Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das US-amerikanische Datenbankunternehmen lieferte am Donnerstag der vorigen Woche nach Börsenschluss seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal. Diese waren wesentlich besser als erwartet und sorgten zum Wochenschluss für eine nette kleine Kursexplosion der MongoDB-Aktie.
Es konnten wichtige Ebenen durchbrochen werden. Zum einen wurde die negative Kerze vom 24. August negiert und zum anderen haben die Kurse die 50-Tage-Linie wieder zurückerobert. Dies war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Dennoch war nicht alles eitel Sonnenschein, denn die Kurse schlossen nahe dem Tagestief. Zahlreiche Anleger nutzten also die Chance, auf kurzfristige Gewinnmitnahmen.
Expertenmeinung: Werfen wir einen kurzen Blick auf die gelieferten Zahlen. Der Gewinn je Aktie lag um +72% höher als von Analysten erwartet und steigerte sich gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um satte +155%. Auch der Umsatz lag über dem Konsens und konnte um +39.6% gegenüber 2022 gesteigert werden. Alles in allem exzellente Ergebnisse, welche auch den Anstieg der Aktie im letzten Halbjahr mehr als rechtfertigen.
Aus technischer Sicht wäre es jetzt aber wichtig, dass die Bullen die Ebene zwischen 375 und 380 USD verteidigen. Solange sich die Kurse darüber halten können, sieht das Gesamtbild wieder wesentlich besser aus als noch vorige Woche.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Seit der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse Anfang Juni durch das Softwareunternehmen zeigten sich die Bullen recht überzeugend, und die MongoDB-Aktie konnte ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Jedoch traten bereits im Juli erste kleine Warnsignale auf. Der Bereich zwischen 418 und 420 USD entwickelte sich zu einem hartnäckigen Widerstand, und ein nachhaltiger Breakout gelang einfach nicht. Nach dem ersten Test der 50-Tage-Linie fanden sich Anfang August noch einige Käufer, aber spätestens mit dem Durchbruch dieses Indikators und der Marke von 376,49 USD war der Aufwärtstrend gebrochen. Seitdem scheint sich etwas Sand im Getriebe festgesetzt zu haben, und der Trend befindet sich aktuell in einer neutralen Phase.
Expertenmeinung: Im Verlauf der vergangenen Woche näherten sich die Kurse erneut der 50-Tage-Linie, woraufhin das Papier in großem Stil verkauft wurde. Obwohl das Handelsvolumen nicht außergewöhnlich hoch war, deutet dies darauf hin, dass das Papier deutlich angeschlagen ist. Sollte nun auch das Zwischentief von 342,01 USD durchbrochen werden, wäre ein Absturz auf mindestens 300 USD denkbar. Besonders interessant wird es am kommenden Donnerstag, wenn das Unternehmen die Ergebnisse für das zweite Quartal vorlegt. Diese werden eine entscheidende Rolle für die weitere Entwicklung der Aktie spielen. Es bleibt abzuwarten, ob die Ergebnisse einen möglichen Absturz verhindern oder vielleicht sogar beschleunigen werden.
MongoDB ist die am weitesten verbreitete NoSQL-Datenbank der Welt. Damit fährt man inzwischen Milliarden-Umsätze ein, doch das ist erst der Anfang.
Von kostenlos zu kostenpflichtig
MongoDB ist die am weitesten verbreitete NoSQL-Datenbank der Welt. Von 2009 bis Oktober 2018 war die Datenbank kostenlos nutzbar, seitdem ist sie kostenpflichtig.
Durch den Umstand, dass die Anwendungen bis vor kurzem kostenlos waren, wurde sie in zahllosen Unternehmen aus allen Sektoren genutzt.
Inzwischen bietet MongoDB zahlreiche Applikationen rund um die Cloud-Datenbank an. Es sind die gewohnten Themen wie Datenauswertung und deren Visualisierung.
Zu den bekannteren Kunden gehören beispielsweise SAP, Google, eBay, Adobe, Nokia usw. Inzwischen müssen die Nutzer zahlen und da eine Umstellung zu aufwendig und ebenfalls nicht kostenlos ist, bleiben die meisten Kunden an Bord.
MongoDB hat sich also quasi ein Jahrzehnt lang bei den Firmen „eingeschlichen“ und erntet jetzt die Früchte.
Der Herausforderer: MongoDB mischt den Markt auf
MongoDB hat sich zum Ziel gesetzt, den Markt für Datenbank-Systeme aufzumischen, der bisher vor allem von Oracle, Microsoft und IBM beherrscht wird. In den Großkonzernen liegt das Hauptaugenmerk allerdings in anderen Bereichen und genau das macht man sich bei MDB zunutze.
