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Die Hornbach Holding als Mutter der Baumarktkette Hornbach ist ein guter Indikator für die Lage im Handel bzw. die Verbraucherstimmung. Und die gestern vorgelegte Bilanz des Jahres 2022/2023, vor allem aber der Ausblick machen klar: Es sind schwierige Zeiten.
Die Ergebnisse des bereits am 28.02. beendeten Geschäftsjahres 2022/2023 waren für die Investoren keine Überraschung, denn sie deckten sich mit den bereits am 23. März präsentierten, vorläufigen Ergebnissen. Der Umsatz erreichte zwar mit 6,26 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Aber der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) fiel trotzdem deutlich um 20 Prozent auf 290,1 Millionen Euro, der Nettogewinn noch deutlicher um gut 30 Prozent.
Weder die Vorab-Meldung noch die gestrige Vorlage der endgültigen Ergebnisse wirkten dabei wirklich negativ, denn dass die Margen kräftig unter Druck geraten waren, wusste man schon seit dem Frühsommer 2022. Und da war die Aktie bereits massiv unter die Räder gekommen. Was man indes bis gestern noch nicht wusste, war, wie die Hornbach Holding das am 1. März angelaufene Geschäftsjahr 2023/2024 sieht. Der Chart deutet schon an: Was Hornbach da avisierte, mochte man ganz und gar nicht.
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Expertenmeinung: Trotz steigender Preise sieht man den Umsatz aktuell für das angelaufene Jahr nur auf dem Level von 2022/2023. Was zwar ein Rekordjahr war, aber eben nur in Bezug auf den Umsatz. Der Gewinn war gefallen … und das deutlich. Und der Ausblick auf 2023/2024 machte klar: Er wird wohl noch weiter fallen, Hornbach sieht da das Risiko eines Gewinnrückgangs zwischen 5 und 15 Prozent. Das war so nicht erwartet worden, auch die durchschnittliche Analystenschätzung hatte eine Erholung des Gewinns gesehen.

Die Folge: Die Hoffnung, dass sich die Gewinnspannen zeitnah wieder verbessern, platzten am gestrigen Dienstag, die Aktie rutschte erheblich ab und durchbrach dadurch die mittelfristige Aufwärtstrendlinie ebenso wie die Tiefs vom Dezember und März. Jetzt wäre aus rein charttechnischer Sicht Abwärtspotenzial bis an das 2022er-Jahrestief bei 59,55 Euro vorhanden. Und auch, wenn selbst bei einem erneuten Abstieg des Gewinns ein relativ niedriges Kurs/Gewinn-Verhältnis knapp unter zehn gelten würde: In einem Abwärtstrend beim Unternehmensgewinn und Aktie gleichermaßen wiegt eine niedrige Bewertung weniger schwer als die Sorge davor, dass am Ende womöglich noch weniger Gewinn herauskommt.
Die Aktie wäre daher momentan keine, in die man in solche Rücksetzer hinein einsteigen müsste … aber mit ihrem Schwerpunkt im Baumarktbereich ist die Hornbach Holding ein wichtiger Indikator für die Lage beim Einzelhandel insgesamt, daher lohnt es, sich die Entwicklung bei Hornbach regelmäßig anzusehen, um ein realistisches Gesamtbild in Bezug auf die Konjunkturlage hierzulande zu erhalten.
Quellen:
Bericht Geschäftsjahr 2022/2023 vom 16.05.2023:https://www.hornbach-holding.de/news/hornbach-holding-ag-co-kgaa-hornbach-gruppe-erzielt-rekordumsatz-in-herausforderndem-umfeld-zurueckhaltender/a00972ae-e9b3-4371-aa04-c116d145bada/
Kursziele Analysten: https://www.hornbach-holding.de/investor-relations/aktie/
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