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Wenn sich eine Aktie im Kurs verdoppelt, zuvor aber dramatisch gefallen ist, muss das noch nicht das Ende der Fahnenstange für die Bullen bedeuten. Allerdings nur dann, wenn es Argumente gibt, dass die Baisse überzogen war. Und noch sind die bei Zalando Mangelware.
Das letzte, was an Fakten zu Zalando kam, war die Bilanz des dritten Quartals Anfang November. Schwache Zahlen, die es fraglich machten, dass der Online-Händler das selbst gesteckte und im Sommer gesenkte Gewinnziel würde erreichen können. Als Folge dieser Zahlen senkten Analysten Reihenweise ihre Kursziele, die meisten lagen im Bereich zwischen 25 und 35 Euro.
Gestern schloss die Aktie sehr weit oberhalb dieser Zone. Und bislang ist der Trend, der die Aktie höher trägt, noch voll intakt. Aber auf welcher Grundlage sind die Trader so optimistisch?
In den vergangenen drei Wochen passten zehn Analysten ihre Kursziele und Einschätzungen für Zalando an. Die Kursziele lagen jetzt zwischen 35 und 52 Euro, der Schnitt dieser neuen Ziele liegt bei ca. 44,20 Euro. Erstens ist das nur marginal höher als der letzte Schlusskurs. Zweitens wissen die Analysten auch nicht mehr als die Anleger, denn die offiziellen Zahlen zum vierten Quartal stehen erst Anfang März an, Vorab-Ergebnisse kamen noch keine. Da entsteht der Eindruck, dass viele Analysten ihre Ziele einfach dem Anstieg der Aktie angepasst haben.
Aber wenn man das als Argument für weitere Käufe ansehen wollte: Mal abgesehen davon, dass die neuen Kursziele mehrheitlich wenig „Rest-Luft“ nach oben bieten würden, würde man sich im Kreis drehen … und die Rahmenbedingungen dabei außen vor lassen. Wie geht man mit einer solchen Gemengelage um?
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Expertenmeinung: Solange der Trend aufwärts weist, dominiert dieser die Stimmungslage, vor allem, weil es eben an neuen Bilanzdaten ebenso fehlt wie an einem Ausblick für 2023. Zwar wäre es mit Blick auf die im vierten Quartal geschrumpfte deutsche Wirtschaftsleistung und die Indizien, dass der Januar ein schlechter Konsummonat war, überraschend, wenn Zalandos Quartalsergebnis so gut wäre, wie der Kurs es einpreist. Aber ohne Zahlen ist eben der Trend die einzige Orientierung, es könnte also grundsätzlich sogar noch höher gehen, so lange, bis man auf Basis von Umsatz, Gewinn und Ausblick bewiesen bekäme, dass man ggf. in der falschen Richtung unterwegs ist.
Daher wäre die beste Lösung, sich so lange von Short-Trades fern zu halten und, wenn man risikofreudig ist, dem Aufwärtstrend weiter zu folgen, bis dieser bricht. Das wäre dann zu unterstellen, wenn die Zalando-Aktie unter 37,80 Euro schließen und damit das Mai-Hoch, die 20-Tage-Linie und zugleich die November-Aufwärtstrendlinie durchbrechen würde. Aber die Betonung muss bei Long-Trades klar auf dem Wort „Risiko“ liegen, ein solides, mittelfristiges Investment wäre ein Kauf dieser Aktie auf diesem Level nicht. Zumindest nicht, solange sich Zalandos Bilanz nicht deutlich und mit der Chance auf Nachhaltigkeit aufhellt!

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