Denn im Endeffekt basieren die Systeme der etablierten Anbieter auf Jahrzehnte alter Technologie und erfüllen aber die heutigen Erfordernisse nicht mehr.
Daher müssen die bisherigen Systeme auf neuere NoSQL-Systeme umgerüstet werden und in vielen Fällen greift man zu MongoDB. Das Unternehmen gilt in diesem Bereich als führend.
Das führte bei MongoDB in den letzten Jahren zu einem enormen Wachstum. Seit dem Börsengang 2018 konnte der Umsatz von 155 Mio. USD auf 1,28 Mrd. USD gesteigert werden. Das große Problem war allerdings die fehlende Profitabilität und die damit einhergehende Verwässerung.
Das hat sich zuletzt deutlich verbessert. Wir hatten bereits vor einigen Monaten auf die veränderte Lage hingewiesen: MongoDB: Die beste Story aller Zeiten
Erste Anzeichen
Zum Zeitpunkt der damaligen Analyse hatte MongoDB erstaunlich gute Zahlen vorgelegt und die Prognose erhöht. Seitdem ist der Kurs deutlich gestiegen, es wurden aber auch nochmal Quartalszahlen präsentiert.
In Q4 lag der Gewinn mit 0,57 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,08 USD. Der Umsatz übertraf mit 361 Mio. die Analystenschätzungen von 335 Mio. USD ebenfalls deutlich.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 36 % und einer Vervielfachung des Gewinns.
Das ist erst der Anfang
Für das angebrochene Geschäftsjahr stellt man einen Gewinnsprung auf 0,96 – 1,10 USD je Aktie in Aussicht, der Umsatz soll auf 1,48 – 1,51 Mrd. USD klettern. Damit zeigt sich MongoDB von der vorsichtigen Seite, man könnte es auch so formulieren: Die Prognose dürft leicht zu erfüllen sein und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit übertroffen.
Eine Bewertung von MongoDB ist dennoch schwierig. Dem Unternehmen ist gerade erst der Sprung in die Profitabilität gelungen, daher ist die P/E kein wirklich guter Maßstab. Das KUV ist mit 14,1 nicht gerade niedrig, doch bei den enormen Wachstumsraten ändert sich das schnell.
Nehmen wir zum Beispiel die letzte Analyse zu MongoDB vom Dezember. Seitdem ist das KUV von 10,8 auf 14,1 gestiegen, also in etwa um 31 %. Der Kurs ist allerdings um 49 % gestiegen. Die Differenz wurde durch Umsatzsteigerungen erreicht.
Was will ich Ihnen damit sagen? Ich will Ihnen damit sagen, dass bei Top-Unternehmen die Zeit meist für Sie spielt, auch wenn man beim Einstieg ein wenig zu viel bezahlt.
Skalierbares Geschäftsmodell, starkes Wachstumspotenzial und solide Kapitalstruktur
Es lässt sich darüber streiten, ob das aktuell der Fall ist, aber solange sich die starke geschäftliche Entwicklung fortsetzt, wird die Aktie immer zur Oberseite tendieren.
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, warum MongoDB auf eine außerordentlich hohe Bewertung kommt und immer kam. Der Markt ist gigantisch, wächst und ist unterversorgt. Das Geschäftsmodell von MongoDB ist nicht sonderlich kapitalintensiv, gut skalierbar und die Einnahmen sind weitgehend wiederkehrender Natur (Abos). Seit dem Börsengang lag das KUV durchschnittlich bei 20,2.
Weitere Pluspunkte sammelt MongoDB bei der Kapitalstruktur. Aktuell hat man keine Nettoverpflichtungen und 1,8 Mrd. USD an Cash-Reserven. Das und die zunehmende Profitabilität dürften dazu führen, dass sich die Verwässerung der Aktienbasis in Zukunft in Grenzen halten dürfte.
MongoDB hat über die Jahre hinweg eine enorme Volatilität verzeichnet, als Anleger sollte man sich darüber bewusst sein. Mit dem Ausbruch über 250 wurde ein Kaufsignal ausgelöst, über 275 USD wäre jetzt der Weg in Richtung 300 – 320 USD frei.
Antizyklische Investoren dürften hingegen darauf hoffen, dass die Aktie irgendwann nochmal zum langfristigen Aufwärtstrend zurückkommt. Aktuell verläuft er knapp über 200 USD. Zuvor könnte man nahe 250 USD eine erste Tranche erwägen.
