Ceconomy, „Mutter“ der Elektronikmarkt-Ketten MediaMarkt und Saturn, bestätigte gestern, dass man mit dem chinesischen Online-Handelsriesen JD.com fortgeschrittene Gespräche über eine Übernahme führe, bislang aber nichts unterschrieben sei. Was tun mit der Aktie?
Laut „Handelsblatt“ und der Bestätigung von Ceconomy steht in Bezug auf eine denkbare Übernahme ein Angebotspreis von 4,60 Euro pro Aktie im Raum. Die Aktie reagierte sofort und sprang nach Bekanntgabe der Information am frühen Nachmittag schlagartig nach oben. Am Mittwochabend hatte der Kurs noch bei 3,75 Euro geschlossen, in der Spitze erreichte er am Donnerstag 4,33 Euro. Da wäre also noch ein bisschen Luft bis zu dem kolportierten Angebotspreis von JD.com … ob man das noch ausloten oder sogar auf einen höheren Preis, vielleicht durch einen weiteren Übernahme-Interessenten, setzen sollte?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Ceconomy Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Da wäre ich skeptisch, aus mehreren Gründen. Zuvorderst sollte man nicht übersehen, dass betont wurde, dass da noch nichts unterschrieben ist. Es ist schon richtig, dass eine Übernahme durch JD.com eine lukrative Sache wäre. Der chinesische Konzern gehört zu den ganz Großen im Online-Handel, zusammen mit Amazon und Alibaba. JD.com sucht geeignete Möglichkeiten weltweit, sich zu vergrößern, weil der chinesische Binnenmarkt derzeit nicht viel hermacht. Und das Unternehmen kann ordentlich investieren, wenn es das will. Das wäre für Ceconomy angesichts der mageren Wachstumsraten in Sachen heimischer Konsum höchst hilfreich, aber:

JD.com muss sich auch erst einmal mit den Großaktionären auseinandersetzen. Der Anteil der Aktien, der sich im sogenannten Streubesitz, also direkt oder indirekt in Händen privater Anleger, befindet, liegt unter 40 Prozent, JD.com braucht also auch Aktien von Großaktionären. Und was die dazu sagen, weiß man noch nicht. Bislang konnte das „Handelsblatt“ dazu keine Stellungnahmen bekommen. Auch wenn 4,60 Euro als faires Angebot erscheinen, die Sache könnte also auch noch schiefgehen.
Darüber hinaus ist dieser im Raum stehende Angebotspreis gar nicht so übel, wenn man bedenkt, dass die Aktie zuletzt vor gut vier Jahren so hoch stand, die Kursziel-Spanne der Analysten für die Ceconomy-Aktie aktuell zwischen 3,00 und 4,40 Euro liegt und der Kurs bereits um die 60 Prozent in diesem Jahr vorne liegt. Das ist zwar definitiv nur meine persönliche Sicht der Dinge, aber in diesem Fall würde ich den Spatz in der Hand der Taube auf dem Dach vorziehen und zeitnah verkaufen, denn die Differenz zwischen dem gestrigen Schlusskurs und dem im Raum stehenden Angebot ist wahrscheinlich kleiner als die vom aktuellen Kurs zu dem Level, auf den die Aktie zurückfallen könnte, wenn sich Großaktionäre querstellen und aus der Sache deswegen doch nichts wird.
Quellenangaben: Ceconomy adhoc-Meldung über die Gespräche mit JD.com, 24.07.2025:
https://www.eqs-news.com/de/news/ad-hoc/ceconomy-ag-ceconomy-ag-bestaetigt-fortgeschrittene-verhandlungen-mit-jd-com/aff03798-c1ea-4f98-8d96-c778ac167faa_de
Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.
Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen