Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Online-Versandhändler konnte, wie viele andere bekannte Unternehmen auch, in den letzten Monaten deutlich von der Rallye an den US-Börsen profitieren.
Nach Veröffentlichung der Quartalsergebnisse Ende Juli kam es zu einem kurzfristigen Rücksetzer knapp unter die 50-Tage-Linie. Daraufhin etablierten sich einige kleinere höhere Tiefs, was den Eindruck verstärkte, dass ein Ausbruch unmittelbar bevorstehen könnte. Dieser erfolgte schließlich auch Anfang des Monats, doch die Bullen konnten das eroberte Terrain nicht verteidigen. Die Marke bei 236.53 USD, dem bisherigen Jahreshoch, wurde schnell wieder aufgegeben – ein klar erkennbarer Fehlausbruch, der nun Fragezeichen in den ansonsten noch intakten Aufwärtstrend wirft.
Expertenmeinung: Nun gilt es zu beobachten, ob die Bullen ihre Kräfte schnell genug bündeln können, um den Fehlausbruch als bloße Verschnaufpause erscheinen zu lassen. Gelingt es, die Kurse über die Marke von 236.53 USD zurückzuführen, könnte der Aufwärtstrend erneut Fahrt aufnehmen. Andernfalls steigt das Risiko, dass Anleger den Bruch des Hochs als Schwächesignal werten und weitere Gewinnmitnahmen folgen. Damit bleibt die aktuelle Lage zwar bullisch, aber auch fragiler als noch vor wenigen Wochen. Ein klarer Richtungsentscheid dürfte schon bald folgen.
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Amazon Aktie
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nachdem bereits Microsoft und Meta gestern mit soliden Ergebnissen überzeugten, blickt die Wall Street nun gespannt auf die Zahlen von Apple und Amazon. Beide Tech-Unternehmen werden heute nach Börsenschluss ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen und könnten damit die Richtung des Gesamtmarktes mitbestimmen. Bei Amazon deuten die bisherigen Entwicklungen auf weiteres Wachstum hin: Seit April befindet sich die Aktie in einem stabilen Aufwärtstrend. Die Bullen haben derzeit die Oberhand und konnten den Kursverlauf weitgehend oberhalb der 20-Tage-Linie halten. Aktuell nähert sich das Papier dem bisherigen Jahreshoch, und ein möglicher Breakout scheint in Reichweite.
Expertenmeinung: Gelingt der Ausbruch nach oben, könnte dies ein neues Kaufsignal mit weiterem Potenzial darstellen. Doch Vorsicht: Enttäuschende Zahlen könnten den aktuellen Schwung vorerst ausbremsen. Für heute heißt es also: Bühne frei für die Zahlen und eine mögliche nächste Etappe der Amazon-Rallye. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 1,33 USD. Die Flüsterschätzungen liegen bei 1,47 USD. Der Umsatz soll sich auf 162,17 Milliarden USD belaufen. Solange sich die Kurse oberhalb der 20-Tage-Linie halten, bleibe ich positiv gestimmt.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Online-Versandriese Amazon konnte in den vergangenen beiden Monaten deutlich von der positiven Marktstimmung an der Wall Street profitieren. Die Aktie befindet sich aktuell in einer klaren Aufwärtsbewegung und zeigt ein starkes bullisches Momentum. Kurzfristige Rücksetzer wurden zuletzt souverän von der 20-Tage-Linie abgefedert – ein Zeichen von Stabilität und Kaufbereitschaft im Markt. Besonders erfreulich für die Bullen: In der Vorwoche gelang der Ausbruch über den hartnäckigen Widerstand bei 218,40 USD. Diese Marke fungierte wenig später bereits als neue, tragfähige Unterstützung. Damit scheint die Basis für den nächsten möglichen Aufwärtsimpuls gelegt zu sein.
Expertenmeinung: Die nächste charttechnische Zielzone könnte knapp oberhalb der 240-USD-Marke liegen. Dort formte die Aktie im Februar ihr bisheriges Allzeithoch. Ein Angriff auf dieses Hoch erscheint aus aktueller Sicht möglich. Wichtig für Anleger: Nach unten hin sollte die neue Unterstützung idealerweise nicht mehr nachhaltig unterschritten werden. Besonders spannend dürfte es Ende Juli werden, wenn Amazon seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht. Diese könnten der Aktie neue Impulse verleihen.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Während der Nasdaq 100 mittlerweile seine vorherigen Rekorde überboten hat, tut sich eines der wichtigsten Mitglieder des Index noch schwer damit: Amazon. Hier ist ein entscheidender Faktor in der Schwebe: die Zölle. Wagen es die Trader, da ein gutes Ende vorwegzunehmen?
