hohe Zahl noch laufender Installationen, das bremste den Umsatz in diesen ersten drei Monaten. Was bedeutet: Hier haben sich Umsätze nur nach hinten verschoben und fielen keineswegs weg. Daher fiel der Abgabedruck am Freitag als Reaktion auf die Zahlen auch mäßig aus, denn ansonsten hätte ein derartiges Umsatzminus deutlich stärkere Verluste hervorgerufen.
Darüber hinaus präsentierte sich das Zahlenwerk aber tadellos. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um beeindruckende 53 Prozent auf 80 Millionen Euro. Zwar hatten die Analysten mit 83 Millionen gerechnet … aber dabei hatten sie ja einen deutlich höheren Umsatz angenommen! Basis des starken Anstiegs beim operativen Gewinn war die deutlich von 3,3 auf 5,5 Prozent gestiegene EBITDA-Gewinnmarge. Zwar reichte es netto „nur“ für einen Gewinn von acht Millionen Euro, aber im Vorjahreszeitraum hatte das Netto bei -13 Millionen gelegen. Das war schon mal gut, aber noch nicht alles. Was besonders positiv war:
Expertenmeinung: Das Auftragsbuch ist komfortabel gefüllt und wird sukzessiv dicker. Nordex’ Auftragsbestand legte gegenüber dem ersten Quartal 2024 von 11,124 auf 13,457 Milliarden Euro zu, also um knapp 21 Prozent, wobei besonders positiv hervorsticht, dass der Auftragsbestand im Bereich Service, d. h. in Bezug auf Wartung und Reparatur bestehender Anlagen, überproportional um 37,4 Prozent anstieg. Denn das bedeutet, dass Nordex jetzt auch zunehmend Einnahmen aus den laufenden Anlagen generiert und damit auf breiten Füßen steht.
Auch nicht ganz unwichtig: Der Anteil von in Nordamerika installierten Anlagen lag im ersten Quartal bei nur sechs Prozent, sodass die Zollproblematik für Nordex‘ Fortkommen eher kein nennenswertes Problem darstellen dürfte. Da stellt sich dann die Frage: Wieso zog die Aktie angesichts dieser starken Ergebnisse und der erklärbar und nicht auf Dauer gedrückten Umsätze am Freitag nicht stärker an als um eher magere +0,89 Prozent?
Weil die Aktie den MDAX und TecDAX, in denen sie notiert ist, seit Jahresbeginn drastisch outperformt hat … weil sie bereits eine starke Gegenbewegung seit dem Kurseinbruch zu Monatsbeginn absolviert hat … und nicht zuletzt, weil sie nur dann noch günstig bewertet wäre, wenn der Unternehmensgewinn nicht nur in diesem Jahr die Erwartungen der Experten erfüllt, sondern auch noch in den kommenden zwei Jahren weiter zulegt. Allerdings …
… rechnen die Analysten bislang genau damit, daher liegen die Kursziele im Schnitt auch knapp über 19 Euro. Das wäre auch ein Level, für den diese Bilanz ausreichend Rückenwind bieten würde, vorausgesetzt, die Bullen entschließen sich, hier wieder anzugreifen.
Sie sehen im Chart die Widerstandslinie bei 16,31 Euro, an der die Aktie am Freitag erst einmal nicht vorbeikam. Gelingt es, einen Schlusskurs über dieser Hürde zu erzielen, wäre der Weg an das bisherige Jahreshoch von 17,63 Euro aus charttechnischer Sicht frei … und dann wäre auch mehr drin, sofern das Marktumfeld passt. Die Bullen haben es also in der Hand, wobei man einem Ausbruch über Widerstände in diesem ziemlich unsteten und volatilen Markt besser nicht vorgreift … am Gesamtmarkt nicht und bei Nordex auch nicht.
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.