Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Im Großen und Ganzen hatte man erwartet, was die Hornbach Holding gestern zum dritten Geschäftsjahresquartal meldete. Die Aktie reagierte mäßig, bleibt damit in einer potenziell bullischen Untertassen-Formation. Aber für den Gesamtmarkt waren die Zahlen wichtig!
Die Hornbach Holding, Muttergesellschaft der Hornbach Baumärkte, legte gestern Früh die Ergebnisse des dritten Quartals des hier immer Ende Februar endenden Geschäftsjahres vor. Es kam in etwa wie erwartet: Der Umsatz legte gut zehn Prozent zu, der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) hingegen fiel um gut 12 Prozent, netto ging es mit dem Gewinn um knapp 14 Prozent bergab. Der Ausblick für das bald endende Geschäftsjahr 2022/2023, den man im Juni nach unten korrigiert hatte, blieb unverändert: Man geht von einem leichten Umsatzwachstum und einem im niedrigen, zweistelligen Prozentbereich sinkenden EBIT aus.
Da die Anleger damit rechneten, kam es bei der Aktie nur zu mäßigen Reaktionen. Unter dem Strich bleibt damit die Chance, mit einem Anstieg über die Widerstandslinie bei 80 Euro eine Untertassen-Formation zu vollenden und damit eine breit angelegte Bodenbildung abzuschließen. Ein Szenario, das durchaus Chancen hätte, falls sich die Perspektiven für Hornbach nicht noch weiter eintrüben. Was zwar gut möglich wäre, aber bis zu den Gesamtjahreszahlen und dem dann zu erwartenden Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023/2024 wird jetzt ja noch einige Zeit vergehen. Was diese Bilanz so bedeutsam macht, ist, dass sie einen zeitnahen Blick auf die Profitabilität im Konsumsektor und das Verbraucherverhalten ermöglicht.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Hornbach Holding Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Und das ist wichtig, um abschätzen zu können, wie solide oder eben dünn das Eis für die Bullen am deutschen Aktienmarkt ist, denn am Ende ist es der Konsum, der bei den meisten großen Unternehmen über deren Perspektive entscheidet. Während wir über das schon fast beendete, vierte Kalenderquartal bei keinem der größeren Unternehmen bislang nennenswerte Informationen haben, lieferte die Hornbach Holding einen Einblick, der bis zum 30.11. reicht. Aktueller geht es nicht. Und wir sehen da:
Der Konsum sieht nicht gerade rosig aus … was übrigens auch mit Aussagen des Einzelhandelsverbands korreliert, der gestern das bisherige Weihnachtsgeschäft als „durchwachsen“ bezeichnete, wobei man da bei genauem Hinsehen auch das Wort „mies“ hätte benutzen können. Ein Umsatzanstieg von gut zehn Prozent bei Hornbach gegenüber dem Vorquartal, das ist gar nichts, denn das kompensiert ja letztlich nur die Inflation. Und dass der Gewinn trotzdem spürbar unter Druck kam, macht klar, dass es nicht möglich war, höhere Kosten auf die Kunden abzuwälzen.

Baumärkte sind dabei ein guter Spiegel des Verbraucherverhaltens. Und die Lockdown-Phasen sind mittlerweile lange genug her, um das Bild nicht mehr verzerren zu können. So gesehen sind die Ergebnisse von Hornbach ein Signal dahingehend, dass die Hoffnung, der Konsum würde, weil er bislang noch nicht nennenswert zurückging, auch weiterhin stabil bleiben oder sogar trotz Inflation richtig Fahrt aufnehmen, was man bei manchen Unternehmen bereits eingepreist hat, auf dünnen Beinen steht.
Sie möchten ein Depot für Ihre GmbH, AG oder UG eröffnen und Betriebsvermögen in Wertpapieren anlegen? Informieren Sie sich jetzt über unser Wertpapierdepot für Geschäftskunden: Mehr zum Firmendepot über LYNX
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen