Der Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor legte am Dienstag Zahlen zum 1. Quartal vor, die nicht begeistern konnten: Es ging abwärts mit Umsatz und Gewinn – und das deutlicher als von den Analysten im Vorfeld geschätzt. Die Aktie hielt sich dafür aber gut … warum?
Um ein Minus kam die Elmos-Aktie am Dienstag zwar nicht herum, aber mit -3,55 Prozent blieb ein größerer Selloff aus. Was auf den ersten Blick wundert, denn ein Umsatzminus von 7,3 Prozent und ein aufgrund der gesunkenen EBIT-Marge (20,2 nach 24,7 Prozent im Vorjahresquartal) deutlicher, um 24,1 Prozent gesunkenes EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) sind ja nicht gerade „Peanuts“. Zumal man seitens der Experten im Vorfeld auf leicht bessere Zahlen gesetzt hatte.
Aber der Hersteller von sogenannten ASICs, speziellen Schaltungslösungen, die vor allem in der Automobilbranche benötigt werden, bestätigte dennoch seine im Februar vorgelegte Gesamtjahresprognose und bezeichnete die Quartalszahlen als „erwartungsgemäß“. Die Trader bekamen also den Eindruck, die Entwicklung laufe in geordneten Bahnen. Und da die Aktie ohnehin seit Jahresbeginn unter Druck stand, sahen nicht allzu viele einen Grund, deswegen auszusteigen. Daraus ergeben sich aber zwei Fragen:
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Expertenmeinung: Zum einen, ob Elmos Semiconductor nicht durch die US-Zollpolitik Probleme bekommen könnte, die die jetzt aufrechterhaltene 2025er-Prognose am Ende doch noch über den Haufen werfen könnte. Immerhin betonte das Unternehmen im Zuge der Meldung, dass die „Visibilität weiterhin begrenzt und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unverändert herausfordernd“ seien.
Zum anderen, ob die relative Robustheit der Aktie nach der Quartalsbilanz auch dazu führen könnte, dass ein charttechnisch bullisches Signal gelingt. Denn wir sehen im Chart, dass der Kurs sich zwar seit dem Selloff-Ende am 7. April aufwärts orientiert, die für ein Kaufsignal entscheidenden Linien in Form der Januar-Abwärtstrendlinie und der 200-Tage-Linie aber weiterhin über dem derzeitigen Kursniveau liegen.
Aus aktueller Sicht müsste man hinsichtlich der ersten Frage zumindest hohe Risiken konstatieren, immerhin arbeitet Elmos vor allem für die derzeit ohnehin gebeutelte Automobilindustrie. Und würde es zu entsprechenden Abwärtskorrekturen des 2025er-Gewinnziels kommen, wäre auch die aktuell auf Basis der jetzt geltenden Schätzungen günstige Bewertung mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 10 bis 11 vom Tisch.
Daher wäre die Aktie in der jetzt geltenden Gemengelage erst dann interessant, wenn sich glaubhaft abzeichnet, dass die bestätigte 2025er-Prognose wirklich realistisch bleibt und wenn die Aktie mit einem Schlusskurs über der aktuell bei 67,40 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie auf charttechnischer Ebene bullisch wird.

Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals 2025, 06.05.2025.
elmos.com – Finanznachrichten – Prognose für 2025 bestätigt
https://www.elmos.com/ueber-elmos/investor/finanznachrichten/aktuelles/elmos-startet-erwartungsgemaess-in-das-neue-geschaeftsjahr-prognose-fuer-2025-bestaetigt.html
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