Mit der Eskalation des Nahost-Konflikts war das Thema Zölle in den Hintergrund getreten, man hatte im Weißen Haus anderes zu tun. Es folgten der G7- und der NATO-Gipfel … aber jetzt schaut man wieder auf das alte Thema. Immerhin läuft die Frist der 90 Tage, die Donald Trump am 9. April gewährt hatte, in Kürze ab. Und außer mit Großbritannien, für den Online-Riesen Amazon ein eher unwichtiger Hersteller, ist nichts in trockenen Tüchern. Die großen asiatischen Hersteller sind wichtig – und unter diesen natürlich vor allem China, wo man indes erst Mitte Mai eine 90-Tage-Frist vereinbarte.
Man hängt also, was die Frage angeht, wie negativ sich zukünftige Handelsbedingungen auf Amazon auswirken, wo sehr viele in Asien hergestellte Produkte direkt oder über US-Zwischenhändler angeboten werden, weiter in der Luft. Und daran änderte sich zuletzt nichts, denn Trumps Sprecherin erklärte zwar gestern, dass der US-Präsident diese 90-Tage-Frist verlängern könnte, sagte aber auch, das müsse und werde er entscheiden. Und es könne auch sein, dass man auf diesen Gedanken der Briefe zurückkommt, mit denen man den Ländern die Bedingungen diktiert: entweder so, wie die USA es wollen – oder die am 2. April verhängten, teilweise bizarren Zölle gelten. Kurz: Man weiß nicht, was kommt.
Die Amazon-Aktie bewegte sich während der Phase, in der Israel und der Iran die Schlagzeilen für sich beanspruchten, in einer Art „Stand-by“-Modus seitwärts. Aber gestern versuchte man sich an einem Ausbruch nach oben. Geht man da nicht ein ziemlich hohes Risiko ein?
Expertenmeinung: Grundsätzlich ja. Man versucht gerade, den Widerstandsbereich bei 216 US-Dollar, der sich aus dem November-Hoch und der Nackenlinie der Ende Februar vollendeten Topps zusammensetzt, deutlicher zu überwinden. Rein charttechnisch gesehen würde das den Weg an das markante Hoch vom Dezember bei 233 und das Rekordhoch vom Februar bei 242,52 US-Dollar freigeben. Seit drei Wochen hatte man sich an diesem Ausbruch nach oben mehrfach versucht, kam aber nie signifikant über diese Hürde. Würde die dadurch entstandene, schmale Trading-Range mit Schlusskursen über 220 US-Dollar klar überboten, wäre das endlich geschafft.
Nur reicht die Charttechnik alleine meist nicht, um eine Aktie nachhaltig höher zu ziehen, wenn die Rahmenbedingungen nicht mitspielen, was hieße: Ein solcher Ausbruch wäre einer auf Abruf. Und zwar einer auf Abruf aus dem Weißen Haus. Eine Verzögerung in Form einer Verlängerung der „Deadline“ in Sachen Zölle dürfte für die Trader in Ordnung gehen, ein bullisches Signal wäre das aber nicht, nur eine längere Galgenfrist. Erst, wenn es wirklich zu einer auch für Amazon befriedigenden Einigung mit den wichtigsten, asiatischen Herstellerländern käme, wäre ein solcher „Ausbruch auf Verdacht“ stabil.
Hier haben wir also eine Falltür, die sich zwar nicht öffnen muss, aber jederzeit unverhofft öffnen könnte. Wer hier über Long-Trades nachdenkt, sollte sich daher konsequent absichern. Denn wenn diese Wette auf positive „Deals“ schiefgeht, könnte die Amazon-Aktie schlagartig und weit wegrutschen, wobei hier spätestens dann, wenn die Supportzone 195,37/201,20 US-Dollar brechen würde, ein Fall für die Bären vorliegen würde.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Long / Buy
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Online-Versandhändler hat in den letzten Monaten keine besonders starke Performance gezeigt. Zwar konnte die Amazon-Aktie – wie viele andere Titel auch – im Mai den vorher bärisch geprägten Trend hinter sich lassen, doch die Kurse befinden sich weiterhin deutlich unter dem bisherigen Jahreshoch.
Insgesamt hat sich der US-Gesamtmarkt in diesem Zeitraum deutlich besser entwickelt. Den Status als bedeutendes Unternehmen im Nasdaq 100 konnte Amazon zuletzt nicht untermauern, und über weite Strecken zeigt sich eine relative Schwäche gegenüber den großen US-Indizes. Dennoch haben die Bullen zuletzt eine solide Basis geschaffen, und aktuell sehen wir eine konstruktive Konsolidierung knapp oberhalb der 200-Tage-Linie. Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Kaufphase.