MongoDB ist die am weitesten verbreitete NoSQL-Datenbank der Welt. Damit lässt sich inzwischen ordentlich Geld verdienen.
Von 2009 bis Oktober 2018 war die Datenbank kostenlos nutzbar, seitdem ist sie kostenpflichtig.
Inzwischen bietet MongoDB zahlreiche Applikationen rund um die Cloud-Datenbank an. Es sind die gewohnten Themen wie Datenauswertung und deren Visualisierung.
Durch den Umstand, dass die Anwendungen bis vor kurzem kostenlos waren, wurde sie in zahllosen Unternehmen aus allen Sektoren genutzt. Zu den bekannteren Kunden gehören beispielsweise SAP, Google, eBay, Adobe, Toyota und viele mehr (Link).
Inzwischen müssen die Nutzer zahlen und da eine Umstellung zu aufwendig ist und Menschen faul sind, bleiben die meisten Firmen einfach dabei. Außerdem wären die Alternativen auch mit Kosten verbunden.
Jetzt wird Geld gemacht
MongoDB hat sich also quasi ein Jahrzehnt lang bei den Firmen eingeschlichen und erntet jetzt die Früchte. Das ist natürlich eine tolle Story und man kann sich ausmalen, welches Potenzial hier schlummert.
MongoDB hat sich also zum Ziel gesetzt, den Markt für Datenbank-Systeme aufzumischen, der bisher vor allem von Oracle, Microsoft und IBM beherrscht wird. In den Großkonzernen liegt das Hauptaugenmerk allerdings in anderen Bereichen und genau das macht man sich bei MDB zunutze.
Denn im Endeffekt basieren die Systeme der etablierten Anbieter auf Jahrzehnte alter Technologie. Diese SQL-Datenbanken erfüllen aber die heutigen Erfordernisse nicht mehr.
Daher müssen die bisherigen Systeme auf neuere NoSQL-Systeme umgerüstet werden. In diesem stark wachsenden Markt ist MongoDB führend.
Begeisterung
Ist das nicht eine der sensationellsten Storys, die Sie jemals gehört haben? Der Hype um die Aktie kam also nicht gerade grundlos zustande, er führte einfach viel zu weit.
Eine sinnvolle Bewertung des Unternehmens ist bis heute schwierig, denn bisher hat MongoDB weder einen Gewinn noch einen nennenswerten Cashflow erzielt.
Das KUV liegt nach dem vorbörslichen Kurssprung auf 185 USD in etwa bei 10,8. Wenig ist das nicht, aber auch nicht mehr so viel, dass es ein mögliches Investment schon aus mathematischen Gründen ausschließt.
Das gilt vor allem, da MongoDB plötzlich Fortschritte erzielt, die bisher niemand erwartet hätte.
Die Bombe platzt
Am Dienstag hat das Unternehmen nachbörslich die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt.
Der Gewinn lag mit +0,23 je Aktie weit über den Erwartungen von -0,16 USD. Der Umsatz übertraf mit 333,6 Mio. die Analystenschätzungen von 302 Mio. USD ebenfalls deutlich.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 47% und mehr als einer Versiebenfachung des Gewinns.
Darüber hinaus hat man die Prognose deutlich erhöht. Für das laufende Geschäftsjahr stellt man nun einen Umsatz von 1,26 Mrd. USD und einen Gewinn von 0,29 – 0,31 USD je Aktie in Aussicht. Bisher war man von einem Umsatz von 1,21 Mrd. USD und einem Verlust von -0,35 bis -0,28 USD je Aktie ausgegangen.
Dis bisherigen Konsensschätzungen sind somit komplett hinfällig. Bei MongoDB läuft es deutlich besser als erwartet, allerdings wurde das Wachstum auch mit einer erheblichen Verwässerung der Aktienbasis erkauft.
Chart vom 07.12.2022 – Kurs: 185 Kürzel: MDB – Wochenkerzen
MongoDB ist als Reaktion auf die jüngsten Quartalszahlen vorbörslich auf 185 USD gesprungen. Die Unterstützung bei 175 USD wurde somit zurückerobert, was zu einer Entspannung der charttechnischen Lage führt.
Gelingt jetzt auch eine Rückkehr in den Aufwärtstrend, welcher in etwa bei 186 USD verläuft, hellt sich das Chartbild weiter auf. Über 200 USD käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 234 – 249 USD.
Fällt MongoDB hingegen wieder unter 175 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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