Beiersdorf Aktie Prognose Beiersdorf: Hat die Aktie wirklich schon „auskorrigiert“?

News: Aktuelle Analyse der Beiersdorf Aktie

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Beiersdorf Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Bis zum Frühjahr galt für die Beiersdorf-Aktie: teuer bewertet, geringe Dividende, mageres Wachstum, aber ein Rekordhoch nach dem anderen. Doch das Bild hat sich geändert: Gestern markierte die Aktie ein neues Jahrestief … wäre sie jetzt einen genaueren Blick wert?

Beiersdorf hatte Ende Oktober für die ersten neun Monate einen moderat gestiegenen Umsatz zum Vorjahr gemeldet, aber keine Margen und Gewinne. Und auch, wenn hier noch etwas vorangeht, während es bei manch anderem Unternehmen der Konsumgüterbranche schlechter aussieht: Den Abstieg der Aktie, der im Juni seinen Anfang genommen hatte, stoppte das nicht. Warum eigentlich?

Die Aktie hat jetzt gegenüber dem letzten Kurs des Vorjahres knapp neun Prozent verloren und sich dadurch von einem DAX-Outperformer in einen Underperformer verwandelt. Angesichts leicht weiter steigender Umsätze und der Vermutung der Analysten, dass das Unternehmen im Saldo 2024 trotz des widrigen Umfelds mehr verdienen wird als 2023, müsste die hohe Bewertung sich dadurch ja moderiert, die magere Dividendenrendite verbessert haben. Was hieße:

Jetzt wäre doch eigentlich wieder Luft nach oben vorhanden. Und angesichts der zunehmenden politischen Unsicherheiten dies- wie jenseits des Atlantiks müsste eine Aktie, die so viele renommierte Marken unter ihrem Dach vereint, doch beinahe als „sicherer Hafen“ gelten und dadurch besonders gesucht sein?

Expertenmeinung: Um hier einen Paradigmenwechsel zu erreichen, ist die bisherige Korrektur zu mager. Auch jetzt noch läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen 2024er-Gewinnschätzung bei 28,5 und die Dividendenrendite nur bei 0,85 Prozent. Ersteres teurer als Branchenkollegen wie Colgate Palmolive, Procter & Gamble oder Johnson & Johnson. Letzteres deutlich unter dem DAX-Durchschnitt. Es ließe sich also nur konstatieren, dass die Beiersdorf-Aktie nicht mehr ganz so teuer bewertet ist wie beim im Mai erreichten Rekordhoch (147,80 Euro), aber billig wäre sie noch lange nicht.

Beiersdorf Aktie: Chart vom 19.11.2024, Kurs 121,40 Euro, Kürzel: BEI | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 19.11.2024, Kurs 121,40 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS

Letzten Endes ist es vor allem eine Frage der Stimmungslage am Gesamtmarkt. Wenn mehr und mehr Anleger nervös werden, kann das einer insgesamt weniger konjunktursensiblen Aktie (im Vergleich z. B. zu Automobiltiteln) wie Beiersdorf zugutekommen. Aber nachdem der Kurs am Dienstag die Unterstützung in Form des August-Tiefs bei 122,50 Euro unterboten hat, ist die Aktie derzeit auf charttechnischer Ebene eben bärisch. Es bräuchte also einen Run in Aktien, die weniger Risiko verheißen, und ein positives Signal im Chart, um hier den Daumen zu heben.

Um da etwas Glaubwürdiges zuwege zu bringen, müsste Beiersdorf im Minimum die Juni-Abwärtstrendlinie durch Schlusskurse über 131,50 Euro überwinden, idealerweise aber dann auch noch die bei knapp 134,50 Euro verlaufende 200-Tage-Linie überboten haben. Was zwar möglich ist … aber es hat sich in Sachen Bewertung und Dividendenrendite auch jetzt noch zu wenig getan, um sich dessen sicher sein zu können.

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Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysis methodology

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Beiersdorf meldete gestern Bilanzdaten, die Marktteilnehmer quittierten das mit einem soliden Plus. Ebenso solide wie die Bilanz selbst, die gut, aber nicht so gut ausfiel, dass sie die Aktie aus ihrer Trading-Range hinausgetragen hätte. Was braucht es für einen Befreiungsschlag?

Man könnte diese Frage lapidar mit „noch mehr Wachstum“ beantworten und läge damit im Prinzip auch nicht falsch. Nur ist das bei einem Traditionsunternehmen mit klassischen Konsumgütern des täglichen Bedarfs nicht so einfach. Zwar hat Beiersdorf neben seinen allgemein bekannten und geschätzten Marken wie Nivea, Tesa, Eucerin oder Labello auch ein Luxussegment namens La Prairie, wo man zusätzliches Wachstum generieren könnte. Aber ausgerechnet da läuft es nicht gut, vor allem einer schwachen Nachfrage in China geschuldet.