Expertenmeinung: Könnte dies eine Chance sein, die Aktie wieder in eine Aufwärtsbewegung zu bringen? Durchaus möglich – ein Ausbruch aus der aktuell eingezeichneten Formation könnte den Bullen Auftrieb verleihen. Entscheidend wäre, dass das letzte Zwischentief bei 197.85 USD in den kommenden Wochen nicht unterschritten wird. Oberhalb dieser Marke bleibt das Chartbild konstruktiv. Ein Ausbruch nach oben könnte sogar das Allzeithoch vom Februar wieder in Reichweite bringen. In diesem Szenario erscheint ein Kursziel von bis zu 240 USD als denkbar.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Außerdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Aktie des Online-Handelsriesen Amazon hatte sich bis zum 12. Mai eher schwergetan mit einer Erholung. Dann aber kam es zu einem Kurssprung, basierend auf dem Trump’schen „China-Deal“. Doch so ganz traut man der Sache nicht, wie der Chart zeigt. Zu Recht?
Das ist eben eine Frage, zu der man zwar eine Meinung haben kann, aber eine sichere Antwort kommt vorerst nicht. Vielleicht mit den Zahlen zum zweiten Quartal, vielleicht sogar erst Richtung Jahresende. Denn erst einmal bleibt offen, ob und wie die Kunden ihr Kaufverhalten wirklich wegen des Zoll-Problems verändern und wann und wie dieses Thema vom Tisch kommt. Klar ist:
Die Größenordnung, mit der die Amazon-Aktie zwischen Februar und April nachgab, war für den Moment überzogen. Schließlich agiert das Unternehmen weltweit. Die US-Kunden mögen eine wichtige Größe sein, aber die Musik spielt eben auch überall sonst auf der Welt. Dass die Aktie von 242,52 auf 161,38 US-Dollar fiel, hatte also nur bedingt eine Entsprechung in der Faktenlage. Dann aber zu schlussfolgern, dass der Kurs wieder an das bisherige Rekordhoch gehört, wäre ebenso eine drastische Übertreibung. Denn dass sich diese Zoll-Thema auswirkt, ist unbestreitbar. Die Frage ist eben nur, wie stark.
Expertenmeinung: Dass Amazon mit der Bekanntgabe des eingangs genannten „China-Deals“ (der ja keiner war, sondern nur eine befristete, gegenseitige Senkung der Einfuhrzölle von zunächst absurden auf jetzt immer noch zu hohe Levels) aus den Schuhen sprang, ist zwar verständlich. Aber derzeit dürften sich sehr viele fragen, ob man da nicht ein wenig voreilig unterwegs war. Denn 30 Prozent Einfuhrzoll für chinesische Produkte bzw. 54 Prozent für Waren, deren Wert unter 800 US-Dollar liegt (die früher zollfrei waren) und einen Gutteil dessen ausmachen, was Amazon an chinesischen Produkten verkauft bzw. vermittelt, ist eben immer noch ein Wort.
Natürlich könnte man sich auf veränderte Bedingungen einstellen, z.B. versuchen, Einbußen in den USA durch gezieltes Fokussieren auf die anderen Weltregionen einigermaßen auszugleichen. Aber wirklich freie Bahn für weiteres Wachstum wäre eben nur dann gegeben, wenn dieser Zollstreit mit für beide Seiten guten Lösungen beendet wird. Denn hier und jetzt sind die Verbraucher verunsichert und vorsichtig. Und das gilt nicht nur für die USA. Amazon könnte also wieder in altes Fahrwasser kommen, muss es aber nicht. Die Antwort wird auf sich warten lassen … die Trader, die wollen aber jetzt sofort handeln. Und tun es auch.
Dabei deutet das Chartbild schon an, dass man um klare Vorgaben verlegen ist und daher primär das Chartbild selbst handelt. Das sieht man daran, dass die Aktie unmittelbar vor der wichtigen Widerstandslinie bei 216,20 US-Dollar (die Nackenlinie des zwischen Dezember und Februar ausgebildeten Topps) abdrehte und seither korrigiert, wobei sie wiederum auf der Unterseite gestern erfolgreich an der 200-Tage-Linie (dick schwarz im Chart) nach oben schwenkte. Diese Linie ist Teil der Supportzone 195,37 zu 201,20 US-Dollar und der Bereich, der die Startlinie für die Bären darstellen dürfte.
Fällt diese Zone, ist der Weg aus rein charttechnischer Sicht erst einmal nach unten frei. Gelingt im Gegenteil im zweiten Anlauf der Ausbruch über die Widerstandslinie bei 216,20 US-Dollar, wäre ein Anlauf das das bisherige Hoch denkbar.
Gerade weil für Amazon noch alles in der Schwebe ist, würden solche charttechnischen Signale dann auch die Stimmung beeinflussen und die Bewegung weiterführen können. Denn wenn man im Dunklen tappt, ist ein Chartsignal eben das einzige Licht, das die Trader bekommen. Es werden also die „Techniker“, die charttechnisch agierenden Trader und Handelsprogramme sein, die diese offene Frage, in welche Richtung Amazon jetzt davonzieht, regeln werden. Immer unter dem Vorbehalt, dass in dem Moment, in dem in Sachen Zölle Antworten kommen, schlagartig alles anders sein könnte.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.