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Eigentlich geht es der Halbleiterbranche gerade nicht besonders gut. Elmos Semiconductor hingegen schon. Die 2023er-Ergebnise waren beeindruckend, der Ausblick chancenreich. Was die Aktie des SDAX-Unternehmens angeht, müsste man jedoch noch nacharbeiten.
Elmos Semiconductor hat sich auf anwendungsspezifische Chips für die Automobilindustrie spezialisiert. Und auch, wenn die Absatzzahlen der Autobauer derzeit nicht gerade überwältigend sind, diese Anwendungen werden unübersehbar stark nachgefragt, denn die vorläufige, noch ungeprüfte Bilanz, die Elmos am Donnerstag präsentierte, war tadellos:
Mit 575 Millionen Euro erzielte der Chiphersteller einen Rekordumsatz, der 28,6 Prozent über dem des Vorjahres lag. Das EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) erreichte 150,7 Millionen Euro nach 110 Millionen im Vorjahr, der Nettogewinn lag bei 99,1 Millionen nach 71,4 im Vorjahr. Der überproportionale Gewinnanstieg basierte auf einem Anstieg der EBIT-Gewinnmarge von 24,6 auf 26,2 Prozent. Dieses Ergebnis lag leicht über den Erwartungen der Analysten. Und der Blick auf 2024?
Der fiel noch vage aus. Der Umsatz soll zwischen 580 und 630 Millionen erreichen, d.h. er könnte minimal über 2023 liegen oder, im besten Fall, fast zehn Prozent höher. Das gilt auch für den Gewinn, denn Elmos Semiconductor sieht die EBIT-Gewinnmarge 2024 im Bereich zwischen 23 und 27 Prozent, was hieße: Läge die Marge am Ende am unteren Ende der Spanne, würde der Gewinn deutlich unter dem des Jahres 2023 landen. Läge sie am oberen Ende und der Umsatz ebenso, wäre ein Gewinnanstieg vor gut über zehn Prozent drin.
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Expertenmeinung: So wirklich viel klüger waren die Marktteilnehmer nach diesem Ausblick also nicht. Daher ist zwar das stattliche Plus der Elmos-Aktie von neun Prozent zum Handelsende aufgrund der starken 2023er-Ergebnisse nachvollziehbar; dass die Aktie aber im Tagesverlauf bis zu 13,5 Prozent höher notierte und Gewinnmitnahmen das Plus eingrenzten, aufgrund des vagen Ausblicks aber auch. Was fängt man damit an?
Rein von der Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis wäre die Aktie auch dann auf diesem Kursniveau nicht gerade teuer, wenn Umsatz und Marge am Ende des Jahres am unteren Ende der Prognosespanne landen sollten. Aber das ist bei einer marktengen Aktie aus dem SDAX und der bekanntlich starken Volatilität der Chipbranche in Sachen Nachfrage und Margen kein Ruhekissen.
Und noch hat der Kurs nur einen ersten Schritt in Richtung eines Befreiungsschlags getan, indem er es am Donnertag wieder über die 200-Tage-Linie schaffte. Der Chart zeigt, dass da gleich drei markante, obere Wendemarken aus dem Vorjahr als potenzielle Bremsen einer Rallye warten. Hier auf der Long-Seite aktiv zu werden, wäre daher zwar einerseits spannend, andererseits aber auch relativ risikoreich.
Quellenangaben:
Vorläufiges Ergebnis 4. Quartal / Gesamtjahr 2023 und Ausblick, 15.02.2024:
https://www.elmos.com/ueber-elmos/investor/finanznachrichten/aktuelles/elmos-finanzielle-rekordergebnisse-und-wichtige-strukturelle-fortschritte-im-geschaeftsjahr-2023.html
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