Der Umsatz des Konzerns stieg organisch um 6,5 Prozent, das ist gut, keine Frage. Aber das hatte man seitens der Analysten auch so erwartet, ebenso wie die Bestätigung der 2024er-Prognose, die ein organisches Umsatzwachstum zwischen sechs und acht Prozent und die Steigerung der EBIT-Gewinnmarge (vor Zinsen und Steuern) im Bereich der Consumer-Goods um einen halben Prozentpunkt zum Vorjahr avisiert. Kurz: Es gab nichts, was das Bild der Anleger in Bezug auf die Aktie verändert hätte. Und daher blieb die Reaktion eben „dezent“, ohne neue, charttechnische Signale. Dass die trotzdem in Kürze kommen, ist zwar nicht unmöglich, aber das sollte man nicht einfach voraussetzen, denn:

Expertenmeinung: Der Vorteil der Beiersdorf-Aktie ist zwar, dass man sich hier in einem robusten und damit weniger konjunktursensiblen Umfeld etablierter Marken bewegt, so dass man sie als eine Art „sicheren Hafen“ ansehen könnte. Aber dieser Vorteil gereicht der Aktie mittlerweile zum Nachteil, weil sie deswegen weit gelaufen und von der Bewertung her teuer ist. Zu teuer eigentlich, angesichts eines nur moderaten Gewinnwachstums und einem dafür eigentlich klar zu hohen Kurs/Gewinn-Verhältnisses von 30. Zumal auch die Dividende im Vergleich zum DAX-Durchschnitt unterdurchschnittlich ist.

Beiersdorf Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 130,60 Euro, Kürzel: BEI | Quelle: TWS

Solange die Aktie von einem Rekordhoch zum nächsten stieg, irritierte die hohe Bewertung zwar kaum jemanden. Aber nach dem zweiten Quartal setzten Gewinnmitnahmen ein, die ausnahmsweise nicht schnell aufgeholt und danach in neue Hochs verwandelt wurden. Das dürfte viele vorsichtiger gestimmt haben … und jetzt braucht es eben mehr als das Gefühl, mit dieser Aktie eine Art „safe haven“ zu kaufen, um die Anleger zu mobilisieren.

Zwar brennt hier auf der Unterseite nichts an, solange das August-Tief bei 122,50 Euro nicht fallen sollte. Aber bevor Beiersdorf den dreifachen Widerstand in Form der Juni-Abwärtstrendlinie, der 200-Tage-Linie und dem September-Hoch zwischen 134,00 und 136,70 Euro nicht bezwungen hat, ist der Weg nach oben nicht frei. Und ein Einstieg daher entsprechend riskant, denn wenn es nach der Bilanz nicht zu mehr als zu einem Lebenszeichen der Käufer reichte, ist eben offen, ob daraus am Ende doch noch ein Befreiungsschlag wird.

Quellenangaben: Neun-Monats-Ergebnis, 24.10.2024: https://www.beiersdorf.de/presse/presse-informationen/alle-pressemitteilungen/2024/10/24-beiersdorf-setzt-in-den-ersten-neun-monaten-2024-das-starke-wachstum-fort

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Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Konsumgüterkonzerns startete im November des vorigen Jahres eine massive Rallye, welche im März zunächst eine deutliche Korrektur erfuhr. Hierbei rutschte die Beiersdorf-Aktie deutlich unter die 50-Tage-Linie. Diese konnte erst Mitte April wieder nachhaltig zurückerobert werden.

Dies war gleichzeitig auch der Startschuss für die nächste Kaufwelle. Somit ging sowohl der mittelfristige als auch der langfristige Aufwärtstrend weiter. Seit einigen Wochen befindet sich das Papier in einer weiteren Konsolidierung, welche kurz vor einem Ausbruch steht.  

Expertenmeinung: Sollte die an der Börse aktuell gebildete Konsolidierung nach oben gebrochen werden, dürfte das nächste Kursziel wohl in Richtung der Marke von 150 EUR liegen. Dies zeigt auch der längerfristige Trendkanal, welcher im Wochenchart ersichtlich ist. Natürlich ist der Ausbruch nicht garantiert.

Was Anleger nicht sehen wollen, wäre ein Bruch der 50-Tage-Linie nach Süden. Der letzte Test nach unten konnte von den Bullen erfolgreich gehalten werden. Solange die Aktie also über der Marke von 141.54 EUR bleibt, sieht die Gesamtlage vielversprechend aus.

Aussicht: BULLISCH

Beiersdorf Aktie: Chart vom 10.06.2024, Kurs: 144.15 EUR, Kürzel: BEI | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Beiersdorf Aktie: Chart vom 10.06.2024, Kurs: 144.15 EUR, Kürzel: BEI | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.

Analysis methodology

Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.